Hochsauerlandkreis. Einen Tag vor Heiligabend gibt es in vielen Orten Überschwemmungen. Besonders schlimm ist die Lage im Bereich Medebach/Oberschledorn.
Hochwasseralarm und Feuerwehreinsätze gab es am Tag vor Heiligabend in vielen Orten im Altkreis Brilon. Besonders rund um Medebach aber hat sich die Lage im Laufe des Tages dramatisch entwickelt: Nach ergiebigen Regenfällen und Schmelzwasser der letzten Tage, waren die Bäche im Stadtgebiet Medebach über die Ufer getreten. In Folge dessen kam es zu schweren Überschwemmungen und zu einem Großeinsatz der Feuerwehr. In Medebach im Feuerwehrhaus wurde ein Krisenstab unter der Leitung von Bürgermeister Thomas Grosche eingerichtet, um koordinierte Maßnahmen zur Bewältigung der Lage zu ergreifen.
Die Stadt verichert: „Wir setzen alles daran, die Situation unter Kontrolle zu bringen und weitere Schäden zu minimieren.“ Und appelliert eindringlich an die Bevölkerung, sich zu informieren und den Anweisungen der örtlichen Behörden zu folgen. Wer Hilfe braucht, sollte die Notrufnummer 112 wählen. Gewarnt wird außerdem: „Bitte halten Sie sich von Bachläufen fern. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Zusammenarbeit in dieser herausfordernden Zeit.“
Besonders schlimm ist die Lage in Oberschledorn
Besonders schlimm hat es den Ort Oberschledorn getroffen, wo die „Wilde Aar“ im Bereich der Petrus-Cramer-Straße über die Ufer getreten war und das Kellergeschoss mehrerer Häuser geflut hatte. Da auch an der Straße stehende Kabelverteilerschränke unter Wasser standen und nach einem Kurzschluß in Rauch standen, waren am Samstag 20 Häuser ohne Strom. Außerdem musste, so Feuerwehrsprecher Andre Kürger, eine von den Wassermassen eingeschlossene Familie von der Feuerwehr gerettet werden. Auch in Referinghausen ist die Hochwasserlage sehr anspannt. Der Dittelsbach bei Referinghausen, sonst ein kleiner Bach, hat sich in einen reißenden Fluss verwandelt. Insgesamt gab es 14 einzelne Einsätze am Samstag. Neben den Hochwasser-Einsätzen rückte die Feuerwehr auch aus, weil in Medebach im Brüggerweg ein Dach abgedeckt wurde und in Dreislar lag ein Baum auf der Fahrbahn.
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Insgesamt waren 85 Feuerwehr-Einsatzkräfte aus dem Stadtgebiet Medebach im Einsatz, außerdem das DRK mit 19 Einsatzkräften und der Wasserförderzug Olpe mit einem Hochleistungspump-Fahrzeug. Feuwerehrsprecher Andre Krüger erklärt, dass mit Hilfe dieses Fahrzeugs die Wassermassen in Oberschledorn vom Ortseingang zum Ortsausgang über eine Länge von 1,6 Kilometern durch Schläuche aus dem Dorf herausgepumpt werden: „Es wird praktisch ein Bypass gelegt, damit der Pegelstand sinkt.“
Straßensperrung in Marsberg
Im Bereich Marsberg gibt es ebenfalls Hochwasserprobleme. Die Polizei im HSK teilt am Samstagnachmittag mit, dass die K65 „Lange Ricke“ in Marsberg zwischen der B7 und der Einmündung nach Obermarsberg „Vorm Südtor“ wegen Überflutung der Fahrbahn gesperrt ist.
Züschen Einsatzschwerpunkt am Samstagabend
Auch im Winterberger Stadtgebiet hatte die Feuerwehr im Laufe des Samstags mehrere Einsätze. Neben einigen umgekippten Bäumen, war auch dort das Hochwasser ein Problem. Wie Feuwerehr-Sprecher Jens Vogelsang gestern Abend mitteilte, hat sich zum Abend hin zum Züschen zum Einsatzschwerpunkt entwickelt, weil die Flüsse dort über die Ufer getreten sind.
Hallenberg: Marienpark und Wege gesperrt
Auch aus dem Hallenberger Stadtgebiet werden Überschwemmungen gemeldet: Neben dem Marienpark musste inzwischen die Fußgängerzuwegung zur Mühlenstraße von beiden Seiten (Bahnhofstraße und Talweg) gesperrt werden. Und auch die Stadt Hallenberg appelliert an alle: „Meidet zu eurem eigenen Schutz sämtliche Bachläufe und Gewässer und ausdrücklich gesperrte Bereiche. Durch den anhaltenden Regen können Gewässer weiter ausufern und somit land- und forstwirtschaftliche Flächen weiter überflutet werden. Auch sind Verkehrsbehinderungen auf Straßen möglich.“
Fotos zur dramatischen Hochwasserlage im Raum Medebach
