Marsberg. Ein Brand in einer Umspannstation löst in Marsberg einen Stromausfall aus. In stundenlanger Arbeit wird ein Provisorium aufgebaut. Alles zum Tag:
Fast 20.000 Menschen waren in Marsberg ohne Strom: Zu einem stundenlangen Stromausfall ist es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in Marsberg gekommen. Grund war ein Brand in der Umspannstation Unterm Ohmberg.
- Ein Stab für außergewöhnliche Ereignisse, landläufig Krisenstab genannt, nahm noch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Arbeit auf.
- Die Netzbetreiber Westfalen Weser und Westnetz sind derzeit vor Ort, um die Versorgung zu stabilisieren und auf Ursachensuche zu gehen.
- Die Firma Ritzenhoff kämpft mit dramatischen Folgen des Stromausfalls. Dort sind 10 Tonnen Glas eingelaufen, ein Mitarbeiter musste wegen einer Rauchvergiftung in die Klinik.
- Am frühen Abend wir die versorungssicherheit endgültig wieder hergestellt.
Von einem klassischen Blackout wollte Stabssprecher Uwe Schwarz nicht sprechen. „Stadt und Ortsteile werden mittlerweile wieder komplett versorgt“, sagte der stellvertretende Kreisbrandmeister. Es bestehe auch keine Gefahr einer Kettenreaktion, also dass durch Netzüberlastung umliegende Städte im Hochsauerland von einem Stromausfall bedroht sind.
17.49 Uhr: Soeben sind die Arbeiten am Provisorium durch den Netzbetreiber Westnetz abgeschlossen worden. Das sagte eine Unternehmenssprecherin gegenüber der Westfalenpost. „Die Stromversorgung funktioniert wieder sicher und ohne Einschränkungen.“ Damit sind sämtliche Vorsichtsmaßnahmen aufgehoben. Sowohl Bürger als auch Unternehmen sind werden nicht mehr dazu angehalten vor dem Hintergrund des schweren Defekts in der Nacht besondere Stromsparmaßnahmen zu ergreifen. Vor allem für Marsberger Industrieunternehmen ist dies eine gute Nachricht, da die stillgelegte oder eingeschränkte Produktion nun wieder im vollen Umfang aufgenommen werden kann.
15.10 Uhr: Die Arbeiten am Umspannwerk laufen weiter. Weite Teile des Stadtgebiet sind wieder mit Strom versorgt. „Die Stromversorgung ist besser geworden“, sagte Antonius Löhr, Allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeisters am Nachmittag zur WP. Es gehe darum, dass das netz wieder stabil laufe. Daran würden die Techniker nach wie vor arbeiten.
13.37 Uhr: Die Deutsche Bahn hatte durch den flächendeckenden Stromausfall keine betrieblichen Einschränkungen. das sagte ein Bahnsprecher gegenüber der WP.
12.50 Uhr: Auch die LWL-Einrichtungen Marsberg des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) waren betroffen. Jan Hendrik Unger, Kaufmännischer Direktor, sagt: „Auf solche Szenarien wie einen möglichen Stromausfall sind wir gut vorbereitet. Beide Liegenschaften sind mit Notstromaggregaten ausgerüstet, die die flächendeckende Sicherheitsstromversorgung für unsere Einrichtungen übernommen haben. Alle Sicherungssysteme auf unseren geschlossenen Stationen haben funktioniert.“
12.34 Uhr: Da sich die Versorgungssicherheit im Stromnetz weiter stabilisiert hat, hat der Stab für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt Marsberg entschieden, die Anlaufstationen in den Feuerwehrgerätehäusern im Stadtgebiet aufzulösen. Das teilt die Stadt Marsberg mit. Das eingerichtete Bürgertelefon ist weiterhin bis heute Abend 18:00 Uhr unter der Tel. Nr. 02992 602 400 erreichbar.
Netzbetreiber Westnetz und Westfalen Weser äußern sich
11.59 Uhr: Auch Westnetz gibt jetzt ein Update: „Heute Nacht kam es zu einem technischen Defekt und einem Brand in der Umspannanlage Marsberg. In der Folge fiel gegen 0:54 Uhr der Strom in der Stadt Marsberg aus. Betroffen waren 20.000 Einwohner*innen im nachgelagerten Netz der Westfalen-Weser-Netz GmbH (WWN). Aktuell arbeiten die Kolleg*innen der Westnetz mit Hochdruck am Bau eines Provisoriums, da die Anlage kurzfristig nicht repariert werden kann.
11.45 Uhr: Der Netzbetreiber Westfalen Weser veröffentlicht eine Mitteilung zum Stromausfall: Um 0.54 Uhr kam es in der vergangenen Nacht zu einem Stromausfall in Marsberg, den Ortsteilen Essentho, Oesdorf, Niedermarsberg, Obermarsberg, Meerhof und Westheim. Ursache war ein Brand in der 10.000 Volt Verteilung des Umspannwerks Marsberg von Westnetz, der Rückwirkungen auf das Mittelspannungsnetz vom Netzbetreiber Westfalen Weser Netz hatte. Westnetz arbeitet in Abstimmung mit den Kollegen von Westfalen Weser Netz mit Hochdruck an der Behebung der Störung.
Die ausführliche Informationen der Netzbetreiber lesen sie hier.
Stromausfall in Marsberg: Zehn Tonnen heißes Glas ausgetreten
11.30 Uhr: Wegen des Stromausfalls sind bei der Firma Ritzenhoff in der Nacht zehn Tonnen heißes Glas ausgetreten.
11.25 Uhr: Bürgermeister Thomas Schröder sagt auf Nachfrage der WP: „Aktuell arbeitet der Netzversorger unter Hochdruck“. Der Strom fließe wieder „etwas stabiler“ im Stadtgebiet. Aber noch immer hätten die Industriebetriebe am Ohmberg, in der Umgebung des Umspannwerkes, in dem der Brand ausgebrochen ist, und der Brauerei in Westheim keinen Strom. Wie der Bürgermeister weiter sagt, geht der Netzbetreiber davon aus, dass auch das im Laufe des Tages, spätestens am Abend behoben sein wird. Tatsächlich habe der Krisenstab in der Stadtverwaltung und die Feuerwehr für den kommenden Samstag eine großangelegte Übung angesetzt, in der ein solcher großflächiger Stromausfall in der Stadt und die Versorgung über Notstromaggregate geübt werden sollte. Bürgermeister Schröder: „Nun gut, jetzt haben wir die Übung live erleben müssen.“ Er lobt ausdrücklich die „sehr gute Zusammenarbeit“ des Krisenstabes der Stadtverwaltung mit der Feuerwehr, der Polizei, dem Rettungsdienst, dem Roten Kreuz und dem THW.
Stromausfall in Marsberg: THW versorgt vom Stromausfall betroffenen Firmen mit Strom
10.35 Uhr: Inzwischen ist die Homepage der Stadt Marsberg wieder erreichbar, denn auch die Stadtverwaltung war vom Stromausfall betroffen. Die Homepage war am Morgen offline. Die städtischen Server laufen über die Notstromaggregate, so Bürgermeister Thomas Schröder auf Nachfrage der WP. „Wir lassen sie so lange laufen, bis die Stromversorgung wieder stabiler ist.“
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10.25 Uhr: Die Schulen aus Marsberg informieren Schüler und Eltern über den Schulausfall. Das Gymnasium Marsberg schreibt, das für die Klassen 5 und 6 eine Notbetreuung eingerichtet wurde. Die Schulbusse fuhren nach Plan. Die Anmeldungen für die fünften Klassen werden wie geplant durchgeführt. Auch die Sekundarschule richtete für die Klassen 5 und 6 eine Notbetreuung ein. Der Ausflug der Klassen 9 nach Willingen fand trotz der allgemeinen Lage statt. Die Anmeldung zur Klasse 5 wird dort ebenfalls durchgeführt
9.50 Uhr: Das THW hat einige vom Stromausfall betroffenen Firmen mit Strom versorgt, sagte Bürgermeister Thomas Schröder am Vormittag im Gespräch mit der Westfalenpost. Das Rote Kreuz habe in der Schützenhalle Essentho eine Wärmeinsel eingerichtet. Menschen, die für längere Zeit ohne Strom waren, hätten sich dort aufwärmen können, besonders die Kinder.
9.35 Uhr: Unmittelbar nach dem Brand begannen die Netzbetreiber mit der Instandsetzungsarbeiten. „Die Tiefbauarbeiten haben in der Nacht um 3 Uhr begonnen. Ich gehe davon aus, dass der Reparaturbetrieb am Nachmittag abgeschlossen werden kann“, so der Sprecher des eingerichteten Stabs. Netzbetreiber Westnetz gab bislang keine Stellungnahme ab. „Wir können noch nichts zu dem Vorfall sagen, da wir noch absprachen treffen“, hieß es auf Nachfrage der WP.
Stromausfall in Marsberg: Krankenhaus Marsberg sagt für Donnerstag Operationen ab
9.30 Uhr: Im St.-Marien-Hospital Marsberg ist die Lage stabil. Die Stromversorgung wurde in der Nacht über das Notstromaggregat sichergestellt. Dieses sichert die Versorgung auch, falls es am Donnerstag über den Tag zu weiteren Ausfällen kommen sollte. „Vorsorglich wurden alle für heute geplanten Operationen verschoben“, so das Krankenhaus.
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7.45 Uhr: Die Polizei fuhr in der Nacht und am Donnerstagmorgen verstärkt Streife in Marsberg und in den Dörfern. Es wurden auch Einheiten aus umliegenden Behörden nach Marsberg beordert, sagte Polizeisprecher Sebastian Held der WP. „Die Polizei ist vor allem als Ansprechpartner vor Ort und zeigt Präsenz.“ Zu Zwischenfällen sei es aus polizeilicher Sticht nicht gekommen.
Appell an Bürger und Firmen: Stromverbrauch auf das Nötigste reduzieren
7. 25 Uhr: Am Morgen wurde laut Aussage des stellvertretenden Kreisbrandmeisters die Stromversorgung im Stadtgebiet und in den Ortsteilen wieder hergestellt. Die Lage werde aber bis zum Nachmittag instabil sein, da sogenannte Netzersatzanlagen die Stromversorgung sicherstellen.
Der eingerichtete Stab hatte auch entscheiden, dass die Schulen am Donnerstag geschlossen bleiben. „Grund ist, dass der Stromverbrauch auf das Nötigste reduziert werden soll. Mit der Entscheidung die Schulen geschlossen zu halten, wollten wir unseren Teil dazu beitragen“, so Schwarz. Auch die Haushalte wurden daher aufgefordert sparsam mit dem Verbrauch umzugehen, auch die Unternehmen im Stadtgebiet sollen ihren Stromverbrauch auf das Nötigste reduzieren. Mit diesen Maßnahmen soll verhindert, dass es zu einer Überlastung kommt und das Stromnetz zusammenbricht. „Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass es nicht dazu kommt“, sagte Schwarz am Donnerstagmorgen (7.30 Uhr) zur Westfalenpost.
6.35 Uhr:
„In der Stadt und in den Ortsteilen kann es wegen des Trafobrandes im Stromnetz zu vorübergehenden Beeinträchtigungen kommen und Ausfällen kommen“, hatten Stadt und Feuerwehr am Morgen auf Facebook mitgeteilt. Man arbeite „mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und Kräften an der Behebung der Störung.“ Die Notrufnummern 110 und 112 seien weiterhin erreichbar, heißt es. In den Feuerwehrhäusern und auf der Polizeiwache Marsberg seien Anlaufstellen für die Bevölkerung eingerichtet. Stadt und Feuerwehr riefen die Bevölkerung zudem auf, „von Meldungen zu der bekannten Störung im Stromnetz abzusehen.“ Aufgrund der Störungen im Stromnetz der Stadt Marsberg ist bei der Stadt Marsberg ab sofort ein Bürgertelefon eingerichtet: 02992 – 602 400. Die Ruf-Nummer kann für Rückfragen und sonstige Anliegen, die im Zusammenhang mit den Stromausfällen stehen, genutzt werden.
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Grund für den flächendeckenden Stromausfall in der Stadt und in den Ortsteilen war ein Brand in einer Trafostation im Industriegebiet Unterm Ohmberg. Die Feuerwehr war um 1.15 Uhr alarmiert worden. Nur wenige Minuten zuvor war es bei der Firma Ritzenhoff, die im Industriegebiet Essentho liegt, zur einer Alarmierung gekommen. Dort hatte es einen Brand gegeben, da flüssiges Glas ausgelaufen war. Inwieweit diese Brände miteinander im Zusammenhang stehen, konnte Schwarz am Donnerstagmorgen noch nicht sagen. „Das wäre Spekulation.“ Beide Brände wurden am frühen Morgen gelöscht. Für den Löscheinsatz an der Trafostation musste diese stromlos gestellt werden, um die Einsatzkräfte nicht zu gefährden..
Stromausfall in Marsberg: Schulausfall am Donnerstag - Notbetreuung eingerichtet
6.20 Uhr: In Marsberg hat es in der Nach einen großflächigen Stromausfall gegeben. In den Schulen im Stadtgebiet stünden für Notfälle Ansprechpartner/innen zur Verfügung, berichtete die Stadt am Morgen auf Facebook. Die Sekundarschule Marsberg informiert am Donnerstagmorgen auf ihrer Internetseite, für die Klassen fünf und sechs werde eine Notbetreuung eingerichtet. Der Ausflug der Klassen 9 nach Willingen finde statt, auch die Schulanmeldungen zur Klasse 5 würden wie geplant an diesem Donnerstag laufen.
Das Carolus-Magnus-Gymnasium teilt auf seiner Internetseite mit, auch dort gibt es für die Klassen fünf und sechs eine Notbetreuung. Schulanmeldungen laufen weiter. Per E-Mail sei die Schule derzeit nicht zu erreichen hieß es.
Auch an den Kindergärten kann es zu Einschränkungen durch den Stromausfall kommen, teilte die Stadt mit. Die Kitas bleiben jedoch geöffnet, um die Kinderbetreuung sicherzustellen, berichtete die Stadt.
Die städtische Homepage war am Donnerstagmorgen nicht erreichbar.