Brilon. Die Caritas Brilon betreibt Warenkörbe und ist besorgt. Die Krise trifft arme Menschen besonders hart. Es geht derweil um existenzielle Fragen.

Niemand bleibt aktuell von den hohen Energiekosten verschont. Besonders schwerwiegend sind die Konsequenzen jedoch für diejenigen, die an der Armutsgrenze leben. Die Caritas Brilon betreibt im Altkreisgebiet vier Warenkörbe, bei denen ein Mal in der Woche Lebensmittel und Hygieneartikel für wenig Geld an Bedürftige ausgegeben werden. Steigende Strom- und Gaspreise belasten diese Ausgabestellen, die mithilfe von Spenden betrieben werden, in besonderem Maße.

Die Warenkörbe der Caritas, werden mithilfe von Sachspenden von Supermärkten und regionalen Unternehmen betrieben, die von ehrenamtlichen Helfern abgeholt und auf die Ausgabestellen verteilt werden. An Standorten in Brilon, Olsberg, Winterberg und Brilon können Kunden sich dort mit Lebensmitteln versorgen und erhalten auch professionelle Unterstützung, wenn sie Beratungs- und Hilfebedarf haben.

Belastung für Warenkörbe steigt

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Durch die Energiekrise steigt die Belastung der Warenkörbe enorm. Heinz-Georg Eirund, Vorstand des Caritasverbandes, beschreibt die Lage: „Die steigenden Energiekosten drücken natürlich in jeglicher Hinsicht die Betriebskosten der Warenkörbe in die Höhe.“ Davon seien vor allem die Heiz-, Strom- und Wasserkosten in den Betriebsräumen und die Fahrkosten betroffen, die für das abholen der Lebensmittel in den Geschäften entstehen. Diese Kosten müsse der Caritasverband Brilon mit Eigenmitteln tragen. Auf die Preise der Waren wirken sich die hohen Ausgaben aber nicht aus: „Die Preise für den kleinen Kostenbeitrag der Kunden werden deshalb natürlich nicht angehoben. Die Warenkorb-Kunden sind ohnehin schon sehr hoch belastet.“

Der Warenkorb des Caritasverbands Brilon: „Die steigenden Energiekosten drücken natürlich in jeglicher Hinsicht die Betriebskosten der Warenkörbe in die Höhe.“
Der Warenkorb des Caritasverbands Brilon: „Die steigenden Energiekosten drücken natürlich in jeglicher Hinsicht die Betriebskosten der Warenkörbe in die Höhe.“ © WP | Rebekka Siebers

Neben den finanziellen Kosten steigt auch die Belastung der Mitarbeiter. Aufgrund des Krieges in der Ukraine ist die Zahl derer, die auf das Angebot der Warenkörbe angewiesen sind, enorm gestiegen. „Dazu kommt ein erhöhter Koordinierungsaufwand, da die Zulieferung durch die Lebensmittelgeschäfte weniger wird und die Kundenzahl massiv zunimmt“, berichtet Heinz-Georg Eirund. Aber vor allem die emotionale Belastung der Helfenden sei deutlich gestiegen, da sie noch stärker mit Sorgen der Kunden konfrontiert werden. „Natürlich werden die Sorgen größer bei allen Beteiligten, da es für viele um existenzielle Fragestellungen geht. Es geht um die Absicherung grundlegender Bedürfnisse wie Nahrung und Kleidung. aber auch angemessenes Wohnen und Heizen stehen auf dem Spiel.“ Auch die Chancen zur sozialen und kulturellen Teilhabe von Bedürftigen würden stark beeinträchtigt, da keinerlei Geld mehr übrig bleibt.

Solidarität ist gefragt

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Einen Ausweg aus der misslichen Situation sieht Heinz-Georg Eirund nur in einer schnellen Intervention durch die Bundesregierung: „Die angekündigten Entlastungspakete müssen nun schnell operativ so aufgeschlüsselt werden, dass für die Menschen Perspektiven erkennbar werden. Die Erhöhung der Regelsätze in den unterschiedlichen Systemen der Sozialhilfe wird sonst nicht ausreichen.“ Die Caritas Brilon helfe auch durch Beratung und Einzelfallhilfen, so Heinz-Georg Eirund. Aber auch die Mitmenschen sind gefragt, um die Situation gut zu bewältigen: „Besonders wichtig: Auch wenn viele Menschen von dieser Krise massiv betroffen sind, ist handfeste und auch emotionale Solidarität erforderlich.“

Die Caritas Brilon lebt es vor: Die soziale Ungerechtigkeit, aufgrund welcher viele Menschen in relativer Armut leben, erfordert ein hohes Maß an Solidarität und sozialem Engagement für unsere Mitmenschen. Vor allem in Krisenzeiten ist es wichtig, dass die Menschen zusammenrücken und für einander sorgen. Wer die Warenkörbe der Caritas in dieser schwierigen Zeit unterstützen möchte, hat die Möglichkeit, eine Spende unter dem Stichwort „Warenkörbe“ zu tätigen. Diese wird zweckgebunden an die Ausgabestellen geleitet und kommt damit direkt und konkret Menschen in der Heimatregion zugute. Hierzu dient folgendes Spendenkonto:

IBAN: DE14 4165 1770 0000 0562 83

BIC: WELADED1HSL

Sparkasse Hochsauerland

Stichwort „Warenkörbe“