Hochsauerlandkreis. Gaskrise, Stromausfall oder Quarantäne: Welche Vorräte sollte ich im Haus haben, falls es nicht mehr möglich sein sollte einzukaufen? Die Liste.

Was brauche ich im Notfall? Welche Vorräte sollte ich im Haus haben, falls es nicht mehr möglich sein sollte einzukaufen? Fragen wie diese sind nicht zuletzt seit dem Beginn der Pandemie in den Köpfen vieler Menschen. Der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise bringen immer mehr Leute dazu, sich einen Lebensmittelvorrat anzulegen. Aber was braucht man wirklich?

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„Ein gewisser Vorrat an Trinkwasser ist sicher eine sinnvolle Idee“, sagt Petra Golly, Leiterin der Beratungsstelle bei der HSK-Verbraucherzentrale in Arnsberg und betont: „Wir raten grundsätzlich zu einer Bevorratung mit Augenmaß, auch um unnötige Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Denken Sie auch an andere, die sich auch versorgen müssen und hamstern Sie nicht über die Maße.“ Auch der Regionalverband Ruhr erklärt, damit genug für alle da sei, sei es wichtig, nicht im Übermaß zu hamstern, sondern eine vernünftige Menge an Lebensmittelvorrat anzulegen. Mit dem Vorratskalkulator des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft könne man zudem den persönlichen Vorrat für bis zu 28 Tage berechnen.

Auf die jeweilige individuelle Lebenssituation angepasst

Ansonsten solle die Anlage eines Vorrates immer auf die jeweilige individuelle Lebenssituation angepasst werden, erläutert Petra Golly weiter. „Kaufen Sie Lebensmittel, die Sie mögen. Auch in Krisenzeiten möchte niemand länger große Menge an Lebensmitteln essen, die er nicht mag. Im Zweifel landet alles nachher im Müll.“ Zwar ist die Ernährung jedes Menschen verschieden, aber grundsätzliche Regeln gebe es trotzdem, sagt auch der Regionalverband Ruhr.

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„Um für eine Notsituation vorbereitet zu sein, empfehlen wir einen Vorrat mit Lebensmitteln und Getränken für zehn Tage“, schreibt der Verband auf seiner Internetseite. „Pro Tag benötigt jede Person ungefähr zwei Liter Flüssigkeit, inklusive eine halben Liter zum Kochen. In den Vorrat gehören also Wasser, Saft und andere Getränke. Alkoholische Getränke sind hier nicht zweckdienlich.“ Erwachsene benötigten außerdem durchschnittlich 2.200 Kalorien am Tag.

Vorräte, die man immer zu Hause haben sollte
Vorräte, die man immer zu Hause haben sollte © Manuela Nossutta Funkegrafik NRW | Manuela Nossutta Funkegrafik NRW

„Wichtig ist auch, dass die bevorratenten Lebensmittel ausschließlich in haltbarer Form eingelagert werden können, also Obst, Hülsenfrüchte, Fleisch und Fisch in Konserven, Eier als Volleipulver und Milch in Form von H-Milch“, sagt Petra Golly von der Verbraucherzentrale. „Frische Varianten sind nur sehr kurz lagerfähig. Darüber hinaus kommt es auch auf die individuellen Lagermöglichkeiten an. Vorräte sollten stets kühl, dunkel und trocken gelagert werden.“

Haltbarkeitsdaten der Medikamente zu kontrollieren

Die Vorräte solle man regelmäßig auf ihre Haltbarkeit und Unversehrtheit kontrollieren und gegebenenfalls austauschen, so Golly. „Dann sollte man an frühzeitigen Verbrauch und eben auch an Ersatz des Verbrauchten denken. Das Wegwerfen nach Verfall wäre reine Lebensmittelverschwendung.“ Der Regionalverband Ruhr rät außerdem dazu auch die Hausapotheke ab und an wieder aufzufüllen und die Haltbarkeitsdaten der Medikamente zu kontrollieren.

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Im Fall eines Stromausfalls rät der Verband Taschenlampen zu verwenden. Ideal dafür seien Kurbel- oder Solarleuchten. Bei klassischen Taschenlampen sei es wichtig, genug Ersatzbatterien vorrätig zu haben. Eine Alternative seien Kerzen mit Feuerzeug oder Streichhölzern. Wegen der Brandgefahr sollten die Kerzen in feuerfesten Behältnissen stehen, so der Verband. Ohne Strom funktionierten auch Geldautomaten und Kartenzahlungsgeräte nicht mehr. Für einen längeren Stromausfall solle man also eine ausreichende Bargeldreserve im Haus haben, um Lebensmittel und andere notwendige Dinge kaufen zu können. Es wird zudem zu einem batteriebetriebenen Radio geraten.

Bei einer ausgefallenen Heizung gibt der Regionalverband Ruhr weitere Tipps, um nicht zu frieren. „Natürlich bieten zunächst Decken und warme Kleidung grundlegenden Schutz vor Kälte – notfalls auch in mehreren Schichten übereinander. Am besten ist es aber, wenn man eine alternative Heizmöglichkeit hat, um zumindest einen Raum warmzuhalten.“ Ideal dafür sei ein Kamin oder ein Ofen mit einem ausreichenden Vorrat an Kohle, Briketts oder Holz. Außerdem gebe es mobile Heizgeräte, die sich beispielsweise mit Flüssiggas oder geruchlosem Petroleum betreiben ließen. Der Verband spricht jedoch auch eine Warnung aus: „Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, im Haus oder in der Wohnung mit offenem Feuer oder mit einem Grill zu heizen. Denn hier droht nicht nur ein Brand, sondern auch eine Kohlenmonoxidvergiftung!”

Auf der Internetseite des Regionalverbands Ruhr finden sich weitere hilfreiche Informationen zur Vorsorge gegen mögliche Krisen: https://www.besserbereit.ruhr/#gasnotlage