Brilon/Marsberg. Damit der Schulstart nach den Ferien gelingt, gibt es bereits Corona-Infos aus dem Ministerium. Die neue Testregelung sorgt für Unmut.

Während die Schülerinnen und Schüler erst in der kommenden Woche nach dem Ende der Sommerferien wieder die Schulbank drücken, sind Schulleiter und das Kollegium bereits mitten in den Vorbereitungen für das neue Schuljahr. Corona ist wieder ein elementarer Bestandteil der Überlegungen, denn das Schulministerium hat neue Regelungen bekanntgegeben und die erhitzen stellenweise die Gemüter.

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Statt die Schulleitungen freitagnachmittags mit „Schulmails“ zu überfallen, wie es sonst der Fall war, liegt den Schulen jetzt bereits ein 20-seitiges Corona-Handlungskonzept vor. „Aber das ist immer noch sportlich. Wir hätten uns eine frühere Bekanntmachung gewünscht und das wäre auch möglich gewesen, denn schließlich kommen nicht viele neue Regelungen“, sagt Svenja Möhlmeier, stellvertretende Schulleiterin am Gymnasium Petrinum in Brilon.

Freiwilliger Coronatest zum Schulstart

Der erste Schultag nach sechseinhalb Wochen Ferien beginnt am Petrinum mit einem freiwilligen Corona-Test. Möhlmeier glaubt, dass das Interesse daran vorhanden sein wird und viele Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte auch schon im Vorfeld zuhause das Stäbchen in die Nase gesteckt haben, um sich zu vergewissern, dass sie nicht ansteckend sind.

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Das Testangebot ist ein großer Punkt in den neuen Corona-Regelungen, die NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) vorgestellt hatte. Wie in vielen anderen Gesellschaftsbereichen auch will NRW in den Schulen in der Regel nur noch anlassbezogen testen. Das heißt: Wer sich krank fühlt oder engen Kontakt zu einem Infizierten hatte, soll sich freiwillig vor der Schule zuhause testen. Jeder bekommt dafür zur Sicherheit fünf Tests pro Monat mit nach Hause.

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Am Samstag hatte das Petrinum eine Mail bekommen mit der Information, dass 3000 Tests unterwegs sind. Möhlmeier findet es gut, dass Schüler sich daheim testen können und das nicht mehr in der Schule geschehen muss. „Aber fünf Tests pro Monat bedeutet auch wieder viel Aufwand, weil die Kits zusammengestellt werden müssen. Warum kann man für den Rest des Jahres nicht alle Rationen auf einmal verteilen? Und was ist mit den Lehrkräften?“

Sorge um Coronafälle an der Sekundarschule Marsberg

Rita Vogt, kommissarische Schulleiterin der Sekundarschule in Marsberg hatte ihren Augen zunächst nicht getraut, als vergleichsweise früh eine Email mit neuen Corona-Infos bei ihr ankam. „Gefühlt wollen sie es besser machen, aber schlechter geht auch kaum.“ Sie hat Bauchweh mit Blick auf den ersten Schultag und hätte sich lieber eine verbindliche Testung für die Rückkehr aus den Ferien gewünscht. Gerne auch zwei Tests in der ersten Woche, um die ein oder anderen nichttestwilligen herauszufischen oder jene, die bereits coronapositiv sind, es aber nicht sagen wollen. Zu groß ist das Risiko, dass das ohnehin schon knapp bemessene Lehrpersonal ausfällt.

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Sie geht nicht davon aus, dass sich jede Schülerin und jeder Schüler in der kommenden Woche testen lassen wird. „Es gibt vernünftige und vorsichtige unter ihnen und ich appelliere auch im Kollegium für einen Test, aber für die Kinder würde ich nicht die Hand ins Feuer legen, dass sie sich alle testen lassen werden am Mittwoch.“ Rita Vogt wird auf das Prinzip Hoffnung setzen, mehr sei ihrer Einschätzung nach an diesem ersten Tag nicht möglich.

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Die Testkits, die die Kinder zur Verfügung gestellt bekommen, sieht die kommissarische Schulleiterin nicht als problematisch an. Die Vergabe sei durch die Erfahrungen der vergangenen Monate mittlerweile eingespielt. Vor den Sommerferien hatte sie sich auch dagegen entschieden, Tests zentral einlagern zu lassen, so dass bereits jetzt schon einige zur Verfügung stehen, die auch entsprechend das Lehrpersonal nutzen kann.

Corona an der Sekundarschule

Die Sekundarschule hatte in diesem Jahr mit vielen Coronafällen zu tun, die nicht nur Schülerinnen und Schüler trafen, sondern auch das Kollegium, wo mehrere Lehrkräfte ausgefallen waren. Auf der Abschlussfeier der zehnten Klasse dann das nächste Problem: Bis auf einen Klassenlehrer hatte jeder Teilnehmer im Anschluss mit einer Coronainfektion zu kämpfen.