Hochsauerlandkreis. Die explodierenden Energiekosten treiben nicht nur Privatleuten, sondern auch Kommunen im HSK Sorgenfalten auf die Stirn. Mit Folgen für Bäder.

Im Hallenbad Hallenberg ist das die Standardtemperatur, Winterberg hat jüngst den Regler um einen Strich ebenfalls auf 28 Grad heruntergedreht - aber nur im Sportbecken. Vorerst wenigstens. Dort, so Stadt-Sprecherin Rabea Kappen, werden ja vorwiegend Bahnen geschwommen, die Nutzer seien „die ganze Zeit in Bewegung“. Negative Reaktionen habe man zu der Sparmaßnahme nicht vernommen. Um 15 Prozent habe sich so jedoch der Energieverbrauch des Sportbeckens senken lassen.

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Mit einem Kostendeckungsgrad von rund 70 Prozent liege das Winterberger Hallenbad deutlich über jenen 30 Prozent, die die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e.V. in einem Vergleich von Bädern mit einer Wasserfläche von 251 bis 500 qm ermittelt habe.

Niedrigste Standardtemperatur in Hallenberg

Unter den kommunalen Schwimmbädern im Altkreis Brilon ist das Wasser in Hallenberg und Winterberg mit 28 Grad am, nein, nicht kältesten, sondern am wenigsten warm. Angesichts der explodierenden Energiekosten stellen sich nicht nur - wie bereits berichtet - die privaten Förder- und Trägervereine von Bädern Fragen zum künftigen Betrieb ihrer Einrichtungen.

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110.000 Euro Zuschussbedarf weist zum Beispiel die Stadt Hallenberg in ihrem Haushaltsplan für den Betrieb ihres Hallen- und Naturfreibades aus. Derzeit werde „eine moderate Anpassung“ der Eintrittspreise für die kommende Hallenbad-Saison geprüft, so Fachbereichsleiter Holger Schnorbus. Und auch eine weitere Absenkung der Wassertemperatur - zumindest für die Zeiten, in denen Sportschwimmer das Bad nutzen. Für einzelne Warmbadetage könnte die Temperatur hochgefahren werden.

Medebach profitiert von Rundum-Sanierung

Gerade einmal erst vier Wochen nach der Kernsanierung wieder in Betrieb ist das Hallenbad Medebach. Mehr als 5,5 Millionen Euro wurden in den vergangenen zweieinhalb Jahren investiert. Fast 80 Tonnen CO2 und mehr als 40.000 Euro spart die Stadt jährlich beim Energieverbrauch ein. Die normale Wassertemperatur liegt bei 29 Grad, an Warmbadetagen legt die Stadt drei Grad zu. Die Stadt, so Bauamtsleiter Wolfgang Tielke, will sich erst einmal die aktuellen Verbrauchswerte anschauen, um Daten für etwaige weitere Entscheidungen vor dem Hintergrund steigender Energiepreise zu erhalten.

Start in die Freibad-Saison

Das Waldfreibad in Brilon-Gudenhagen will am 21. Mai in die Saison starten.Das Naturfreibad in Hallenberg plant mit dem Monatswechsel Juni/Juli.Das von einem Trägerverein betriebene Freibad Alme will am 1. Juni öffnen und kann, dank der Energieversorgung aus dem benachbarten Sägewerk, eine wohlige Wassertemperatur von 27 Grad bieten.Ein komplett neues Schwimmerlebnis bietet der Bäderverein Siedlinghausen seinen Gäste, wenn das rundum renovierte Freibad am 26. Mai (Christi Himmelfahrt) wieder öffnet.Das AquaOlsberg ist wegen des Großbrandes im Oktober bis auf weiteres geschlossen.

Auf 32 Grad heizt die Stadt Marsberg das Wasser im Kinderbecken des Diemeltal-Bades auf. Im Mehrzweckbecken sind es 29 Grad. Sparmaßnahmen wie eine Absenkung der Wassertemperatur, eine Reduzierung der Betriebszeiten oder eine Erhöhung der Eintrittsgelder seien derzeit nicht geplant, so Klaus Rosenkranz, Leiter des Haupt- und Personalamtes, denn: Die Stadt habe sich die Preise für Strom und Gas aufgrund längerfristiger Ausschreibungen gesichert - „Die aktuellen Preissteigerungen aufgrund des Krieges in der Ukraine schlagen her noch nicht zu Buche.“

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Bei 30 Grad liegt die Wassertemperatur im Briloner Hallenbad.. Das Hallenbad wird mit Fernwärme aus dem eigenen Holzhackschnitzelheizwerk beheizt. 612.850 kWh verbraucht das Bad laut Auskunft der Verwaltung im Jahresschnitt, dafür entstünden Kosten in Höhe von 67,706,46 Euro. Hinzu kämen 15.291,38 Euro für 66.519 kWh Strom sowie 24.413, 16 Euro Kosten für 5894 cbm Wasser. Für das Jahr 2020 weist der Haushaltsplan für das Hallenbad einen Fehlbetrag von insgesamt 328.810,71 Euro aus. Es gebe derzeit keine Erwägungen, daran etwas zu ändern, heißt es aus dem Rathaus