Brilon. Der Krieg in der Ukraine und auch die Coronapandemie sorgen für ein Umdenken bei Autokäufern in Brilon. Andreas Weber erklärt die Veränderungen.

Am kommenden Samstag startet in Brilon erneut der Autosalon und bietet die Möglichkeit, diverse Fahrzeuger näher zu betrachten und sich Informationen zu besorgen. Gerade letzteres ist derzeit besonders wichtig, denn auf dem Automobilmarkt passiert einiges. Grund dafür sind vor allem die Coronapandemie und auch der Krieg in der Ukraine. Andreas Weber ist Verkaufsleiter bei Witteler Automobile in Brilon und erklärt, worauf bei Fortbewegungsmitteln derzeit besonders geachtet wird.

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Laut eines Reports der Deutschen Automobil Treuhand GmbH aus dem vergangenen Jahr können sich rund 30 Prozent der Gebrauchtwagenkunden vorstellen, auf einen alternativen Antrieb zu wechseln. „Das treibt gerade alle um. Der Krieg in der Ukraine hat das Interesse an dem Thema erheblich gesteigert“, sagt Weber. Bei den enormen Kraftstoffpreisen wird nach Einsparpotenzialen geschaut. Der Experte bemerkte in den vergangenen Wochen ein starkes Interessen sowohl an Vollelektro-Autos als auch an teilelektrischen Varianten.

Andreas Weber ist Verkaufsleiter bei Witteler Automobile in Brilon und erklärt, wie sich Corona und der Krieg in der Ukraine auf die Kunden auswirken.
Andreas Weber ist Verkaufsleiter bei Witteler Automobile in Brilon und erklärt, wie sich Corona und der Krieg in der Ukraine auf die Kunden auswirken. © Privat

Informationen sind bei E-Autos in Brilon gefragt

Durch den Informationsmangel gäbe es zunächst noch eine Kaufzurückhaltung. „Es gibt aber auch Leute, wo das Profil einfach nicht zu einem solchen Wagen passt, weil sie sehr viel fahren. Es gibt noch Skepsis bei den Alternativen Energien und deswegen sind die Beratungen auch sehr umfangreich.“ Gerade im Bereich Ladeinfrastruktur gibt es viele Nachfragen, denn schließlich will geklärt sein, wo sich das Fahrzeug überhaupt aufladen lässt, bevor mitten auf der Strecke plötzlich nichts mehr geht.

Einfach zur Tankstelle fahren, Kraftstoff ins Auto füllen, zahlen und wieder auf den Weg machen funktioniert in dem Fall mit einem vollelektrischen Fahrzeug schließlich nicht. Weber sagt aber, dass sich die viele Aufklärungsarbeit lohnt und die Interessenten dann merken würden, wie einfach das Aufladen vonstattenginge. Das Themenfeld Elektrofahrzeuge lebt laut Weber von der Beratung, weil im Vorfeld zu viele Fragen offen wären. Sind diese aus der Welt geräumt, seien die Interessenten Feuer und Flamme.

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„Die Kunden sind aber auch skeptisch und fragen sich, was in drei oder vier Jahren mit der Leistung ist. Der Trend geht daher zum Beispiel zum Leasing, um die Sorge bei einer Wiedervermarktung zu verlieren, aber die ist unnötig“, so der 51-Jährige. Denn auch gebrauchte Elektroautos seien sehr gefragt.

Lieferzeiten und Kosten von E-Autos

Der Autosalon 2022

Am Samstag, 23. April, startet der Autosalon um 9 Uhr.

Die Besucher finden Fahrzeuge von zehn Autohändlern auf dem Marktplatz und in der Fußgängerzone.

Die Auswahl reicht vom schnellen Flitzer bis hin zum familienfreundlichen Gefährt. auch Elektro- und Hybridfahrzeuge sind dann zu sehen.

Vor Ort gibt es nicht nur die Möglichkeit, sich die Autos anzusehen. Probesitzen und Erklärungen zu den einzelnen Modellen sind ebenfalls möglich.

Der Einzelhandel wird an diesem Tag die Öffnungszeiten für die Besucher erweitern.

Der Spaß mit der Elektrik kann aber auch ordentlich ins Geld gehen. Von 25.000 bis 180.000 Euro ist vieles möglich. Je nach der eigenen Präferenz geht es dann vom Kleinstwagen bis hin zum Luxusgefährt. Dabei kann es aber auch zu ganz unterschiedlichen Lieferterminen kommen. Während der kleine Smart sehr gefragt ist bei Pendlern, um die monatlichen Kosten gering zu halten, muss hier schon mit einer Lieferzeit im nächsten Jahr gerechnet werden. Andere Fahrzeuge gibt es hingegen sogar auf Vorrat. Das betrifft zum Teil das Luxussegment. Aber die Wartezeiten gibt es nicht nur bei E-Autos.

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„Wir dachten Anfang des Jahres noch, die Umstände hätten sich in der Pandemie normalisiert und alles konnte sich anpassen, aber dann brach der Krieg in der Ukraine aus.“ Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Fahrzeuge, sondern auch auf Zuliefererteile. Auch im Raum Asien gäbe es laut Weber Probleme. Vor allem im Transport. Ein weiterer Grund warum Gebrauchtfahrzeuge und sofort lieferbare Wagen derzeit gefragt seien.