Winterberg/Brilon. Der Umbau von G8 auf G9 läuft an Gymnasien noch immer nicht reibungslos ab. Schulleiter aus Brilon und Winterberg erklären die Probleme.

Schulen haben mittlerweile Erfahrung mit G9 sammeln können. Nicht nur, weil es das Konzept schon vor einigen Jahren lange Zeit gab, sondern weil der älteste G9-Jahrgang mittlerweile auch in der achten Klasse angekommen ist. Vieles läuft glatt, aber an mancher Stelle könnten die Vorgänge noch besser funktionieren, wie zwei Schulleiter aus Winterberg und Brilon erklären.

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„Wir sind mittlerweile ein paar Jahre dabei und der Schuh drückt nicht wirklich. Für die Oberstufe gibt es aber beispielsweise noch keine neuen Vorgaben aus Düsseldorf. Das ist aber auch noch ein bisschen hin“, sagt Ulrich Cappel, Schulleiter am Gymnasium in Winterberg. Für die entsprechenden Jahrgangsstufen in denen die Schüler nach G9 unterrichtet werden, sind die Lehrpläne geändert.

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Teilweise kommen neue Bücher erst spät und damit wenige Wochen vor dem Start des Schuljahres. Erst mit den Büchern kann das schulinterne Curriculum erarbeitet werden. Das sorgt dann für mehr Aufwand in den Schulen.

G9 ist nicht mit früheren Bedingungen zu vergleichen

„Ein Umbau ist immer eine Herausforderung, aber es wäre zu viel zu sagen, dass wir das nicht bewältigen können“, sagt Schulleiter Johannes Droste vom Gymnasium Petrinum in Brilon. Die Neuausrichtung der Lehrpläne und damit auch des Unterrichts ist Mehrarbeit, die neben den vielen anderen Baustellen in der Pandemie zusätzlich gemacht werden muss. „In einigen Fächern kommen die Bücher nicht so schnell wie wir es gerne hätten. Mit G9 geht auch eine neue Stundenverteilung einher, weil das Kontingent sich verändert hat.“ Schließlich gehen die Schülerinnen und Schüler jetzt ein Jahr länger auf die Schule. Manche Fächer werden jedes Schuljahr unterrichtet, aber nicht alle. „Es ist nicht das alte G9, das aus der Schublade geholt werden kann“, erklärt Droste. Auch er würde sich freuen, wenn die Vorgaben für die Oberstufe schnellstmöglich aus Düsseldorf eintreffen würden. Bisher gibt es nur Andeutungen auf die schon mal reagiert wird.

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Vorausschauend werden an den Gymnasien hingegen schon länger keine Bücher nachbestellt, da diese bald überholt sein werden. Die G8-Bücher werden dann ausrangiert und gehören nicht länger zum Curriculum.