Winterberg. Mit apomap hat ein Winterberger Unternehmen eine digitale Lösung für Apotheken-Botendienste geschaffen. Jetzt gibt es eine neue Funktion.

Viele Apotheken bieten einen Botendienst an, um Medikamente zu den Kunden liefern zu können, damit diese nicht mehrfach in die Filialen gehen müssen. Gerade in Zeiten von Corona ein praktischer Service. Im Rahmen eines Workshops des Winterberger Apothekensprechers und Inhaber der Franziskus-Apotheke Jürgen Schäfer bei der Innovationsagentur Dive Inn kam die Idee auf, diesen Aspekt deutlich zu verbessern. Daraus entstand apomap. Seit dieser Woche ist die neueste Version auf den Markt mit einer Neuerung.

WP-Newsletter per Mail: Was ist los in Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg? Holen Sie sich den Newsletter für Ihren täglichen Nachrichtenüberblick

Botendienste sind eine große Herausforderung für Apotheken. Besonders, weil immer mehr Filialen schließen“, erklärt Moritz Schäfer, Mitgründer von Dive Inn und apomap. Die App soll die Botenaufträge verwalten und optimieren. Oft würden die Boten mit Zettel und Stift unterwegs sein und die verschiedenen Ziele nacheinander ansteuern. Die App lässt zu, dass alle anzufahrenden Kunden mit Adressen eingespeichert werden und das Programm ermittelt dann die ideale Fahrtroute, um effizient die Ziele anzusteuern. „Bei 80 Lieferungen am Tag müssen die Arbeiten strukturiert sein. Auch mit Blick auf die flächendeckende Arzneiversorgung, denn Apotheken beliefern auch Pflegeheime und Altenheime“, erklärt Schäfer weiter. Entsprechend soll die App dafür sorgen, dass nicht viel Zeit bei den Fahrten unnötigerweise verloren geht.

Apomap eignet sich für alle Altersklassen

Wichtig ist Schäfer auch die Bedienbarkeit, weil die Fahrer oft Rentner sind, in Großstädten hingegen seien es auch junge Leute auf Fahrrädern. Und der Apothekenmarkt an sich sei nicht gerade von Digitalisierung geprägt.

Lesen Sie auch: Brilon: Alle wichtigen Informationen zur neuen Grundsteuer

Auch für die Kunden gibt es Vorteile: Sie bekommen eine Benachrichtigung über den Bestellstatus wie bei vielen anderen Lieferdiensten. Dort ist die Ankunftszeit genau zu erkennen. Wenn Rückfragen bestehen, kann der Fahrer über eine Videoanruf-Funktion einen Apotheker hinzuschalten, um diese zu klären. Bisher haben sich 280 Apotheken für apomap registriert. Ziel sind 1000 bis zum Ende des Jahres. Zusätzliche Erweiterungen sind in den nächsten Monaten geplant. Erhältlich ist die neue App im Google-Pay-Store, im Apple-App-Store und über die Internetseite: www.apomap.de. Apotheker schließen ein Abo ab, das monatlich kündbar ist.

Winterberger Familie entwickelte apomap

Grundlage für die Entwicklung der App war eine repräsentative Umfrage, an der sich insgesamt 500 Apotheken beteiligt haben. 97 Prozent gaben dabei an, dass sie einen Botendienst als Sonderservice anbieten.

Lesen Sie auch:Blitzer im Hochsauerlandkreis: Hier wird kontrolliert

Zum Markt-Start der App ist apomap 2020 als ein eigenes Unternehmen gegründet worden. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von insgesamt sechs Gesellschaftern. Dazu gehören Apotheker Jürgen Schäfer, seine beiden Söhne Philipp und Moritz als Geschäftsführer (DIVE INN), ihr Bruder Felix Schäfer und Maximilian Wick.

Drei der fünf Gesellschafter hinter apomap: Moritz, Philipp und Felix Schäfer (von links).
Drei der fünf Gesellschafter hinter apomap: Moritz, Philipp und Felix Schäfer (von links). © Privat