Winterberg-Züschen. Nach der heftigen Explosion in Züschen stützt das THW das einsturzgefährdete Haus. Ein Bewohner wird nach der Detonation in eine Klinik geflogen.

In Züschen bei Winterberg im Hochsauerlandkreis kommt es am Montagnachmittag zu einer gewaltigen Explosion. Ein Mensch wird schwer verletzt. Die Ursachenforschung läuft. Um 16.30 Uhr schreckt ein lauter Knall viele Züscher Einwohner auf, kurz darauf schallen Sirenen durch den Ort und lösen einen Großeinsatz aus: Im Untergeschoss eines Wohnhauses in der Hardtstraße ist es zu einer Explosion gekommen. Deren Druckwelle ist so stark, dass an einer Hausecke zwei Außenwände über jeweils mehrere Meter sowie Teile des Balkongeländers darüber weggerissen werden.

Lesen Sie auch:Winterberg: Skifahrer stundenlang in 7 Metern Höhe gefangen

Als erstes traf die dorfeigene Löschgruppe am Unglücksort ein, befreite einen verletzten Bewohner aus dem Haus und übergab ihn an die Notärzte und Rettungssanitäter. Nach einer Erstversorgung wurde der Mann mit der ADAC-Luftrettung in eine Klinik geflogen. Über die Schwere der Verletzung war bis zum Montagabend nichts bekannt.

Eine Wand ist weggerissen. 
Eine Wand ist weggerissen.  © WP / Rita Maurer | Rita Maurer

Weitere Bewohner hatten sich zum Zeitpunkt des Unglücks nicht im Haus befunden. Aus Sicherheitsgründen bat die Feuerwehr die unmittelbaren Anwohner, ihre Häuser zu verlassen, da anfangs weitere Explosionen nicht auszuschließen waren. Diese Sorge stellte sich jedoch als unbegründet heraus. Ein Nachbar wurde ärztlich betreut.

Drohnen-Team der Feuerwehr hilft beim Einsatz

Einige Zeit nach der Detonation brach ein Zimmerbrand aus, den die Einsatzkräfte der Feuerwehr schnell im Griff hatten. Aufgrund der Lage vor Ort wurden Feuerwehrkräfte aus dem gesamten Stadtgebiet alarmiert. Zusätzlich rückten zwei Spezial-Fahrzeuge an, die in Abrollcontainern zusätzliches Gerät zur technischen Hilfeleistung brachten. Sie sind in Meschede für Großschadenslagen im gesamten Hochsauerlandkreis stationiert, wie Feuerwehr-Pressesprecher Jens Vogelsang erläuterte.

Zum Einsatz kam auch das noch relativ neue Drohnen-Team der Feuerwehr Winterberg. Die Drohne überträgt Bilder in Echtzeit an den Einsatzleitwagen und trägt damit zur Entscheidung über die weitere Vorgehensweise bei. Mit der Wärmebildkamera in der Drohne konnte der ausgebrochene Zimmerbrand schnell lokalisiert und damit effektiv von außen gelöscht werden.

THW stützt einsturzgefährdetes Gebäude

Durch die akute Einsturzgefahr war das Betreten des Gebäudes nicht möglich, der beschädigte Teil des Hauses gleicht einem Trümmerfeld.

Aus Hesborn wurden am Abend außerdem THW-Helfer angefordert, die das obere Stockwerk des an einem steilen Berggrundstück liegenden Hauses abstützten. Am späteren Abend installierte der Bauhof der Stadt Winterberg Bauzäune um das betroffene Grundstück.

Lesen Sie auch:Warum die Sauerländer Winter immer windiger und nass sind

In den nächsten Tagen soll nun ermittelt werden, wodurch die Explosion ausgelöst wurde. In der Erstmeldung hieß es „ABC-Einsatz, beschädigter Druckgasbehälter“. Pressesprecher Jens Vogelsang erklärte, dass man zur Ursache noch keine Erkenntnisse habe und bisher alles Spekulation sei. Auch die Statik des Hauses muss eingehend überprüft werden, momentan ist es nicht bewohnbar. Der Schreck saß bei allen Anwohnern tief: „Gott sei Dank ist nicht noch mehr passiert“, sagte einer.

Insgesamt waren rund 100 Kräfte vor Ort, darunter 70 Feuerwehrleute sowie mehrere Einsatzwagen der Polizei, vom Rettungsdienst, das THW und Notfallseelsorger.

Explosion in Winterberg-Züschen: Der Großeinsatz begann am Nachmittag.
Explosion in Winterberg-Züschen: Der Großeinsatz begann am Nachmittag. © WP / | Rita Maurer

In der Erstmeldung der Feuerwehr-Leitstelle hieß es, ein Druckgasbehälter sei beschädigt. Die ABC-Einheiten der Feuerwehr wurden angefordert. Die Erstmeldung ging um 16.40 Uhr heraus.

Vor vier Jahren Explosion in Haus in Olsberg

In Olsberg-Elleringhausen war es im Februar 2018 ebenfalls zu einer Explosion gekommen, bei der ein Haus schwer beschädigt worden war. Die Wucht der Detonation hatte die Außenwand über zwei Etagen weggerissen. Damals war ein 81-jähriger Mann lebensgefährlich verletzt worden.