Winterberg/Medebach. In den Niederlanden beginnen die Krokusferien. Nach Winterberg reisen tausende Urlauber. Ist das Sauerland bereit mitten in der Omikron-Welle?

Winterberg macht sich bereit. Ab Samstag beginnen im Norden und in der Mitte der Niederlande die sogenannten Krokusferien. Deshalb rechnen die Verantwortlichen der Stadt Winterberg trotz der geltenden Coronaschutzverordnungen mit vielen Gästen aus den Niederlanden. Die Pressesprecherin der Stadt Winterberg, Rabea Kappen, weist darauf hin, dass die Einreiseregeln in Deutschland unverändert seien.

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Die meisten Gäste des Hotels „Der Brabander“ in Winterberg kommen aus den Niederlanden.
Die meisten Gäste des Hotels „Der Brabander“ in Winterberg kommen aus den Niederlanden. © FUNKE Foto Services | Bernd Thissen

Besonders für die Hochrisikogebiete wie zum Beispiel den Niederlanden und Belgien gelten weiterhin besondere Vorschriften bei der Einreise. So müssten nicht vollständig geimpfte und genesene Niederländer hier in Quarantäne. Das Ordnungsamt werde die Einhaltung der Einreisequarantäne auch im Rahmen der allgemeinen Kontrollen der Coronaregeln stichprobenartig überprüfen.

Hoffen auf besseres Wetter

„Auch in den Krokusferien werden unsere Mitarbeiter des Ordnungsamtes stichprobenartigen Kontrollen in Freizeiteinrichtungen, beim Skifahren, in den Übernachtungsbetrieben, im Einzelhandel und in den gastronomischen Einrichtungen durchführen“, sagt die Pressesprecherin. Jetzt hoffe man noch auf besseres Wetter für die Krokusferien. Besseres Wetter wünscht sich auch Danny Meurs. Er ist der Juniorchef vom Hotel Brabander in Winterberg. Auch wenn es immer mehr Gäste aus Deutschland in sein Hotel zieht, kommt die große Mehrheit aus den Niederlanden. Deshalb sei ist die Zeit während der Krokusferien für den Hotelier besonders wichtig. „Eigentlich ist unser Haus acht Monate im Voraus ausgebucht“, sagt Meurs.

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Viele Stornierungen und ein enormer Aufwand

Doch aufgrund von Corona hätten viele ihre Buchungen storniert. Es sei zu beobachten, dass immer mehr Menschen kurzfristig buchen würden. Dabei spiele das Wetter momentan nicht mit. Deshalb könnten sich einige Touristen dagegen entscheiden, Last Minute nach Winterberg zu reisen, fürchtet Meurs.„ Momentan sind wir nicht so zufrieden. Trotzdem sehen wir positiv nach vorne. Das Ende der strengen Coronamaßnahmen ist ja in Sicht“, sagt er. Ähnlich sieht es Boris Ege. Er ist der Chef des Center Parcs in Medebach. Eigentlich sei der Park in der Zeit der Krokusferien zu 90 Prozent belegt. Aktuell liege man aber nur bei 75 Prozent, sagt Ege. Dabei betreibe man besonders bei den holländischen Gästen schon im Vorfeld des Besuchs einen enormen Aufwand.

Diskrepanz zwischen Holland und Deutschland

„Eine Woche vor dem Besuch kontaktieren wir die niederländischen Gäste und machen sie noch einmal auf die geltenden Coronaschutzverordnungen in NRW aufmerksam“, sagt Ege. Das scheint auch nötig zu sein: Denn laut Ege seien neun von zehn Urlauber über die geltenden Regeln im Bundesland nicht informiert. Problematisch sei auch die Diskrepanz zwischen den noch geltenden strikten Vorgaben und Coronamaßnahmen die in Holland deutlich schneller wegfallen als in Deutschland. So gelten dort ab dem 25. Februar in Restaurants, Bars, Kinos, Theater und Musikstätten sowie bei professionellen Sportveranstaltungen keiner 3G-Regelungen mehr. Die Maskenpflicht wird fast überall abgeschafft.

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Starke Buchungen im Ferienpark Landal

Trotz der Probleme ist Ege weiterhin positiv gestimmt: „Alles ist besser als im vergangenen Jahr“, sagt er. Optimistisch ist auch Simone Clemens. Sie ist die Pressesprecherin von Landal Green Parcs. Auch hier verzeichne man sehr kurzfristige Buchungen. Doch Clemens ist zufrieden. „Der Park ist sehr stark gebucht. Nicht nur von holländischen, sondern auch von deutschen Gästen“, sagt Clemens.

Winterbergs Tourismuschef Winfried Borgmann sagt, dass auch er „positiv gestimmt“ sei. Dennoch machten die bestehenden NRW-Regeln das Geschäft weiterhin kompliziert. In normalen Zeiten seien die Unterkünfte in Winterberg insbesondere an den Wochenenden ausgebucht. Aktuell gebe es noch freie Unterkünfte, so Borgmann.