Winterberg. Daniela Wemhoff betreibt in Winterberg ein Sport- und Modegeschäft. Sie erklärt, worauf beim Kauf von Skiern, Stöcken und Co. zu achten ist.

Der erste Schnee der Wintersaison 2021/22 soll am kommenden Wochenende fallen. Das dürfte für erste vorweihnachtliche Eindrücke sorgen und ein wenig auf die Adventszeit einstimmen, die immer näher rückt. Die kalte Jahreszeit geht in Winterberg für Besucher und Einheimische auch oft mit Aktivitäten im Schnee einher. Mal mehr, mal weniger sportlich. Dabei kommt es entsprechend auf die richtige Ausrüstung an, denn einfach ein paar Schuhe oder Skier kaufen, die optisch einen schicken Eindruck machen, sind nicht die richtige Herangehensweise. Damit kennt sich Daniela Wemhoff aus. Sie betreibt in Altastenberg ein Sport- und Modegeschäft. Sie erklärt, worauf es ankommt. Dabei hilft ihr die langjährige Erfahrung in dem Beruf.

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Vor 20 Jahren hat sie das Geschäft von ihren Schwiegereltern übernommen. Vorher war es zum Teil noch ein Lebensmittelgeschäft, das den Sportwaren aber trotz Vergrößerung der Verkaufsfläche immer mehr Platz machen musste. Heute gibt es noch einen kleinen Vorrat an Lebensmittel für die nötigsten Sachen, die für Urlauber relevant sein könnten, weil sie vielleicht daheim vergessen wurden.

Langlauf beliebt in Winterberg während der Pandemie

„Die ersten Winterkunden kommen schon. Es sind vor allem die Langläufer, die sich jetzt vorbereiten. Für sie gab es im vergangenen Jahr einen guten Winter“, sagt Wemhoff. Laut der 46-Jährigen erfreute sich Langlauf gerade während der Pandemie großer Beliebtheit, weil man dem Hobby nicht umgeben von vielen Leuten nachgehen muss. Die Wetterbedingungen waren dafür auch sehr gut. Alpin fahren, also einen Hang hinab, war zeitweise wegen gesperrter Pisten gar nicht erst möglich, ist sonst laut Wemhoff aber eigentlich gefragter.

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Kunden, die sich für Alpin begeistern lassen, kommen meist erst zu ihr, wenn der erste Schnee liegt. Für die gebürtige Nordenauerin hängt alles von der individuellen Beratung ab, um dem Kunden einen größtmöglichen Spaß zu ermöglichen. Wer den Langlauf sportlich angehen will, braucht zum Beispiel schmalere Ski, im Gegensatz zu Personen, die sich beispielsweise dem Backcountry Langlauf hingeben möchten. Denn in der Natur, abseits der Loipen, sind breitere Ski, evtl. sogar mit Stahlkanten, von Vorteil.

Schuhe, Ski und Bindung sind eine Einheit

Ebenso wichtig sind das passende Schuhwerk und die Bindung. Beides ist beim Langlaufen als eine Einheit zu betrachten. Nicht jeder Schuh passt zum Bindungssystem, das ihn mit dem Ski verbindet. „Je nach eigener Sportlichkeit sollten auch die Stöcke ausgewählt werden. In der Natur sind kürzere ratsam, längere helfen bei der sportlichen Gleitbewegung in der Loipe“, erklärt Daniela Wemhoff. Wer sich komplett eindecken möchte, kann auch schon mal ein bis zwei Stunden im Geschäft verbringen, um optimal ausgestattet für die Saison zu sein. Wer nicht in eine eigene Ausrüstung investieren will, kann bei ihr bequem das Equipment ausleihen. In der hauseigenen Werkstatt lassen sich auch Reparaturen oder Änderungen vornehmen.

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Wer noch etwas unsicher auf den Beinen ist, kann sich außerdem in der Skischule anmelden und in zweieinhalb Stunden andauernden Kursen fit für die Piste, beziehungsweise die Loipe machen lassen. „Hier können sich die Interessierten dann an das Benutzen der Skier heranführen lassen. Manche haben vielleicht Vorerfahrungen auf Inlineskates oder dem Skateboard gesammelt und das kommt ihnen dann auf den Skiern oder dem Snowboard zugute“, sagt Wemhoff.

Evolution der Skier

Letzteres ist aber laut der Expertin seit geraumer Zeit nicht mehr so stark gefragt wie es früher noch der Fall war. Das habe mit der Entwicklung der Skier zu tun. Denn mit dem Carving-Ski, der kürzer als der Alpinski und auch stärker tailliert ist, werden die Schwünge vollständig auf den Stahlkanten gefahren, statt durch die Kurven zu driften. Das erinnert optisch an das Snowboardfahren. Carving-Skier haben konventionell gebaute Skier mittlerweile fast vollständig verdrängt. Gleich geblieben ist aber auf jeden Fall der Spaß auf der Piste. Jetzt bleibt nur noch auf einen guten Winter zu hoffen und dann können die Fahrten losgehen.