Hochsauerlandkreis. Bereiten sich Schulen genügend auf den Schulbeginn vor? Die Landeselternkonferenz hat Zweifel. So sieht es mit Luftfiltern in Schulen im HSK aus.

Für Schüler sollten mehr Maßnahmen getroffen werden, um sie vor einer möglichen Corona-Infektion zu schützen. Das forderte die Landeselternkonferenz und auch der Präsident des NRW-Lehrerverbands, Andreas Bartsch, hatte der Landesregierung vorgeworfen, wertvolle Zeit verstreichen zu lassen, anstatt sich auf den baldigen Schulbeginn nach den Sommerferienvorzubereiten. Es fehle an Luftfiltern. Eine Nachfrage bei den Städten Brilon, Olsberg und Winterberg zeigt, wie die Schulenim jeweiligen Stadtgebiet ausgestattet sind.

„Die Stadt Brilon hat im Rahmen des Lüftungsprogrammes I des Landes NRW alle Räume ohne natürliche Belüftung mit mobilen Luftfilteranlagen ausgestattet. Bzgl. der Förderung weiterer Luftfilteranlagen ist das Lüftungsprogramm II noch nicht finalisiert. Es werden nach dieser Richtlinie Geräte für Kategorie 2-Räume gefördert. Dies sind Räume mit eingeschränkten Lüftungsmöglichkeiten. Die Stadt Brilon hält sich eng an die Lüftungs- und Hygienevorgaben des Schulministeriums NRW“, heißt es von Seiten der Pressestelle der Stadt Brilon.

Finanzielle Unterstützung für Schulen in NRW

Im Rahmen des Lüftungsprogramms II hatte die Bundesregierung beschlossen, Bundesländer dabei zu unterstützen zusätzliche Maßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung mit Sars-CoV-2 in gemeinschaftlich genutzten Räumen der sogenannten „Kategorie 2“ in Schulenund Kindertagesbetreuung zu ergreifen. Nach den Vorgaben des Bundes sind Träger von Einrichtungen für Kinder unter 12 Jahren antragsberechtigt. „Kategorie 2“-Räume sind Räume mit eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit (keine raumlufttechnische Anlage, Fenster nur kippbar bzw. Lüftungsklappen mit minimalem Querschnitt). Erhebungen des Umweltbundesamtes in zwei Bundesländern zufolge liegt der Anteil solcher Klassenräume bei rund 15 bis 25 Prozent.

Die Stadt Winterberg hatte bereits Anfang des Jahres, abgestimmt mit den Schulleitern, die Räume in den Schulen überprüft und ermittelt, wo das Lüften nicht ausreichend gewährleistet ist. „Wir haben festgestellt, dass dies nur bei neun Räumen an den Schulen der Stadt Winterberg der Fall ist. Für diese Räume sind dann sofort Luftfiltergeräte beschafft und installiert worden“, sagt Pressesprecherin Rabea Kappen. Kosten für Anschaffung und Installation: rund 36.500 Euro.

16 Luftfilter für die Sekundarschule Olsberg-Bestwig

Die Stadt Olsberg hatte zu Beginn diesen Jahres insgesamt 16 Luftreinigungsgerätefür den Hauptstandort der Sekundarschule Olsberg-Bestwig beschafft. Sie sind in Klassenräumen installiert worden, in denen sich die Fenster aus statischen Gründen nicht weit genug öffnen lassen, um eine Außenlüftung zu gewährleisten. Anschaffung und Installation der Luftfilter haben rund 72.000 Euro gekostet.

Im vergangenen Winter gab es öfter Kritik daran, dass die Klassenräume durch das häufige Lüften stark abkühlen und Kinder und Jugendliche während des Unterrichtsfrieren mussten. Wer hofft, dass Luftfilter an dieser Stelle eine Hilfe darstellen, wird enttäuscht. Luftfilter unterstützen den Luftaustausch lediglich, sie ersetzen aber das regelmäßige Stoßlüften in den Schulen, auch in den Wintermonaten nicht. „Beim Lüften strömt frische Luft in den Raum und ersetzt die verbrauchte, deswegen ist das Lüften auch weiterhin so wichtig“, sagt Rabea Kappen.