Olsberg. Derzeit wird das St.-Josef-Hospital in Olsberg abgerissen. Aber dennoch lebt das Krankenhaus in der Stadt weiter. Das steckt dahinter:
Derzeit nehmen die Bagger das ehemalige St.-Josefs-Hospital in Olsbergauseinander, um Platz für ein neues Zentrum für Gesundheit und Soziales zu schaffen. Das bedeutet aber noch nicht das völlige Aus für das Krankenhaus.
Nach dem Verkauf des Krankenhausgeländes 2009 an die Phönix-Gruppe als damaliger Träger der Klinik am Stein investierte die katholischen Kirchengemeinde Olsberg den Erlös 2012 in die „Krankenhausstiftung St. Nikolaus“. Diese Einrichtung hat sich vornehmlich der Unterstützung der örtlichen Caritas und damit auch dem Warenkorb verschrieben.
St.-Josef-Hospital lebt in Stiftung weiter
Auch wenn das St. Josefs-Hospital, das 1887 erbaut wurde, Geschichte sei, lebe es doch in der Stiftung weiter, so der geschäftsführende Vorsitzende des Kirchenvorstandes Rembert Busch. Vorrangig unterstützt werden die örtliche Caritas und der Warenkorb - nicht gerade leicht in einer Zeit, in der die Banken keine Zinsen zahlen.
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Die finanziellen Mittel erwirtschaftet die Stiftung daher aus speziell für solche Zwecke möglichen Anlagen bei der Bank für Kirche und Caritas, BKC, in Paderborn. Unterstützung erhalten bedürftige Menschen gemäß der Satzung der Stiftung. Informationen über Fördermöglichkeiten sind im Internet unter „olsberg-mittendrin“ – Kirchen – kath. Kirche – Gremien und Vereine – zu finden. Im Schriftenstand der Kirche liegen Flyer aus, die ebenfalls Interessierten die Aufgabenstellung näher bringen.
Warenkorb der Caritas engagiert sich anders als gewohnt
Der Olsberger Caritas-Warenkorb, der sein Domizil im Pfarrheim der Kirchengemeinde hat, engagiert sich aktuell anders als gewohnt für bedürftige Menschen. „Leider“, so Rembert Busch, „ist der Warenkorb zum Schutz der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch geschlossen, aber durch verschiedenste Spenden und Unterstützer erhalten die Warenkorb-Kunden monatlich der Familiengröße angepasste Gutscheine für hiesige Lebensmittelgeschäfte.“
„Seit mehr als einem Jahr hält uns das Corona-Virus gefangen und viele ehrenamtliche Projekte finden nur unter erschwerten Bedingungen bzw. gar nicht statt“, zieht Rembert Busch ein Fazit. Dennoch versuche man mit den kirchlichen Angeboten weiterhin für die Menschen da zu sein, nicht nur mit gottesdienstlichen und seelsorglichen Angeboten der Kirchengemeinden.
Kirchliche Einrichtungen helfen trotz Corona
Busch unterstreicht noch einmal, dass die kirchlichen Einrichtungen in der Corona-Zeit die Menschen nicht aus dem Blick verlieren wollen. Er verweist auf die örtlichen Caritaskonferenzen, die Angebote der pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auf das Corona-Beratungs-Telefon des Caritasverbandes Brilon hin, das immer mittwochs von 14.30 bis 16.30 Uhr telefonisch unter 02961-971955 zu erreichen ist oder jederzeit via Mail an corona.beratung@caritas-brilon.de.
Weitere kirchliche Informationen sind im Internet unter www.pastoralverbund-bigge-olsberg.dezu finden.
Fokus auf „Gesundheit und Soziales“
Der Abbruch des früheren Olsberger Krankenhauses geht voran – und auch die „Neubelebung“ des knapp 11.000 Quadratmeter großen Areals: Die Mitglieder des Ausschusses Planen und Bauen haben jetzt einstimmig beschlossen, den Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 282 „Obere Sachsenecke“ öffentlich auszulegen.
In der jüngsten Sitzung hatte Planer Carsten Lang vom Büro Wolters Partner den Ausschussmitgliedern das Planwerk vorgestellt. Der Bebauungsplanentwurf ist in die Bereiche Urbanes Gebiet und Allgemeines Wohnen aufgeteilt.
Ambulante Wohngruppen
Bei dem Urbanen Gebiet handelt es sich um das zentrale Baufeld „Gesundheit und Soziales“. Die Bewerbergruppe HCRE/Convivo/Feddersen Architekten, die sich im Wettbewerb durchgesetzt hatte, sieht in dem Bereich sowohl betreutes Wohnen für Senioren als auch ambulante Wohngruppen sowie eine Tagespflege vor. Eine Sozialstation mit ambulanten Pflegeangeboten, ein öffentliches Café und eine zentrale Küche für die Gesamteinrichtung runden das Konzept ab.
Voraussichtlich im Juni soll die Auslegung des Planentwurfes starten. Einen Monat lang können sich interessierte Einwohner über das Planwerk informieren sowie Anregungen und Stellungnahmen abgeben.
Abriss geht in Olsberg gut voran
Auch beim Abriss des früheren Krankenhauses kommen die Unternehmen gut voran: Der größte Teil des Bettentraktes ist abgebrochen, der OP-Trakt folgt in Kürze und dürfte Anfang Mai ebenfalls verschwunden sein. Danach folgen der Therapiebereich mit Schwimmbecken und im Anschluss die Bodengestaltung der Abbruchgrube – nach derzeitigen Planungen bis Anfang Juli.
Soweit das Material nicht deponiert werden muss, wird es vor Ort gebrochen. Je nach Ergebnis der Beprobung wird es vom Abbruchunternehmer zur Abholung verkauft oder einer anderen Verwertung zugeführt.