Brilon. Volker Gierse betreibt das Hotel zur Post in Brilon und will seine To-Go-Angebote nicht aufgeben. Auch wenn das später Nachteile bedeuten könnte.

Viele Restaurants im Hochsauerlandkreis versuchen derzeit den Lockdown und die damit verbundene Zwangsschließung zu nutzen, um ihren Kunden zumindest mit Angeboten zum mitnehmen eine Freude zu machen und sich selbst ein Stück weit über Wasser zu halten. Das könnte manchen von ihnen nun aber sogar schaden: Denn das Liefergeschäft könnte sich negativ auf die finanziellen Hilfen auswirken, die sie vom Staat erhalten sollen. Volker Gierse, Inhaber des Hotel zur Post in Brilon, will aber nicht mehr auf die Hilfen warten müssen.

Unterstützungsgelder kommen spät

Die Unterstützungsgelder von November und Dezember sind bisher geflossen, allerdings spät, wie Gierse anmerkt. Die Hilfe für Dezember kam erst vor einer Woche. Der Unternehmer steht im Austausch mit seinem Steuerberater, um durch die Statuten blicken zu können. Wann fließt wie viel Geld, was muss zurückgezahlt werden etc. Gierse ist sauer, fühlt sich im Stich gelassen. „Ich erwarte nichts mehr vom Staat. Soll ich hier alles einstampfen und darauf warten, dass in ein paar Monaten eventuell mal Geld fließt? Dafür fahre ich meinen Laden nicht vor die Wand“, sagt er entschieden.

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Er möchte auch weiterhin ein Angebot zum mitnehmen anbieten. Auch wenn daraus Nachteile entstehen könnten. Denn dadurch könnte sich der Umsatzverlust verringern – was möglicherweise einen deutlich geringeren finanziellen Zuschuss bedeutet, so die Informationen des Bundesfinanzministeriums. „Ich mache damit kein Plus“, sagt Gierse, „Aber ich minimiere meine Verluste. Ich fühle mich verpflichtet meinen Stammgästen und Kunden gegenüber. Wir ziehen das jetzt durch und vertrauen uns selbst.“

Mitarbeiter hören wegen Kurzarbeit auf

Er erwarb das Objekt in Brilon erst vor zwei Jahren und möchte jetzt nicht aufgeben. Auch wenn die Lage schwierig ist. Wegen Kurzarbeit haben schon mehrere Mitarbeiter aufhören müssen, weil sie mit dem Geld nicht auskamen.