Brilon. Die Gudenhagener Allee in Brilon muss nach nur sechs Jahren saniert werden. Beim Bau wurde gepfuscht, aber das lag nicht am Unternehmen.

Gerade einmal sechs Jahre ist sie in Betrieb, und viel genutzt wird sie auch nicht. Trotzdem muss die Gudenhagener Allee, die Zufahrt zum Christophorus-Seniorenheim und zu einer Handvoll Häuser, schon jetzt ausgebessert werden.

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Grund: Der Asphalt magert mehr und mehr aus. Martin Schulte, Fachbereichsleiter Tiefbau bei den Stadtwerken Brilon, kennt das Problem. Es ist kein Briloner, denn: „Damals wurde schlechtes Bitumen produziert. Das haben wir an vielen Straßen.“ Bitumen, das ist das aus Erdöl gewonnene Bindemittel für den Asphalt. Verliert das Bitumen seine Klebeeigenschaft, lösen sich die Zuschlagstoffe, das fein gekörnte Gestein, heraus.

Ortsvorsteher Diekmann wundert sich

Bei der Bauabnahme und auch bei der kurz vor Ablauf einer Gewährleistungsfrist, das sind vier Jahre, fälligen Begutachtung, sei das noch nicht ersichtlich gewesen. Das Bauunternehmen treffe ohnehin keine Schuld, betont Beigeordneter Reinhold Huxoll gegenüber der WP.

Vor allem im Bereich der Kurve an der alten Bahnbrücke sind die Abreibungen deutlich sichtbar. Ortsvorsteher Wolfgang Diekmann wunderte sich, dass ausgerechnet die jüngste Straße im Dorf schon ausgebessert werden muss. Diekmann: „Da haben wir weitaus schlechtere Straßen.“

Sanierung im DSK-Verfahren

Die Gudenhagener Allee soll – wie auch weitere Straßen im Stadtgebiet – im sogenannten DSK-Verfahren saniert werden. Dabei handelt es sich um Dünne Asphaltdeckschichten in Kaltbauweise, eine Methode, bei der eine etwa einen Zentimeter dicke Bitumenemulsion auf die Fahrbahn aufgetragen. Das Material füllt die entstandenen Poren und Risse und erhöht die Griffigkeit der Straße. Für Martin Schulte gibt es einen vernünftigen Grund, diese Maßnahme jetzt anzugehen: „Sonst geht die Straße ganz kaputt. Dann wird es richtig teuer.“

Auch andere Ortsteile betroffen

Die Kosten hat die Stadt noch nicht beziffert. Insgesamt sind für DSK-Maßnahmen bisher 290.000 Euro im Haushaltsplan-Entwurf eingestellt, u.a. sollen so die Esshoffer Straße bis zum Plackweg ausgessert werden, in Alme die Graf Spee-Straße und die Burgstraße und in Messinghausen die Straßen Am Sticklenberg und Am Sonnenhang

In Gudenhagen-Petersborn stehen neben dieser Deckenerneuerung auch richtige Straßenausbaumaßnahmen an. Das betrifft die Breslauer Straße (290.000 Euro), die Sudentenstraße (570.000 Euro), den Triftweg (180.000 Euro) und die Straße entlang des Haidknückels (800.000 Euro).