Brilon. . Die Eisenbahnbrücke ist marode. Eine Sanierung sehen Experten als unwirtschaftlich an.
Das Christophorus-Zentrum in der Gudenhagener Allee erhält eine neue Zufahrt. Grund: die 1899 errichtete Brücke über die Eisenbahngleise ist marode. Das alte Geländer ist verrostet und geborsten, ein Bauzaun und Warnbaken sichern provisorisch die einspurige und in Teilen bereits abgesackte Straße ab. Die Belastung ist auf 16 t - damit Feuerwehrfahrzeuge darüber können - beschränkt, das Tempo auf 10 km/h. Zudem muss die Stadt ständig kontrollieren, dass keine Betonteile auf die Gleise fallen.
Zuständig für die Brücke ist die Stadt. 1993 war sie durch das Gesetz zur Neuordnung des Eisenbahnwesens „der Stadt aufs Auge gedrückt“ worden, wie Ausschussvorsitzende Karin Bange Mittwochabend im Bauausschuss sagte. Gegen eine stattliche Mitgift allerdings.
Die Sanierung der Brücke sei nicht wirtschaftlich, ergab eine gutachterliche Untersuchung. Die würde über 300.000 Euro kosten und auch dann sei - so Rainer Brandenburg von der Bauverwaltung - die Brücke immer noch eine alte Brücke, für die „permanent Aufwand für Sicherungsmaßnahmen“ betrieben werden müsse.
Alternative: eine neue Brücke. Die würde laut Verwaltungskalkulation rund 500.000 Euro kosten. Auch für diese Brücke wäre die Stadt weiterhin in der Sicherungs- und Unterhaltungspflicht. SPD-Ratsherr Günter Wiese wies zudem auf ein weiteres Problem dieser Zufahrt hin: „Die Einmündung auf die B 251 ist lebensgefährlich.“ Die Einfahrt befindet sich im Bereich einer langen Kurve der Straße nach Willingen. Deshalb hat die Verwaltung vorgeschlagen, eine komplett neue Zufahrt zur Gudenhagener Allee anzulegen. Und zwar ab der Königsberger Straße quer durch Feld und Wiese bis zu der Brücke.
Für dieses Variante kalkuliert die Stadt mit Gesamtkosten in Höhe von etwa 290.000 Euro. Darin enthalten ist bereits der Abriss der maroden Brücke mit rund 25.000 Euro, nicht jedoch der Grunderwerb für die Trasse. Der müsse irgendwie, so stv. Bürgermeister Ludger Böddeker (SPD) ja „irgendwie dargestellt“ werden, auch wenn das Gelände Eigentum der Stadt sei. Die neue Straße enger parallel zur B 251 zu legen, sei nicht opportun, hieß es. Mittel- bis langfristig soll die kurvige Bundesstraße entschärft werden. Auch, weil der Viadukt in die Jahre gekommen ist und dort die Gleise stattdessen über einen Damm geführt werden könnten.
Wie Stadtbaudirektor Nolte sagte, könnte die Bundesstraße demnächst einmal entweder am Waldfreibad entlang zum Hölsterloh geführt werden. Dann entfielen die Sahnekurven. Oder, realistischer, die B 251 wird lediglich im Bereich des Bades entschärft.
Was in der Sitzung bekannt wurde: das Gut Steinkemper hat einen neuen Eigentümer, der umfangreiche Umbaumaßnahmen plant.