Hochsauerlandkreis/Olsberg. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie wird die Konzerthalle Olsberg Impfzentrum im HSK. Wann es losgehen kann und wie die Impfstraßen funktionieren.

Die zentrale Impfstelle für den Hochsauerlandkreis wird in der Konzerthalle Olsberg eingerichtet. Das haben Landrat Dr. Karl Schneider und der HSK - Krisenstab am Donnerstagmittag, 26. November, entschieden. „Die Immobilie bietet alle Voraussetzungen, die für ein Impfzentrum benötigt werden“, ist Landrat Dr. Schneider froh, schnell einen passenden Ort gefunden zu haben. Mitte Dezember soll die Konzerthalle entsprechend umgebaut sein. Wann es mit den ersten Corona - Impfungen losgeht, ist noch nicht geklärt – möglicherweise noch im Dezember, spätestens aber im Januar sollen die Impfungen starten. „Unser Ziel ist es bereit zu sein, wenn der Impfstoff verfügbar ist“, sagt HSK-Sprecher Martin Reuther. Laut Planungen des Landes NRW sollen in der Startphase sollen monatlich 10.000 Impfungen je 100.000 Einwohner möglich sein.

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Zweite Impfstelle geplant

„Mein Dank gilt Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer, der die Halle spontan angeboten hat“, so Dr. Schneider weiter. Das Ziel des Hochsauerlandkreises ist, neben dem Impfzentrum in Olsberg eine weitere Impfstelle im Raum Arnsberg zu etablieren, damit Bürger im westlichen HSK noch längere Anfahrtswege erspart bleiben. Der Landrat hatte gegenüber NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann deutlich gemacht, dass wegen der großen Fläche im HSK mehr als eine Impfstelle notwendig sei.

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Die Konzerthalle Olsberg ist durch die Bahnstrecke in Richtung Winterberg und die A 46 bestens angebunden und sie bietet zusätzlich zur großen Halle weitere Funktionalitäten wie beispielsweise Barrierefreiheit, genügend Parkplätze, diverse Funktionsräume und eine moderne Gebäudetechnik.„Wir wollen in der kommunalen Familie zusammenarbeiten, um gute Lösungen für die Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen. „Als Stadt Olsberg bringen wir uns gern mit diesem Beitrag in die Bekämpfung der Corona-Pandemie ein - in unserer Konzerthalle gibt es für ein Impfzentrum passgenaue Voraussetzungen“, so Bürgermeister Wolfgang Fischer während der Begehung der Halle mit Vertretern von Stadt und Kreis am Donnerstagvormittag.

Impfstraße und Sicherheit

In der kommenden Woche starten die Umbauarbeiten der Konzerthalle zu einer Impfstelle. „Die Voraussetzungen sind erstklassig. Es gibt zum Beispiel Büros, große Flächen und Kühlmöglichkeiten“, so Reuther. Vor Ort werden mehrere Impfstraße angelegt, die mit Blickschutz voneinander getrennt sind. Vor Betreten der Impfstelle wird versucht, die Wahrscheinlichkeit einer Corona-Infektion auszuschließen – vermutlich wie im Krankenhaus durch eine Fiebermessung. In einem zweiten Schritt bei der Registrierung soll geprüft werden, ob der Besucher bereits berechtigt ist, eine Impfung zu bekommen. Menschen aus systemrelevanten Berufen und Risikopatienten sollen bekanntlich zuerst versorgt werden. Wie sie eine entsprechende Bescheinigung erhalten, die an der Impfstelle vorgelegt werden kann, ist derzeit noch unklar.

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Nach einer Anamnese, in der geprüft wird, ob individuelle medizinische Gründe gegen eine Impfung sprechen folgt die eigentliche Impfung. Danach bleibt der Patient noch eine Weile zur Beobachtung in der Impfstelle, um bei eventuell eintretenden Nebenwirkungen schnell reagieren zu können. Je nachdem, welcher der drei demnächst zur Verfügung stehenden Impfstoffe verimpft wird, erfolgt eine zweite Impfung nach 21 Tagen.

Sieben Tage pro Woche Impfungen

„Das gesamte Prozedere rund um die Impfung muss streng geregelt werden. Der logistische Aufwand wird enorm sein “, so Reuther. Stand jetzt sollen Ärzte über die Kassenärztlichen Vereinigungen für die Impfstellen bereit gestellt werden. Notwendig darüber hinaus sind Pflegepersonal und Verwaltungskräfte, die für die Organisation und Dokumentation sorgen.

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Der HSK geht davon aus, dass rund 70 Prozent der Bevölkerung geimpft werden möchte. Das sind rund 180.000 Bürger. Es ist davon auszugehen, dass in der Konzerthalle an sieben Tagen pro Woche Menschen geimpft werden. „Vorstellbar sind täglich zwei mal sechs Stunden Schichten“, so Reuther. Die Corona-Impfungen in den zentralen Impfstellen sollen nach heutiger Planung bis Mitte 2021 erhalten bleiben. Danach sollen Impfungen bei Hausärzten fortgesetzt werden.

Neben der zentralen Impfstelle in der Konzerthalle Olsberg und gegebenenfalls an einem weiteren Ort im westlichen HSK wird es so genannte mobile Impfteams geben, die vor allem in Seniorenheimen und in Pflegeheimen die Menschen mit dem Impfstoff versorgen.

Wolfgang Fischer setzt auf das Verständnis aller Beteiligten, dass bereits gebuchte Termine in der Konzerthalle abgesagt werden müssen. Auch die Kreistagssitzung des Hochsauerlandkreises, die am 16. Dezember in der Konzerthalle stattfinden sollte, muss nun in die Schützenhalle Bigge verlegt werden.