Marsberg. Die Corona-Krise greift einschneidend ins Leben von Sarah Schröder aus Marsberg ein – aber sie gewinnt der Veränderung auch etwas Positives ab:

Sarah Schröder (26) aus Marsberg-Erlinghausen ist Studentin mit dem Schwerpunkt Soziale Arbeit in Paderborn. Sie schreibt über das Studium in der Corona-Zeit, was sich für sie verändert, was sie vermisst und was sie jetzt zu schätzen weiß:

Als im März der erste Lockdown kam, habe ich noch in Paderborn gewohnt. Das fünfte Semester meines Studiums der Sozialen Arbeit an der Katholischen Hochschule Paderborn war ein Praxissemester und ich hatte mich schon sehr auf das sechste Semester gefreut, wo man wieder gemeinsam mit den Studienkollegen Vorlesungen besuchen sollte. Leider kam alles ganz anders.

Auch interessant

Keine persönlichen zu Kommilitonen und Mitbewohnern

Die Vorlesungen fanden nun komplett Online statt. Es gab mehr Aufgaben, war sehr unpersönlich und anstrengend, den ganzen Tag vor dem PC zu sitzen. Außerdem hatte die Bibliothek zu, man kam kaum an Bücher heran und wenn nur mit Termin. Die Dozenten hatten keine Sprechzeiten mehr, alle Anliegen mussten telefonisch geregelt werden. Bei den Online Vorlesungen über das Internet gab es häufig technische Probleme, viele Dozenten waren mit der Technik überfordert. Man saß von frühmorgens bis abends vor dem Computer.

Von jetzt auf gleich hat man fast niemand mehr gesehen. Ich konnte mich auch gar nicht von meinen Freuden verabschieden. Selbst nicht von meiner WG Mitbewohnerin, jeder ist an einem anderen Tag umgezogen.

Nach Erlinghausen ins Elternhaus gezogen

Ich selbst bin im Sommer nach Erlinghausen in mein Elternhaus gezogen. Zum einen konnte ich mir so die Miete sparen, zum anderen habe ich meine Familie und die Tiere in der Nähe. Wir haben Pferde und einen Hund. Ich bin froh, in der freien Zeit, die ich habe, mich auf die Tiere konzentrieren zu können. Man hat immer einen Grund morgens aufzustehen und nicht im Bett liegen zu bleiben, die Tiere geben einem viel Struktur.

Auch interessant

Die Coronazeit empfinde ich auch als entschleunigend. Ich weiß zu schätzen, was ich habe, im Dorf zu leben und raus in die Natur zu können. Am meisten vermisse ich persönlich das Treffen und Zusammensein mit meinen Freunden.

Ich bin fast am Ende meiner Bachelor Arbeit und ich freue mich, dass ich schon ab 1.12. eine Stelle beim LWL im Ambulant Betreuten Wohnen antreten kann.