Medebach. Pfarrer Uwe J. Steinmann ist Pfarrer in Medebach. „Der Glaube wird durch die Länge der Pandemie auf eine harte Geduldsprobe gestellt“, sagt er.

Uwe J. Steinmann ist Pfarrer in der Ev. Kirchengemeinde Medebach. Er schreibt im Corona Tagebuch über Kirche und Glauben in Zeiten der Corona-Krise:

Auch in der Kirche sind die Menschen, wie überall, durch Corona stark verunsichert. Gott sei Dank dürfen die Gottesdienste, unter strengem Hygienekonzept, in den Kirchen stattfinden. So haben wir im Oktober die Konfirmation – mit beschränkter Teilnehmerzahl – vom Mai nachholen können. Gerade in Zeiten der Unsicherheit und Sorge benötigen viele Menschen Trost und Stärkung der Hoffnung. Da haben es gläubige Menschen ein wenig leichter, da sie ihre Zuversicht nicht nur auf die Fähigkeiten von Wissenschaftlern und Politikern setzen, sondern sich und die Welt noch von einer höheren Macht behütet wissen dürfen.

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Aber dieser Glaube wird durch die Länge der Pandemie auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Wie auch in anderen Bereichen der Gesellschaft, wird auch in der Kirche deutlich, wie sehr wir vieles in den vergangenen Jahren doch als selbstverständlich angesehen haben und jetzt schmerzlich vermissen. Gottesdienste ohne Gesang, auf Abstand sitzen, Mundschutz tragen, keine Umarmungen oder auch nur Händeschütteln. Und die ganz große Frage, die schon lange ihre Schatten voraus wirft: wie werden wir Weihnachten Gottesdienste feiern?

Prinzip Hoffnung und die Zuversicht

Bei Besuchen in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Privathäusern ist natürlich äußerste Vorsicht und Hygiene geboten. Aber trotz viele Einschränkungen ist die menschliche Begegnung ein wesentlicher Bestandteil der Gemeindearbeit geblieben, wenn auch auf ein Minimum beschränkt.

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Konfirmandenunterricht und andere Gruppenveranstaltungen finden vorerst nicht statt. Wo es aber möglich ist, sollen die Menschen spüren, dass sie nicht allein sind mit ihren Ängsten und Fragen. Gewiss, die notwendigen Einschränkungen setzen auch Fantasie und Kreativität frei. So ist in Medebach erstmals ein Weihnachtsgottesdienst mit Krippenspiel ökumenisch geplant. Gläubige beider Konfessionen werden gemeinsam auf dem Marktplatz unter freiem Himmel feiern.

Das Schwierige ist die Planungsunsicherheit, da die Entwicklung in den kommenden Wochen eventuell alles noch kippen kann. Aber das Prinzip Hoffnung wird in der Kirche hoch gehalten und so Zuversicht vermittelt.