Hochsauerlandkreis/Altkreis Brilon. Nach der Wahl verschieben sich Machtverhältnisse in Räten und im HSK-Kreistag. Wir prüfen, wo Frauen mehr Einfluss bekommen – und wo weniger.

Die Kommunalpolitik im Altkreis Brilon und im HSK-Kreistag bleibt auch nach der Kommunalwahl eine Männerdomäne. Doch zumindest in einigen Stadtvertretungen und auch im Kreistag hat sich das Geschlechter-Verhältnis verschoben. Vor allem Winterberg, das bisher im Vergleich der sechs Städte im Altkreis Brilon den kleinsten Frauenanteil hatte, verzeichnet einen deutlichen Zuwachs an Frauen-Power im Vergleich zu den (noch) amtierenden Räten.

Winterberg

Im neuen Winterberger Stadtrat klettert der Frauenanteil durch die Kommunalwahl von sechs auf über 24 Prozent. Bisher waren nur zwei von 33 Ratsmitgliedern weiblich, künftig arbeiten acht Frauen in der Stadtvertretung mit. In der jetzt endenden Wahlperiode gab es in der 17-köpfigen CDU-Fraktion nur eine Frau, im neuen Rat gibt es vier. Die SPD-Fraktion wird zwar insgesamt kleiner (minus drei Sitze), aber mit zwei statt bisher einer Frau weiblicher. Auch FDP und Freie Wähler sind jeweils mit einer gewählten Kandidatin vertreten.

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Viele Jahre hat Gisela Quick für die CDU im Rat der Stadt mitgearbeitet - in der letzten Wahlperiode als einzige Frau in ihrer Fraktion. Jetzt scheidet die engagierte Winterbergerin zwar aus dem Rat aus, aber sie freut sich, dass künftig der Frauenanteil im Rat deutlich steigt: „Ich finde das sehr erfreulich, denn ich glaube, Frauen haben auch mal einen anderen Blick auf viele Dinge als die Männer.“

Olsberg

Auch in Olsberg verschiebt sich das Geschlechterverhältnis im Stadtrat: Wie in Winterberg sind künftig acht von 33 Mitgliedern weiblich – drei mehr als bisher.

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Mit Sabine Menke aus Assinghausen steht erstmals eine Frau an der Spitze der CDU-Fraktion im Olsberger Rat – fünf der 16 Mitglieder sind Frauen. In der SPD sind es zwei von neun. Hinzu kommt eine grüne Ratsfrau.

Brilon

Der Stadtrat mit dem höchsten Frauenanteil ist nach der Konstituierung der neue Briloner Rat. Statt bisher neun sind künftig zehn der 39 Ratsmitglieder Frauen.

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Damit klettert der Frauenanteil auf 25,6 Prozent. Die Grünen sind erstmals zur Kommunalwahl angetreten und holten drei Sitze, von denen zwei mit Frauen besetzt sind. Komplett weiblich ist künftig die zweiköpfige BBL-Fraktion. Der CDU als mit 16 Mitgliedern größten Briloner Ratsfraktion gehören nur zwei Frauen an.

Marsberg

In Marsberg ist der Frauenanteil sogar noch gesunken – von den 35 Stadtvertretern sind nur noch vier statt bisher fünf Frauen. Am Weiblichsten ist die SPD-Fraktion: Drei von zwölf Mitgliedern sind Frauen. Klar in Männerhand ist die 14-köpfige CDU-Fraktion, der nur eine Frau angehört.

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Grüne, Linke und MBG sind komplett männlich besetzt. Was den Frauenanteil angeht, ist Marsberg mit 11,7 Prozent im Altkreis Brilon das Schlusslicht.

Hallenberg

Nach dem aufsehenerregenden Wahlausgang in Hallenberg wird sich zwar an der politischen Ratszusammensetzung einiges verändern, die Anzahl der Frauen bleibt aber beim Alten: Fünf der 21 Mitglieder sind weiblich – drei von der CDU, zwei von der erstmals im Rat vertretenen FDP, die künftig mit Enrico Eppner auch den Bürgermeister stellt.

Medebach

In Medebach wird sich die Zahl der Frauen gegenüber der vorherigen Wahlperiode allerdings um eine Vertreterin verringern. Vier der 27 Ratsvertreter sind weiblich – zwei CDU-Frauen, sowie jeweils eine Vertreterin von SPD und Freien Wählern (bisher zwei) gehören dem Gremium an.

Kreistag

Interessant ist auch ein Blick in die künftige Kreistags-Zusammensetzung.

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Das insgesamt 55-köpfige Gremium bleibt zwar weiterhin von Männer dominiert, aber es gibt eine deutliche Verschiebung zugunsten des weiblichen Geschlechts: Die Anzahl der Frauen steigt von sieben auf siebzehn. Damit steigt der Frauen-Anteil auf über 30 Prozent. Erstaunlich ist, dass FDP, Linke, SBL AfD und Freie Wähler keine weibliche Vertreterin im Kreistag haben. Die CDU als stärkste Fraktion mit 26 Sitzen hat es aber immerhin geschafft, die Anzahl der Kreistags-Mitglieder von vier auf acht zu verdoppeln. Bei der SPD sind fünf der 14 Sitze weiblich besetzt, bei den Grünen vier von sieben.

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