Hochsauerlandkreis/Brilon. Das Jahr 2019 neigt sich dem Ende entgegen. Es gab HSK-weit einige Ereignisse, die viele Menschen traurig und fassungslos zurück ließen.

Das Jahr 2019 wurde im Hochsauerlandkreis auch von vielen traurigen Ereignissen überschattet. Ein Unfall schockte die Menschen ganz besonders; ein weiteres Unglück muss noch aufgearbeitet werden.

Tod auf dem Quad

Fassungslosigkeit und Bestürzung herrscht vor den Osterfeiertagen in Hallenberg. Bei einem Unfall mit einem Quad kommt der 44-jährige stellvertretende Bürgermeister Alexander Berkenkopf zu Tode. Seine Frau wird schwer verletzt. Der Braunshauser gehörte dem Stadtrat erst seit dieser Wahlperiode an. „Er hat in dieser kurzen Zeit aber Zeichen gesetzt. Er war immer jemand, der nach vorne geschaut hat. Er war ein Aktivposten im Stadtrat“, würdigt Bürgermeister Michael Kronauge seinen Vertreter.

Totschlag in Medebach

Fassungslosigkeit und Trauer herrscht auch in Medebach. Im Januar wird ein 67-jähriger Rentner tot in seiner Wohnung aufgefunden.

Vor dem Landgericht Arnsberg mussten sich ein 22-jähriger Mann und eine gleichaltrige Frau verantworten.
Vor dem Landgericht Arnsberg mussten sich ein 22-jähriger Mann und eine gleichaltrige Frau verantworten. © Thomas Winterberg | Thomas Winterberg

Mehrfach ist dem Mann mit einer Schere in den Hals gestochen worden. Nach umfangreichen Ermittlungen macht die Polizei schließlich ein rumänisches Pärchen ausfindig. Dem 22-jährigen Florin M. und seiner gleichaltrigen Lebensgefährtin Rebeca L. wird vor dem Schwurgericht Arnsberg der Prozess gemacht. Der Vorwurf Mord aus Habgier erweist sich als nicht haltbar. Der junge Mann wird wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren und sechs Monaten verurteilt. Die mitangeklagte Frau wird freigesprochen. Der Täter hatte ausgesagt, von dem Rentner sexuell bedrängt worden zu sein.

Ballon stürzt ab

Im Juni werden elf Menschen zum Teil schwer verletzt, als ein Heißluftballon in der Nähe der Fettküche bei Bredelar unsanft zu Boden geht. Das Fluggerät ist in Korbach gestartet und überschlägt sich bei einer sogenannten Schleiflandung im abschüssigen Gelände.

Der abgestürzte Heißluftballon an der Unfallstelle.
Der abgestürzte Heißluftballon an der Unfallstelle. © dpa | Feuerwehr Marsberg

„Nach derzeitigem Erkenntnisstand wurde infolge des Überschlagens des Korbes in der letzten Phase der Landung mindestens bei einem Brenner das Brennerventil ausgelöst“, heißt es in einem Zwischenbericht der Bundesstelle für Flugunfälle. Dadurch kommt es in dem Korb zum Brand, durch den einige Mitfahrer schwerste Verbrennungen erleiden. Der Abschlussbericht der Behörde steht noch aus.

Attacke mit Eisenstange

In Hoppecke schlägt ein Mann Anfang November völlig unvermittelt mit einer Eisenstange auf zwei seiner Arbeitskollegen ein und verletzt sie schwer. Zwei weitere Kollegen werden leicht verletzt. Außerdem richtet der Täter Sachschäden im Betrieb an. Der Mann wurde in die Psychiatrie eingewiesen. Die Hintergründe zur Tat bleiben im Dunklen.

Tote im Straßenverkehr

Im Straßenverkehr des Hochsauerlandes kommen auch wieder viele Menschen zu Tode - bis Ende Dezember werden 19 Tote gezählt. Gleich zwei schwere Unfälle passieren bei Brunskappel.

Auch interessant

Im Februar kollidiert ein 63-jähriger Kradfahrer beim Überholen frontal mit einem Pick-Up und stirbt an der Schwere seiner Verletzungen. Im April kommt es zwischen Brunskappel und Wiemeringhausen zu einem schweren Unfall: ein 55-jähriger Motorradfahrer stößt frontal mit einem 52-jährigen Radfahrer zusammen. Beide Männer sterben am Unfallort. Im August kommt ein 73-jähriger Mann aus Warstein zu Tode. Er ist mit seinem Motorrad von Altastenberg in Richtung Winterberg unterwegs und hält verkehrsbedingt an einer roten Fußgängerbedarfsampel. Ein 82-jähriger Pkw-Fahrer übersieht den Kradfahrer und fährt ungebremst auf. Beide Fahrzeuge kommen erst nach etwa 24 Metern zum Stehen. Für den Mann aus Warstein kommt der Rettungshubschrauber zu spät.

Todesfall im Bikepark

Ein tödlicher Unfall überschattet auch das Dirt-Masters-Festival in Winterberg.

Das Hindernis Roadgap im Bikepark Winterberg 
Das Hindernis Roadgap im Bikepark Winterberg  © WP | Elmar Redemann

Ein 26 Jahre alter Besucher aus dem Rhein-Sieg-Kreis stürzt bei einer Tour im Bikepark so schwer, dass er mit dem Rettungshubschrauber in eine Kölner Spezialklinik geflogen werden muss. Dort stirbt er noch in derselben Nacht. Der Unfall ereignet sich außerhalb der Wettkampfstrecke an einer sogenannten Roadgap. Dort springen die Biker von einer etwa dreieinhalb Meter hohen Holzrampe über einen Wirtschaftsweg.

Schock auf der Rodelbahn

Unfall im August auf der Sommerrodelbahn in Bruchhausen: Bei einer abendlichen Fahrt prallt einer der Schlitten im Auslaufbereich mit hoher Geschwindigkeit gegen einen vorausfahrenden Schlitten. Dabei zieht sich ein sechsjähriges Kind in dem vorderen Schlitten schwere Verletzungen zu; es wird per Hubschrauber in eine Spezialklinik nach Münster geflogen. Das Kind hatte die Fahrt mit einem 39 Jahre alten Begleiter absolviert. In dem Doppelschlitten dahinter saßen dessen Mutter (32) und ein 47 Jahre alter Mann. Bei allen handelt es sich um niederländische Touristen. „Wir gehen ganz klar von einem Fahrfehler aus“, sagt Polizeisprecher Sebastian Held, „Es ist nicht rechtzeitig gebremst worden.“ Die Rodelbahn war nach dem Unfall zunächst stillgelegt worden. Ein Gutachter hatte anschließend technische Mängel ausgeschlossen. Das Verfahren gegen die Mutter des Jungen wegen fahrlässiger Körperverletzung wurde mittlerweile eingestellt. Hintergrund ist der Paragrafen 153b im Strafgesetzbuch. Demnach kann von einer Strafe abgesehen werden, wenn die Folgen der Tat so schwer sind, dass eine Bestrafung verfehlt wäre.

Steine von Brücke

Irrsinn: Jugendliche werfen Mitte Oktober in Winterberg Steine von einer Brücke an der B 236. Der Wagen eines Mannes (20) wird getroffen. Die Windschutzscheibe wird beschädigt. Der Fahrer und seine Beifahrerein haben Glück: Sie sind zwar geschockt, bleiben aber unverletzt. Die Polizei ermittelt gegen eine Gruppe von Jugendlichen, die am Tatort gesehen werden. Die Ermittlungen dauern weiterhin an.