Hallenberg. Auch Hallenberg vergibt den Preis aus Landes-Fördermitteln. Am 20. November entscheidet sich, welche drei Bewerber den Sieg davontragen.

Zum ersten Mal verleiht Hallenberg den Heimatpreis – und neun Kandidaten wollen ihn haben. Zur Verfügung stehen 5000 Euro Preisgeld, die auf einen ersten (3000 Euro), zweiten und dritten Platz (1500 bzw. 500 Euro) aufgeteilt werden. Der Heimatpreis ist eines von fünf Elementen des NRW-Förderprogramms „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet.“ Welche drei Bewerber Erfolg haben, darüber wird am 20. November 2019 in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (ab 18.30 Uhr) abgestimmt. Das sind die Kandidaten:

FC Nuhnetal

Der 2004 gegründete FC Nuhnetal stellt in seiner Bewerbung seine Entstehungsgeschichte in den Mittelpunkt. „Mit der Faust in der Tasche“ sei damals die Entscheidung gefallen, die traditionsreichen Vereine SuS Hallenberg und SSV Liesen zugunsten einer künftig gemeinsamen Arbeit aufzulösen. Doch nur so habe das Sportangebot zukunftssicher gemacht werden können. „Manchmal muss man Beständigkeit hinter sich lassen, um die Zukunft der Heimat gestalten zu können“, so der Vorstand.

Tennisclub Hallenberg

Für sein umfangreiches Engagement für den Erhalt des Tennissports in der Stadt möchte der Tennisclub den Preis bekommen – den Klimaschutzpreis gab es dieses Jahr schon. Nach dem Aus des TC Nuhnetal 2016 hatten ehemalige Mitglieder in Eigenleistung den verfallenen Tennisplatz und das Vereinsheim wieder hergerichtet und Unterricht organisiert.

SGV Hallenberg

Die Wanderer schicken ihr Projekt „Beleuchtung der Kreuzbergkapelle“ ins Rennen. Dank des ehrenamtlichen Engagements konnten die Leitungen verlegt werden; der SGV trägt zudem die Energiekosten. Die Reaktionen der Bevölkerung seien äußerst positiv und ein Lohn für den Verein, der bei dem Projekt auch schon Rückschläge hinnehmen musste: So wurde der LED-Strahler bereits zweimal gestohlen.

Bürgerverein Liesen

Der Bürgerverein führt das Lieser Vereinsleben zusammen, um gemeinsam Themen anzugehen, die ein kleinerer Verein allein nicht bearbeiten könnte. So ist der Bürgerverein Projektträger größerer Vorhaben wie der Gestaltung des Dorfplatzes, Ausrichter von Festen wie der 700-Jahr-Feier 2013 und übernimmt auch vereinzelt städtische Aufgaben wie Baum- und Strauchschnitt. Zwölf aktuelle Projekte listet der Verein überdies auf, darunter das Beleuchtungskonzept für die Dorfmitte und den Bau und Betrieb des Backhauses.

Kriterien für die Preiswürdigkeit

Der Heimatpreis kann nur verliehen werden für ein herausragendes, ehrenamtliches Engagement, welches auf dem Gebiet der Stadt Hallenberg erfolgt bzw. deren Bürgern zu Gute kommt und einen heimatlichen Bezug aufweist; nachhaltig für zukünftige Generationen wirkt; ein konkretes, aktuelles Projekt oder eine dauerhafte regelmäßige Tätigkeit umfasst und ausdrücklich von der Bevölkerung, etwa eines Ortsteiles, akzeptiert wird.

Stadtkapelle Concordia

Die Bedeutung ihres Jugendblasorchesters für den Nachwuchs möchte die Stadtkapelle Concordia gewürdigt sehen. Konkret erhofft sie sich Unterstützung bei der Finanzierung eines Probenwochenendes, das die Gemeinschaft stärken und den neuen Mitgliedern einen guten Start verschaffen soll.

Förderverein der Grundschule

In über 20 Jahren hat der Förderverein unter anderem die Umgestaltung des Schulhofs, die Einrichtung der Schulbibliothek, verschiedene AGs und das monatliche gesunde Frühstück angestoßen oder unterstützt. „Für den Fall, dass wir für den Preis in Betracht gezogen werden, haben wir noch viele Ideen, um auf diesem Weg weiter zu gehen“, schreibt die Vorsitzende Daniela Weber in der Bewerbung.

ZukunftsForum 1

Sein Projekt „Wildes Sauerland“ soll dem Verein ZukunftsForum 1 aus Braunshausen den Preis bescheren. Es soll Einheimische und Gäste für den Wert der heimischen Natur und deren Schutz sensibilisieren. In Phase 1 entstand ein wetterfestes Naturbilderbuch für den Themengarten am Wehlenbach. In Phase 2 soll ein sauerlandweites Infoportal zu Flora und Fauna entstehen.

Michael und Sandra Wismer

Eine sicherere Leiter, eine Infotafel und eine leichtere Bewässerung – das würden Michael und Sandra Wismer anschaffen, wenn sie den Heimatpreis gewinnen. Das Paar baut seit 2019 in Hallenberg Hopfen an, der bereits im Landbier Spezial, einer Sonderedition des im Ort gebrauten Landbieres, verwendet werden konnte. Die Pflege des Hopfens ist aufwendig, aber nötig, um Bier ausschließlich aus Hallenberger Zutaten brauen zu können. Beim Anbau setzen die Wismers auf natürliche Düngung und Schädlingsbekämpfung.

Jugendgruppe der Freilichtbühne

Mit einer ausgefeilten Präsentation bewirbt sich die Jugendgruppe der Freilichtbühne. Mit ihrem seit fast 40 Jahren andauernden Engagement, massiv gestiegenen Zuschauerzahlen beim von der Jugend jährlich erarbeiteten Winterstück und regelmäßigen Ausflügen, Camps und anderen Aktionen sieht sie alle Bewertungskriterien als erfüllt an.

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Neun durchaus würdige Bewerber, drei mögliche Preisträger – die Entscheidung dürfte den Ausschussmitgliedern schwerfallen.