Bochum. Der VfL Bochum spielt das vierte Jahr in der Bundesliga. Das Budget für Sportchef Marc Lettau ist dennoch gering. Einige Möglichkeiten gibt es.
Den ersten Transfer in diesem Sommer hat Marc Lettau für den VfL Bochum unter der Woche eingetütet: Samuel Bamba kommt ablösefrei von Borussia Dortmund an die Castroper Straße. Der schnelle Außenspieler unterschrieb bis 2027. Er ist erst der Anfang in dieser Transferphase, weitere Neuzugänge könnten schon in der kommenden Woche folgen, heißt es.
Für alle vier Positionsgruppen - also Torhüter, Verteidigung, Mittelfeld und Angriff - haben die Verantwortlichen bislang Gespräche geführt. Bei mehreren Spielern befinden sich diese Gespräche auf der Zielgeraden. Allerdings: Der Transfermarkt hat bislang noch nicht richtig Fahrt aufgenommen, viele Spieler sondieren derzeit ihre Angebote. Und das macht es auch den Verantwortlichen des VfL Bochum schwer. Konkurrenten können oftmals mehr Gehalt bezahlen, das Budget des VfL Bochum ist knapp.
VfL Bochum: Lettau stehen sechs Millionen Euro zur Verfügung
Die Verantwortlichen des VfL Bochum müssen sondieren. Denn obwohl der Verein in ein viertes Jahr Bundesliga geht, ist die finanzielle Situation anders als bei anderen Vereinen, mit denen sich die Bochumer gern vergleichen. Nach Informationen dieser Redaktion liegt das Budget für Sportdirektor Lettau zum aktuellen Zeitpunkt bei rund sechs Millionen Euro, die er in Transfers, Handgelder und Gehälter investieren kann. Im Vergleich auf dem nationalen und internationalen Transfermarkt keine große Summe.
Klar ist: im Laufe des Sommers könnte sich dieses Budget noch erhöhen. Dafür müsste Bochum aber auch Spielerverkäufe tätigen. Wie auf der Zugangsseite gilt aber auch hier: bislang ist keine Dynamik hereingekommen. Gerade Erhan Masovic und Bernardo gelten weiterhin als Verkaufskandidaten, wenn lukrative Angebote eingehen. Nach Informationen dieser Redaktion ist das bislang aber nicht geschehen.
VfL Bochum: So plant Trainer Peter Zeidler
Und so müssen die Verantwortlichen derzeit mit einem knappen Budget haushalten, um die bislang elf Abgänge zu kompensieren. Der Plan des neuen Trainers Peter Zeidler sieht vor, 18 potenzielle Stammspieler und sechs Perspektivspieler im Kader zu haben - nur auf die Feldspieler bezogen. Zudem suchen Lettau und Co. nach einem neuen Torhüter. Dass es nämlich für Manuel Riemann eine Zukunft in Bochum gibt, ist unwahrscheinlich. Gespräche über die Zukunft des 35-Jährigen sollen zeitnah geführt werden.
Problem: Aktuell blockiert Riemann ähnlich wie Ex-Trainer Thomas Letsch und dessen Co. Jan Fießer wertvolles Budget. Allein das Trainerduo verdient pro Bundesliga-Saison rund 1,5 Millionen Euro. Stand jetzt sieht es nicht danach aus, als würden Letsch und Fießer zeitnah bei einem anderen Verein anheuern. Zudem fehlen dem VfL Bochum derzeit 2,5 Millionen Euro TV-Geld, das durch eine zurückgehaltene Zahlung des Streaming-Anbieters DAZN bislang nicht an die Vereine fließt. Die Bochumer trifft das besonders hart. Eine Option, diese Rate vorzufinanzieren oder gar an Dritte zu veräußern, stellt aber keine dar für den Verein. Zu hoch wären die Zinsen, zu groß dadurch der reelle Verlust bei solch einem Geschäft.
VfL Bochum: Bella-Kotchap und Janelt könnten Geld einbringen
Der Saison-Etat könnte allerdings trotzdem noch auf ein ähnliches Niveau wie in der abgelaufenen Saison anwachsen. Und das ist nach Informationen dieser Redaktion auch geplant. Dafür aber müssen ein paar positive Effekte eintreten. Zum einen müsste die Mannschaft am 18.8. mit einem Sieg bei Jahn Regensburg in die 2. Runde des DFB-Pokals einziehen. Auch eine Vertragsauflösung von Letsch/Fießer würde dazu beitragen. Gleiches gilt für die TV-Geld-Zahlung, die wohl Ende des Jahres zu erwarten ist. Auch Spielerverkäufe würden darauf einzahlen.
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Große Hoffnungen könnten die Vereinsverantwortlichen des VfL auch auf Transferaktivitäten setzen, die Ex-Spieler betreffen. Sollten etwa Armel Bella-Kotchap oder Vitaly Janelt den Verein in diesem Sommer wechseln, würde auch Bochum dabei anteilig profitieren. Plötzlich ständen also weitere Mittel zu Verfügung. Bis dahin aber muss sich Lettau mit seinem Team an den aktuell zu Verfügung stehenden Rahmen halten. Immerhin: ein Perspektivspieler hat nach Informationen dieser Redaktion seine Zusage gegeben. Nun geht es darum, auch die potenziellen Stammspieler zu überzeugen. Nach Informationen dieser Redaktion sieht es vereinzelt bereits gut aus.