Bochum. Für Patrick Drewes war es die Premiere vor der „Gelben Wand“ in Dortmund. Die beeindruckte ihn etwas anders als erwartet.

Das Trainingsspiel elf gegen elf beim VfL Bochum hatte keinen Sieger gefunden. Trainer Peter Zeidler benannte am Montag zum Ende der ersten Trainingseinheit der Woche daher jeweils drei Spieler aus Team „Leibchen“ und Team „ohne Leibchen“, die im Penalty wechselweise gegen Patrick Drewes und Paul Grave antraten.

Drewes sorgte beim zweiten Schützen für die Entscheidung. Er gewann den Vergleich mit dem auf ihn zulaufenden Samuel Bamba.

Nur zu gerne hätte Drewes diesen Ball passieren lassen, wenn er dafür im Spiel gegen Borussia Dortmund ein Gegentor weniger bekommen hätte. Wahlweise den Elfmeter von Emre Can zum 2:2, als er in der richtigen Ecke war, das 3:2 von Serhou Guirassy, als er den Ball fast mit dem Oberschenkel abwehrte, oder das 4:2 von Felix Nmecha, als ihm der Ball unter dem Oberkörper durchrutschte und ins Tor kullerte.

Das 4:2 zieht dem VfL Bochum komplett den Stecker

Das 4:2 für Dortmund zog den Bochumern komplett den Stecker. Dortmund hätte am Ende auch noch höher gewinnen können. Die Premiere von Drewes im Signal-Iduna-Park war aber auch so schon schlecht genug gelaufen.

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Dabei hielt er zunächst stark und das 0:0 fest. Den Kopfball von Karim Adeyemi zu halten war dabei eine Pflichtaufgabe, ein dankbarer Abschluss für einen Torwart. Der Ball kam zentral auf das Tor, Drewes konnte fliegend mit beiden Fäusten abwehren. Es war viel Glanz und wenig Parade. Deutlich anders sah es wenig später aus, als Julian Brandt von der Strafraumkante abzog. Den Ball hätte nicht zwingend jeder Torwart gehalten. Drewes drehte ihn um den Pfosten. Dafür gab es viel Applaus für viel Parade.

VfL Bochum: Drewes feiert Premiere im Signal-Iduna-Park

Es war für Drewes das erste Mal, dass er als Nummer 1 in Dortmund spielte. Im zweiten Abschnitt vor der „Gelben Wand“ zu spielen, habe mit ihm nicht so viel gemacht, weil er in Spielen fokussiert sei, sagte er. „Aber es ist krass zu sehen, dass die Innenverteidiger nicht wie sonst reagieren, weil sie einen nicht verstehen. Egal, wie laut man schreit.“

Patrick Drewes (l.) hatte viele gute Szenen bei seiner Premiere als Nummer eins des VfL Bochum im Signal-Iduna-Park.
Patrick Drewes (l.) hatte viele gute Szenen bei seiner Premiere als Nummer eins des VfL Bochum im Signal-Iduna-Park. © AFP | Ina Fassbender

Schreien, seinem Ärger Luft machen können, hätte er besonders beim vierten Gegentor. Es war eins aus der bei Torhütern allseits bekannten wie unbeliebten Rubrik: wenn ein Torwart einen Fehler macht. Ein, zwei Tage Verarbeitungszeit benötige er, um so einen Ball, wie das Tor zum 2:4 zu verarbeiten, sagte Drewes am Montag. „Solche Gegentore gehören aber dazu. Das wird aufgearbeitet, abgehakt und dann geht es weiter.“

VfL Bochum ist nun gegen den VfL Wolfsburg gefordert

Kritik von außen lasse er dabei nicht an sich heran. „Ich bespreche meine Spiele mit meinen Trainern, das ist wichtig.“ Was nicht heißt, dass Drewes nicht kritisch mit sich, seiner Leistung und der der Mannschaft umgehen würde. „Unsere Bilanz nach fünf Spielen fällt schlecht aus, wenn man nur die Ergebnisse betrachtet“, sagte er. „Da haben wir uns deutlich mehr erhofft nach fünf Spielen, auch wenn da gute Gegner dabei waren. Das ist zu wenig.“

Mit Wolfsburg komme nun ein Gegner, der viel Qualität habe, „der sich seinen Saisonstart aber sicher auch anders vorgestellt hat. Wir haben ein Heimspiel, wir werden es mit Vollgas angehen und hoffentlich punkten“.

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