Bochum. Philipp Hofmann hat beim VfL Bochum zwei Tore vorbereitet aber noch keins erzielt. Dass früh in der Saison Kritik an ihm aufkommt, kennt der Mittelstürmer.

Philipp Hofmann muss lächeln, als die Frage danach kommt, ob er sich inzwischen daran gewöhnt habe, dass früh in der Saison Kritik an ihm laut wird. Mit dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg geht es für den VfL Bochum in den sechsten Spieltag. Der VfL Bochum hat noch kein Spiel gewonnen, hat erst einen Punkt. Das passt zur Bilanz von Hofmann. Ein Tor hat er noch nicht erzielt, aber zwei Tore hat er vorbereitet. Hofmann hat aber auch eine Idee, wie es bei ihm mit dem ersten Tor bald klappen könnte.

„Im Moment gibt es nicht so viele Flanken, die in den Strafraum kommen“, sagte am Dienstag der Mann, der in der vergangenen Saison auf Platz fünf bei den gewonnenen Kopfballduellen in der Bundesliga landete. In dieser Saison ist derzeit Vierter aber bester Angreifer in dieser Statistik hinter drei Abwehrspielern: Minjai Kim von den Bayern, Carl Johannsson von Holstein Kiel und Jeff Chabot vom VfB Stuttgart.

Der VfL Bochum flankt wenig aus dem Spiel heraus

Dazu kommt, dass Bochum ohnehin recht wenig aus dem Spiel heraus flankt. Bestes Team mit 71 Flanken ist derzeit Hoffenheim, Bochum liegt mit 40 Flanken auf Platz 13. Schlusslicht ist Heidenheim mit 34 Flanken. „Dass ich bei den gewonnenen Kopfballduellen wieder unter den zehn besten Spielern in der Bundesliga bin, ist eine schöne Statistik“, sagte Hofmann dazu. „Ich hätte die Flankenbälle aber lieber im Strafraum. Daran arbeiten wir.“

Beim VfL Bochum landen die weiten Schläge meist bei Hofmann

Gegen Kiel habe es ganz gut geklappt, da habe er einmal auf Lukas Daschner ablegen können. „Wenn wir mehr flanken, dann kann immer etwas passieren. Wir müssen dahin kommen, den gegnerischen Strafraum mehr zu belagern.“ In den ersten fünf Spielen wurde Hofmann zumeist im Mittelfeld in Kopfballduelle geschickt. Er ist bei Abschlägen von Torwart Patrick Drewes oder weiten Schlägen der Abwehrspieler der Mann, der die hohen Bälle wie ein Magnet anzieht.

Philipp Hofmann (r.) vom VfL Bochum ist in Kopfballduellen oft nur durch ein Foul zu stoppen.
Philipp Hofmann (r.) vom VfL Bochum ist in Kopfballduellen oft nur durch ein Foul zu stoppen. © AFP | Ina Fassbender

Torgefährlich wird Hofmann damit nicht. Und das er zwei Tore vorbereitet hat, hilft ihm zwar in der Statistik und hilft auch dem Team, bei den Kritikern hilft ihm das nicht. Die sehen nur, dass der VfL Bochum erneut in den Startlöchern sitzen zu bleiben scheint und dass Hofmann bei zehn Versuchen noch kein Tor erzielt hat.

VfL Bochum: Hofmann hat bei zehn Versuchen noch kein Tor erzielt

Mit diesen zehn Versuchen ist er zusammen mit Maxi Wittek der Bochumer, der es bislang am häufigsten versucht hat. Das aber macht seine Quote nicht besser. Myron Boadu, Hofmanns Sturmpartner in den vergangenen Partien, hat für sein bisher einziges Tor fünf Versuche benötigt.

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„Es ist für mich nichts Neues, dass bereits nach dem fünften Spieltag die Kritik kommt, dass ich noch kein Tor erzielt habe“, sagt Hofmann. In der vergangenen Saison dauerte es bis zum 23. Spieltag, ehe er das erste Mal traf. Diesmal soll es möglichst nicht so lange dauern. „Ich hätte auch schon gerne getroffen und gerne auch schon ein Spiel gewonnen. Aber wir machen weiter, irgendwann wird es dazu kommen. Ich hoffe, dass es nicht mehr so lange dauert. Ich möchte mit Toren dazu beitragen, dass die Mannschaft erfolgreich ist.“

VfL Bochum muss sich mehr Ruhephasen mit Ball holen

Team und Trainer sehen sich derzeit einer Diskussion um möglicherweise fehlender Fitness gegenüber. Wie Trainer Peter Zeidler kann auch Hofmann diese Diskussion nicht verstehen. „Ich finde nicht, dass wir nicht genug Körner für 90 Minuten haben. Es hängt immer davon ab, welche Intensität wir in unserem Spiel haben. Die wollen wir schon hoch halten.“ Es gelte, in verschiedenen Phasen eines Spiels cleverer zu agieren.

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„Zum Beispiel sich Ruhephasen durch Ballbesitz zu holen. Wenn wir führen oder wenn es Unentschieden steht, kommt es aufs Timing an, wann und wie wir pressen. Dazu dürfen wir in den entscheidenden Phasen eines Spiels nicht die Kompaktheit verlieren, müssen gegebenenfalls auch mal den Spielrhythmus brechen und im Zweifel einen Punkt mitnehmen. Ich glaube, den hätten wir uns gegen Dortmund auch verdient, schon allein wegen der ersten Hälfte.“

Daran müsse das Team mit dem Trainer arbeiten, zumal das Thema nicht neu sei. „In der vergangenen Saison haben wir in vielen Spielen am Ende noch Punkte aus der Hand gegeben.“

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