Dortmund. Bei Patrick Drewes wechselten sich Licht und Schatten im Spiel des VfL Bochum beim BVB ab. Trainer Zeidler steht hinter dem Torwart.

Manchmal liegen Glück und Pech nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Vor allem als Torwart. Diese leidvolle Erfahrung musste Patrick Drewes, seines Zeichens Keeper des VfL Bochum am Freitagabend im Dortmunder Westfalenstadion machen.

In der 81. Minute nahm der bei Borussia Dortmund eingewechselte Felix Nmecha nicht einmal besonders genau Maß, und trotzdem zappelte der Ball zum 4:2-Schlusspunkt im Bochumer Tor. Weil Drewes patzte und den Ball unter seinem Körper durchflutschen ließ, obwohl er ihn fangen wollte. Es war der bittere Schlusspunkt nach einer eigentlich anständigen Leistung des Neuzugangs vom Karlsruher SC. Aber einer, der zur bisherigen Saison des VfL Bochum mit nur einem Punkt aus fünf Bundesliga-Spielen passte.

„Es ist ironisch, dass Drewes nach seiner sehr guten Leistung den Fangfehler macht, der zum 4:2 führt“, sagte VfL-Coach Peter Zeidler nach dem Spiel auf der Pressekonferenz mit einem leidvollen Gesicht. Eigentlich, ja eigentlich lieferte der 31-Jährige doch ein gutes Spiel ab, hielt den VfL Bochum in der Anfangsviertelstunde mit zwei guten Paraden zunächst die Null. Doch in der zweiten Hälfte machte er genauso wie die restliche Bochumer Mannschaft nicht mehr die beste Figur.

Patrick Drewes ärgerte sich während des Spiels gegen den BVB.
Patrick Drewes ärgerte sich während des Spiels gegen den BVB. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

War er bei den ersten beiden Gegentoren noch chancenlos, sah er schon beim 3:2 durch Serhou Guirassy nicht mehr gänzlich gut aus. Er ging zunächst ein, zwei Schritte aus seinem Tor heraus, als der 18-Millionen-Euro-Mann auf ihn zustürmte, zögerte und ging wieder zwei Schritte zurück, wurde dann getunnelt. Das vierte Gegentor ging eindeutig auf seine Kappe.

VfL Bochum: Timo Horn eine starke Nummer zwei

Eine Torhüter-Diskussion will beim VfL Bochum dennoch niemand aufmachen, wenngleich mit Timo Horn eine starke Nummer zwei seit dem Trainingslager im Südtiroler Gais zum Kader der Blau-Weißen gehört. „Wir hatten einen hervorragenden Drewes“, sagte Zeidler demonstrativ in seinem Eingangsstatement auf der Pressekonferenz.

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Unter den Anhängern des VfL Bochum wird die Personalie Drewes aber nach dem Spiel mitunter diskutiert. Schon zu Saisonbeginn standen nicht alle Fans immer hinter ihrer neuen Nummer eins, die Manuel Riemann nach dessen Fehltritten ersetzte. Auch, weil Drewes anders auftritt. Er ist eher der ruhigere Vertreter, spielt aber solide ohne große Fehler - bis zum Spiel beim BVB. Schon gegen Holstein Kiel (2:2) sah er beim ersten Gegentor nicht gut aus, als er herauskam, aber weder den Ball bekam, noch den Gegenspieler entscheidend genug behindern konnte.

Timo Horn lauert auf seine Chance.
Timo Horn lauert auf seine Chance. © Jürgen Fromme/ firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Timo Horn dürfte diese Fehler genau beobachten. Schon im Trainingslager kündigte der langjährige Kölner an, um einen Stammplatz kämpfen zu wollen. „Ich wäre fehl am Platz, wenn ich nicht immer den Ehrgeiz hätte, immer spielen zu wollen“, sagte er direkt nach seiner Ankunft. „Ich war knapp zehn Jahre die Nummer eins in Köln, da gibt man sich nur mit dem Bestmöglichen zufrieden.“ Und das heißt eben: Stammplatz. Doch vorerst bleibt Drewes der Stammkeeper beim VfL Bochum. Dafür war der Auftritt in Dortmund insgesamt zu solide.

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