Nach Jahren des Zwiespalts zwischen DFB-Führung und Basis, bastelt man nun gemeinsam an der Zukunft. Ein erster Schritt, meint unser Kolumnist.
Zwischen der DFB-Führungsetage und seiner Basis rumort es seit Jahren. Ein immer wiederkehrender Vorwurf der Basis ist, dass Entscheidungen von oben herab und realitätsblind getroffen werden. Ob marode Sportanlangen, erhöhte Bußgelder oder die Unverhältnismäßigkeit zur „Geldmaschine“ Bundesliga/DFL – seit dem WM-Skandal 2006 stinkt es zudem im Mutterschiff nach Korruption. Dies fand in Reinhard Grindels Annahme einer 6000-Euro-Uhr seinen Höhepunkt. Weiter von der Basis konnte man nicht weg sein.
Grindels Führungsstil hatte sich bis zum Uhren-GAU vor allem durch Zugeständnisse ausgezeichnet. „Wieder näher an die Basis rücken“ schallte so oft in Mikrofone wie früher nur das „’n Abend allerseits“ von Heribert Faßbender. Viel Rhetorik und Inszenierung auf der einen, wenig Teilhabe und Vertrauen auf der anderen Seite.
Der DFB auf dem Nullpunkt, klopft ausgerechnet dann auch noch die Digitalisierung an die Tür und fragt nach gemeinsamen Wegen mit der Basis. Dazu lud der DFB jüngst unterschiedliche Vereine zum Amateurfußball-Kongress ein, um gemeinsam in die Spur zu finden. Man einigte sich auf einen „Masterplan 2024“, der die „Verbesserung der Vereinsqualität und der Stabilisierung des Vereinsfußballs“ beinhaltet.
Halten wir das nochmal fest: Es gibt einen Masterplan für den Amateurfußball, bei dem Vereinsvertreter auf Augenhöhe involviert sind. Möglicherweise haben die drei Monate unter Neu-Präsident Fritz Keller zu der Einsicht geführt, dass Partizipation keine Option, sondern ein Muss ist.
In der Kolumne „Pass in die Gasse“ befasst sich der freie Journalist Heiko Rothenpieler mit aktuellen Entwicklungen in der Welt des „großen“ und „kleinen“ Fußballs.
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