Pressemitteilungen von Fußballvereinen haben ihr ganz eigenes Vokabular. Die Sportfreunde Edertal spielen mit im Konzert der Großen.

Es war einmal alles sehr überschaubar in den Führungsetagen der Fußballvereine. Da gab es die eine, elektrisierende Figur des Clubs. Es waren charismatische Präsidenten wie der „Löwe“ Karl-Heinz Wildmoser, der über viele Jahre den TSV 1860 München mit feurigem Moustache und Weißbier-Singsang führte. Oder der abgebrühte wie eloquente Schalke-Manager Rudi Assauer, eine Vaterfigur der Spieler, der Zigarre qualmend die DNA des Ruhrgebiets in die Bundesliga paffte. Und es gab eben Trainer, die kamen und gingen – oder 17 Jahre blieben (Volker Finke). Präsident, Manager, Trainer – so einfach war das.

Heute ist das anders. Wie im Film „Being John Malkovich“ scheint es nun Zwischenstockwerke in den Clubhäusern zu geben, wo in der Etage 7 1/2 plötzlich neue Stellen entstehen. Für „Teammanager“ (Oliver Bierhoff), „Sportliche Leiter“ (Gerhard Zuber) oder „externe Berater“ (Matthias Sammer). Und jedes Mal fragt sich der Laie: Was genau machen die eigentlich?

Die Sportfreunde Edertal haben diese Frage auf ihrer Facebook-Seite anschaulich erklärt, indem sie Sven Schneider als zukünftigen Sportlichen Leiter bekannt gaben: Kaderplanung, Nachwuchs, Abläufe, Zukunft – mit Schneider werde „die sportliche Führung breiter aufgestellt, um präsenter zu sein“. Da bleiben keine Fragen offen. Mit solcher Rhetorik werden Großkonzerne geführt oder Wahlen gewonnen. Hoffentlich kann der Verein Schneiders Aufgaben intern etwas mehr konkretisieren. Nicht, dass Laien später fragen: Was genau macht er eigentlich?

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