Sport kann nur dann sein, wenn Diversität gegeben ist. Dafür heißt es einzustehen – ganz besonders von Vereinsseite.

1914 bis 1918 ruhte der Spielbetrieb vollständig. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde das Spielen zwischen 1939 und 1945 eingestellt. Immer mehr Männer wurden zum Kriegsdienst herangezogen, so dass das Vereinsleben zum Erliegen kam. Und so weiter, und so weiter. Liest man sich durch die Chroniken heimischer Fußballvereine, erscheinen immer wieder dieselben Passagen. Wo Krieg ist, kann Sport nicht sein.

Dass „Politik im Fußball nichts zu suchen“ hat, ist eine heuchlerische Phrase. Das leider eingestampfte „Transparent Magazin“ vertrat diesbezüglich einen klaren Slogan: „Fußball ist Fußball. Fußball ist Kultur. Fußball ist Politik.“ Das Getrenntsein der drei Elemente gab es nie und wird es nie geben, denn die Instrumentalisierung von Sport wird immer auch die Instrumentalisierung der Massen sein. Der Schriftsteller Thomas Bernhard fasste einmal zusammen: „Dem Sport ist zu aller Zeit und vor allem von allen Regierungen aus gutem Grund immer die größte Bedeutung beigemessen worden: er unterhält und benebelt […] und vor allem die Diktatoren wissen, warum sie immer und in jedem Fall für den Sport sind.“ Der TSV Siegen stellte bei den Recherchen für die eigene Chronik fest, dass der Begriff „Vorsitzender“ einst durch „Führer“ ersetzt wurde, auch kam es 1933 zu einem Satzungsnachtrag in § 2: „Nicht-Arier sind nicht aufzunehmen.“

Ja, wo Krieg ist, kann Sport nicht sein. Doch Sport kann auch nur dann sein, wenn Diversität gegeben ist. Dafür heißt es einzustehen – ganz besonders von Vereinsseite.

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