Bösperde. Die Kreisliga-A-Fußballer der DJK Bösperde stehen auf Platz zwei. Trainer Barry Alcock redet aber nicht vom Aufstieg. Dafür hat er gute Gründe.

Es geht in den finalen Monat. Ende Mai, wenn in Menden die Pfingstkirmes stattfindet, werden die Fußballteams der Kreisliga Aein letztes Mal im Spieljahr 2022/23 auf Punktejagd gehen. Doch am Pfingstmontag könnte dieDJK Bösperde nicht nur auf der Kirmes feiern. Das Team vonThomas Albrecht und Barry Alcock steht aktuell mit nur einem Punkt hinter Spitzenreiter SC Hennen. Das Spitzenspiel der beiden Aufstiegskandidaten findet nächsten Sonntag statt. Doch zuvor gilt es am Sonntag um 15.15 Uhr im Heimspiel am Gemeindesportplatz Vatanspor Hemer zu schlagen.

Das Team aus Hemer zählt zu den spielerisch besten Mannschaften und belegt den vierten Tabellenplatz. Auch sie haben noch eine geringe Chance den ganz großen Wurf zu schaffen. Seit vergangenem Sommer wurde aus dem alleinigen Trainer Thomas Albracht ein Trainerduo, das durch Barry Alcock komplettiert wird. Der Mendener steht auf Augenhöhe mit dem langjährigen Trainer und hat auch schon das ein oder andere Spiel alleine gecoacht.

Ein eingespieltes Team

Er freut sich vor allem, dass sein Team die Leistung vom Vorjahr noch untermauern konnte. „Wir machen bis jetzt das beste aus der Saison, wenn nicht noch mehr. Im Grunde haben wir unser Ziel schon erreicht. Wir wollten uns im vorderen Drittel etablieren und die Saison bestätigen. Wir machen uns keinen Druck, sondern schauen was am Ende nach dem Spiel gegen Sümmern herauskommt. Wir haben nie gesagt, dass wir aufsteigen wollen“, macht Alcock klar.

Die Gründe für den Erfolg sieht der Maschinenbauingenieur wie alle anderen aus dem Verein. „Ein großer Grund ist die die Abstimmung im Team. Die Jungs spielen seit Jahren zusammen und sind einfach eingespielt, das merkt man. Auch neben dem Platz verstehen wir uns alle gut. Der Zusammenhalt ist nicht nur im Verein, sondern im ganzen Dorf riesig“, sagt der 42-Jährige. Auch für seinen Trainerpartner hat Alcock nur lobende Worte. „Wir gleichen uns gegenseitig aus und begegnen uns auf Augenhöhe. Das Team hat mich super aufgenommen. Auch mit ‘Turbo’ Albracht verstehe ich mich richtig gut. Durch meinen Sohn, den ich vor den Senioren schon in Bösperde trainiert habe, kannte ich den Verein schon“, erklärt der Familienvater, wie der Kontakt zum Verein entstand.

Am Sonntag gegen Vatanspor Hemer

Am Sonntag steht für die DJK Bösperde das nächste Highlight auf dem Programm. Vatanspor Hemer gastiert am Gemeindesportplatz – das wird ein richtig harter Brocken. Das Team ist gespickt mit Spielern die überkreisliche Erfahrung haben. Auch Trainer Murat Celik war lange als Co-Trainer im Team der Sportfreunde Hüingsen. Trotzdem sieht man sich in Bösperde nicht unter Zugzwang. „Das ist nur ein weiteres Spiel für uns. Wir nehmen es wie es kommt“, erklärt Barry Alcock. Auch an das Hinspiel erinnert sich Alcock gut. „Wir haben damals um eine Verlegung gebeten, die leider nicht geklappt hat. Wir haben das Spiel gewonnen, obwohl einige nicht da waren und andere auf ungewohnten Positionen aushelfen mussten. Das war ein richtiger Mentalitätssieg“, lässt der Trainer den 4:2-Sieg Revue passieren.

Da das Team seit langer Zeit nicht mehr verloren hat, verändert das Trainerteam auch jetzt nichts an der Spielvorbereitung. „Wir machen nichts anders. Das wird ein hartes Spiel, das ist uns bewusst. Aber wenn wir die klassischen Fußballtugenden wie laufen, kämpfen oder Leidenschaft mitbringen, dann können wir in der Liga alle schlagen“, weiß der Trainer worauf es in so einem Spiel ankommt. Dieses Jahr war die Kreisliga A Iserlohn so eng, wie lange nicht mehr. Platz eins bis vier trennen lediglich drei Punkte. Da ist es schwer die Chancen für einen Aufstieg auszurechnen.

Hartes Restprogramm

„Wir nehmen es wie es kommt. Wir hatten eigentlich Teams erwartet, die viel weiter oben stehen, aber die klauen sich ja alle gegenseitig die Punkte. Wir sind einfach nur froh darüber, dass wir wieder eine sehr gute Saison spielen konnten“, erklärt der Mendener die Ansichten. Trotz der lässigen Einstellung gegenüber einem möglichen Aufstieg ist das Träumen natürlich erlaubt. Doch das Restprogramm hat mit Vatanspor, Hennen und Sümmern noch drei Spitzenspiele in petto.

Auch im vorletzten Spiel gegen den VfK Iserlohn wird der Gegner alles dafür tun, um wichtige Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. „Ein Aufstieg wäre natürlich überragend. Als Spieler bin ich schon zweimal in die Bezirksliga aufgestiegen, aber als Trainer wäre es auch für mich das erste Mal. Ich glaube wir würden das ganze Dorf rot anmalen“, scherzt Barry Alcock.