Halingen. Beim Handball-Verbandsligisten wird Kai Harbach am Freitag in Dortmund seine Rückkehr auf die Trainerbank feiern. So geht er die Aufgabe an.

Eigentlich sollteKai Harbach erst im Sommer als Nachfolger von Sebastian Swoboda den Trainerposten beimHandball-Verbandsligisten TV Westfalia Halingenübernehmen. Swoboda wollte sich nach dem Saisonende mit einem geglückten Klassenerhalt freiwillig von seinem Amt zurückziehen. Harbach stand bereits als neuer Trainer fest. Das ist erst wenige Wochen her. Doch genau in diesem Zeitraum haben sich die Dinge bei der Westfalia drastisch geändert. Quasi mit dem feststehenden Rückzug Swobodas verloren die Halinger Handballer in der laufenden Saison fast komplett den Faden.

So griffen dann bei der Handballern aus der Mehrzweckhalle die altbekannten Mechanismen, die man auch aus dem Profisport kennt. Der TVH-Vorstand trennte sich vor der Osterpause von Sebastian Swoboda und gab nur einen Tag später bekannt, dass Kai Harbach sofort übernimmt. Drei Spieltage vor Schluss ist die Tabellensituation dramatisch. Nur noch ein kleines Wunder würde helfen, damit die Grün-Weißen nicht den Gang in die Landesliga antreten müssten.

Vier gemeinsame Trainingseinheiten

Das ist auch ihrem neuen Übungsleiter bewusst. „Ich musste jetzt nicht lange überlegen, ob ich direkt übernehme. Ich konnte mich ja lange genug darauf vorbereiten. Der Verein und ich waren uns einig, dass es keinen großen Sinn ergibt, jetzt noch einen dritten Mann zu installieren. Klar ist mit Blick auf die Tabelle aber auch, dass der Klassenerhalt nur noch schwer möglich ist. Wir wollen versuchen, uns in den restlichen drei Spielen möglichst gut zu präsentieren. Ich sehe das aber auch als Vorteil. Ich habe jetzt schon die Möglichkeit, mir die Spieler anzuschauen und mir ein Bild davon zu machen, auf wen ich mich verlassen kann und auf wen möglicherweise nicht. Das ist auch ein Grund, warum ich gesagt habe, dass ich das jetzt mache“, erklärt Harbach.

In der Osterpause hatte die Mannschaft zunächst fünf Tage trainingsfrei. Seit vergangener Woche Dienstag trainiert Harbach zusammen mit dem Team. Bislang gab es vier Trainingseinheiten, in denen er bereits einige Erkenntnisse sammeln konnte. „Ich bin gut aufgenommen worden. Ich konnte die Jungs kennenlernen. Wir haben viele Dinge in Sachen Koordination und Ausdauer ausprobiert. Ich mache gerne Übungen mit zwei oder drei Bällen, um zu schauen, wie die Spieler darauf reagieren. Das hat eigentlich ganz gut gepasst.“

Freitag beim OSC Dortmund

Harbach weiß auch, dass es aktuell beim TVH nicht nur um körperliche oder technische Dinge geht. „Ich gehe bei Handballern davon aus, dass sie alle Spiele gewinnen wollen. Zuletzt waren wir aber nicht so erfolgreich unterwegs. Wir wollen versuchen, das wieder ein bisschen besser hinzubekommen. Die Jungs müssen vor allem wieder Selbstvertrauen bekommen. Ich werde da auch nur an ein oder zwei Stellschrauben drehen und dann schauen wir mal, was dabei herausspringt.“

Die nächste Aufgabe wartet am Freitagabend um 20.15 Uhr beim Gastspiel beim Tabellendritten OSC Dortmund. Harbach weiß die Lage realistisch einzuschätzen. „Unser Gegner hat noch ein Aufstiegschance. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man in dieser Liga gegen jeden gewinnen, aber auch gegen jeden verlieren kann. Das Wichtigste ist für mich aber, dass in den letzten drei Saisonspielen die Einstellung stimmt und ich den Jungs anmerke, dass sie alles geben. Wenn wir dann verlieren, ist das kein Problem“, findet Harbach.