Menden. Ein verschossener Elfmeter, eine Rote Karte und Pyrotechnik. Beim 2:2 des BSV Menden gegen den SVW Soest kamen die Zuschauer auf ihre Kosten.

Der Inhalt hielt, was das Etikett versprach. Das Spitzenspiel in der Staffel 2 der Fußball-Landesliga zwischen dem BSV Menden und Tabellenführer SV Westfalia Soest ließ die Herzen der rund 300 Zuschauer bei nasskaltem, winterlichen Wetter richtig warm werden. Nach einer intensiven und unterhaltsamen Partie trennten sich beide Team 2:2 (0:1). Ein Ergebnis, dass am Ende für zufriedene Gesichter auf und um den Nebenplatz des Huckenohl-Stadions sorgte.

Joel Hauser (in Weiß) scheitert für den BSV Menden vom Elfmeterpunkt und verpasst das 1:0.
Joel Hauser (in Weiß) scheitert für den BSV Menden vom Elfmeterpunkt und verpasst das 1:0. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Gegenseitige Anerkennung

Iboue Mbaye, Trainer des SV Westfalia Soest, zollte dem BSV Menden für seinen leidenschaftlichen Auftritt Respekt. „Der BSV Menden hat eine richtig gute Mannschaft. Ich spiele lieber hier unentschieden, als dass ich verliere“, resümierte der Soester Coach nah dem Schlusspfiff von Schiedsrichterin Johanna Kotthoff.

Beim heimischen Branchenführer war Trainer Kevin Hines der Stolz auf seine Mannschaft deutlich anzumerken. Denn die holte gegen das Überteam der Liga einen 0:2-Rückstand auf und verdiente sich den Punkt am Ende der Partie zu 100 Prozent. „Das war wieder eine ganz unglaubliche Leistung meiner Mannschaft, wie sie noch einmal zurückgekommen ist. Das war heute ein Top-Spiel zweier starker Landesligisten“, so Kevin Hines. Der auch die Leistung des Gegners hervor hob. „Soest war vielleicht in der ersten Halbzeit die etwas bessere Mannschaft. Die zweite Halbzeit geht dagegen an meine Mannschaft“, so Kevin Hines.

BSV-Trainer Kevin Hines sieht eine packende Partie.
BSV-Trainer Kevin Hines sieht eine packende Partie. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Joel Hauser verschießt Elfmeter

Es entwickelte sich eine flotte Partie von Anpfiff an. Beide Teams versuchten einen konzentrierten Spielaufbau aus der Abwehr heraus. Der heimische Branchenführer konnte eine erste Möglichkeit verbuchen. Eine Hereingabe von Shawn Schmelzer konnte Mike Davids nicht richtig unter Kontrolle bekommen, sein Schuss bereitete dem Soester Keeper Kasparek keine Probleme (5.). Aber auch die Gäste tasteten sich mit Vorsicht an das BSV-Tor heran. Mendens Keeper Hacker hatte mit einem Schuss von Brenk keine Probleme. Die Partie war zwar ziemlich munter, doch aufgrund der guten Abwehrarbeit beider Mannschaften konnten die Zuschauer zunächst noch gelassen bleiben.

Für mächtig Wirbel sorgten dann zwei Standardsituationen kurz vor der Pause. Jan Kießler wurde im Soester Strafraum gefoult – Elfmeter! Doch der Gästetorwart hatte keine Probleme den Versuch von Joel Hauser (43.) zu parieren. Im Gegenzug ging Soest in Führung – Rüther verwandelte einen Freistoß sehenswert zum 1:0 aus Sicht der Gäste. Der Tabellenführer schien auf Kurs.

Kai Rupprecht kann seinen Platzverweis am Ende der Partie nicht fassen.
Kai Rupprecht kann seinen Platzverweis am Ende der Partie nicht fassen. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Kai Rupprecht sieht Rot

Als dann nach einer Stunde Spielzeit SVW-Torjäger Mario Jurss zum 2:0 traf, schien die Vorentscheidung gefallen zu sein. Doch weit gefehlt! Denn die Mannen vom Oesberner Weg zeigten Moral und drehten die Partie. Dominik Schäfer schloss einen Konter mit dem Anschlusstreffer zum 1:2 ab. Vier Minuten vor dem Ende belohnte sich der BSV dann noch für seinen engagierten Auftritt. Robin Hilberg war zur Stelle und markierte den Treffer zum 2:2 (86.).

Irgendwie war der passende Schlusspunkt unter einem unterhaltsamen Fußball-Nachmittag. Doch diesen hatte die Schiedsrichterin vom FC Remblinghausen für sich reserviert. So sah Mendens Kai Rupprecht kurz vor dem Spielschluss die Rote Karte. Der Verteidiger soll „Das war heute gar nicht gut“ zur Unparteiischen gesagt haben. „Das war von oben herab“, befand die Dame aus dem Hochsauerland und sprach einen totalen Feldverweis gegen Mendens Rupprecht aus. Doch die wahrscheinliche Sperre ist nicht das einzige Ungemach für den BSV. Da in der zweiten Halbzeit Pyrotechnik von Zuschauern abgebrannt wurde, dürfte es noch eine satte Geldstrafe geben. Es war in der Tat kein normaler Sonntag.