Menden. Der Oberligist bezwingt den TuS Bommern nach einer Achterbahnfahrt mit 24:23. Für die Wölfe ist es der fünfte Saisonsieg mit einem Tor Vorsprung.

Und schon wieder ein Krimi! Die Oberliga-Handballer der SG Menden Sauerland haben am Samstagabend ihr Auswärtsspiel beim TuS Bommern mit 24:23 (11:14) gewonnen. Wer allerdings in diesen Tagen ein Anhänger der Wölfe ist, der braucht auch ein großes Nervenkostüm. Denn bereits zum fünften Mal in dieser Saison hat der heimische Branchenführer nur mit einem Tor Vorsprung gewonnen.

Wölfe-Trainer Andy Palm ist nicht zufrieden

So kletterte das Team von Trainer Andy Palm am Samstagabend vorübergehend auf den dritten Tabellenplatz. Das sorgte beim SG-Coach allerdings höchstens für Erleichterung, zufrieden war er nicht, zumal die Tabellenkonstellation auch eine andere sein könnte, wenn von diesen Nervenkrimis die eine oder andere Partie anders ausgegangen wäre.

„Wir sind immer noch nicht da, wo wir am Ende des vergangenen Jahres waren. Unser Tempohandball ist uns etwas verloren gegangen. Und diese Leistungsschwankungen der Jungs innerhalb einer Partie, ist etwas, an dem wir unbedingt arbeiten müssen. Wir sind froh, dass wir diese zwei wichtigen Punkte gegen einen unmittelbaren Konkurrenten geholt haben, aber wir haben uns erneut das Leben unnötig schwer gemacht. Wir werden dieses Spiel analysieren. Denn am nächsten Freitag empfangen wir den TSV Hahlen – und auch das wird sicherlich kein leichtes Spiel“, sagte ein nachdenklicher Andy Palm unmittelbar nach Abpfiff intensiver 60 Minuten.

Wölfe behalten in turbulenter Schlussphase die Oberhand

Vor allem die Schlussphase war dabei turbulent. Innerhalb kürzester Zeit verspielten die Wölfe eine 23:20-Führung und ließen Bommern zum 23:23 ausgleichen. Dann stellte Nick Surowka auf 24:23. Es sollte der Siegtreffer werden – und das, obwohl noch viereinhalb Minuten zu spielen waren. Doch in den Schlusssekunden wurde die Partie hitzig.

Erst bekam Surowka eine Zeitstrafe, dann hielt Wölfe-Keeper Kevin Peichert einen Siebenmeter. Anschließend folgte die Disqualifikation für Bommerns Lukas Burbaum, der seine dritte Zeitstrafe kassierte. 15 Sekunden vor Schluss wurde noch Johannes Degenhardt mit einer Zeitstrafe versehen, doch letztlich retteten die Wölfe den Sieg über die Zeit.

SG Menden Sauerland dreht Vier-Tore-Rückstand

In den vorherigen 55 Minuten lieferte die Palm-Sieben ein ähnliches Bild, wie schon zuletzt gegen den Soester TV ab. Hin und wieder blitzte die Klasse auf, dann summierten sich die technischen Fehler. So führten die Wölfe nach neun Minuten mit 6:4, nachdem Degenhardt für die heimischen Handballer traf. Nur neun Minuten später sahen sich die Wölfe einem 7:10-Rückstand ausgesetzt als Bommerns Ole Vesper einen seiner insgesamt zehn Treffer für die Heimmannschaft markierte „In dieser Phase verwerfen wir fünf oder sechs Bälle“, ärgerte sich Andy Palm über die fehlende Konsequenz. Mit drei Toren Rückstand ging es für die Wölfe auch in die Halbzeitpause – 11:14.

Im zweiten Spielabschnitt zog Bommern sogar auf 18:14 davon (36:04). Dann wechselte das Momentum erneut. Knapp eine Viertelstunde vor Schluss erzielte Jonas Schulte, der mit acht Toren der beste SG-Werfer war, den Ausgleich zum 19:19. Und als Dominik Flor nach gut 51 Minuten eine 23:20-Führung herausspielte, schienen die Wölfe auf die Siegerstraße abgebogen zu sein. Dann folgte der Krimi in der Schlussphase, in dem die SG das Glück auf ihrer Seite hatte.