Lendringsen. Der A-Ligist besiegt im Fußball-Kreispokal im Bahnschranken-Derby die SF Hüingsen mit 12:11. Dafür braucht es 20 Schützen im Elfmeterschießen.
Der BSV Lendringsen ist der Sieger im Bahnschranken-Derby! In einem irren und von Spannung nicht zu überbietenden Pokalspiel setzte sich der heimische Fußball-A-Kreisligist mit 12:11 nach Elfmeterschießen gegen den Bezirksligisten Sportfreunde Hüingsen durch. Dabei bekamen die knapp 300 Zuschauer im gut besuchten Max-Becker-Sportpark von Anfang an eine mitreißende Partie zu sehen.
Dabei erwischten die Sportfreunde den besseren Start. Nach einem kurzen Abtasten scheiterte zunächst BSV-Stürmer Malik Ahadut mit seinem Distanzschuss aus knapp 20 Metern am Lattenkreuz. Im direkten Gegenzug kam dann Hüingsens Philipp Eckert in eine ähnliche Schussposition. Er zog aus 20 Metern trocken mit links ab und traf unten rechts zum 0:1 – sechs Minuten waren da gerade einmal gespielt.
Spiel für 25 Minuten unterbrochen
Nur fünf Minuten später kam es dann zu einer Schockszene. Maximilian Pazdzior fiel nach einem Zweikampf unglücklich auf seine frisch operierte Schulte und blieb anschließend minutenlang auf dem Rasen liegen. Schiedsrichter Martin Pier schickte beide Mannschaften in die Kabine und unterbrach das Spiel für knappe 25 Minuten, bis der BSV-Spieler mit dem Krankenwagen abtransportiert wurde.
Nach dem Wiederanpfiff entwickelte sich ein munteres Pokalspiel mit Chancen auf beiden Seiten. Schließlich war es Hüingsens Bartosz Saatz, der von einem Fehler des Lendringser Torhüters Nico Hölzel profitierte und zum 2:0 für die Sportfreunde Hüingsen traf (38.). Doch die Gastgeber ließen sich davon nicht beirren. Nach einer herrlichen Kombination schickte Kevin Nitsche Malik Ahadut in die Spitze. Der BSV-Kapitän ließ sich diese Chance nicht nehmen und verkürzte kurz vor dem Pausenpfiff zum psychologisch wichtigen 1:2 (45.).
BSV Lendringsen gleicht in der 93. Minute aus
Zu Beginn der zweiten Halbzeit flachte das Spiel zunächst ein wenig ab. Der BSV Lendringsen kam aber mit zunehmender Spieldauer immer besser in die Partie. Doch genau in dieser Drangphase schlugen die Sportfreunde ein drittes Mal zu. Abwehrspieler Zamir Kapkov traf per Volley zum 3:1 für die Ohl-Kicker.
Sollte das die Vorentscheidung sein? Fehlanzeige! Der BSV Lendringsen mobilisierte noch einmal alle Kräfte und setzte zur Schlussoffensive an. In der 76. Minute kam es dann zu einer strittigen Szene. Der BSV bekam einen Freistoß zugesprochen, den man eher für die Sportfreunde hätte geben müssen. Kevin Nitsche nahm dieses Geschenk dankbar an und versenkte den Ball aus 18 Metern sehenswert im rechten Winkel. Und dann kam es, wie es kommen musste. Der Schiedsrichter ließ fünf Minuten nachspielen. Der BSV bekam erneut einen strittigen Freistoß für sich gepfiffen und tatsächlich war es der eingewechselte Niklas Möser, der in der 93. Minute den Ausgleich zum 3:3 erzielte.
Episches Elfmeterschießen
So musste das Elfmeterschießen entscheiden. Ganze 20 Schützen brauchte es um einen Sieger zu finden. Erst scheiterte Hüingsens Gregor Krowczynski als dritter Schütze. Dann scheiterte Lendringsens Ahadut als vierter Schütze. Beim Stand von 11:11 schoss Hüingsens Henseleit an den Pfosten. Und schließlich markierte Möser das entscheidende 12:11 für den BSV.
SFH-Coach Benny Huygens war sichtlich bedient. „Ich gratuliere dem BSV für eine starke kämpferische Leistung. Aber es ist schwer, wenn wir gegen zwölf Mann spielen.“ BSV-Trainer Moala war glücklich. „Ich bin stolz auf die Jungs. Wir haben immer dran geglaubt. Wir nehmen viel Power für die Liga mit.“