Bösperde. Jannis Butzek fällt bei den Bösperder Landesliga-Handballern lange aus. Dennoch will er seine Mannschaft unterstützen.
Eigentlich läuft es für die Landesliga-Handballer der DJK Bösperdein dieser Saison sehr gut. Denn nach bislang sechs absolvierten Saisonspielen stehen sie mit fünf Siegen und einer Niederlage und 10:2-Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Einziger Wermutstropfen ist die 20:28-Niederlage gegen die SG Menden Sauerland II im Hönnestadt-Derby.
Doch bei den Handballern aus dem selbst ernannten Dorfverein herrscht bedrückte Stimmung. Denn ihr Linksaußen Jannis Butzek verletzte sich im vergangenen Spiel, dem34:22-Sieg gegen die SGH Unna-Massen, schwer am Knie. Wie schwer – das erklärt der 21-Jährige im Gespräch mit der Westfalenpost.
Der zweite Kreuzbandriss
„Ich habe mir mein vorderes Kreuzband, den Innen- und den Außenmeniskus gerissen. Außerdem habe ich in dem Oberschenkelknochen eine sehr starke Stauchung“, sagt der junge Mendener über den Zustand seiner Verletzung, die er sich im rechten Bein zugezogen hat. An den Moment, in dem er sich die Verletzung geholt hat, kann sich Butzek noch genau erinnern. „Es war die 50. Spielminute als ich von Linksaußen angestoßen bin. Ich habe dann einen Sprungwurf-Pass auf Halbrechts gegeben. Dabei habe ich einen ganz leichten Kontakt bekommen. Als ich dann mit dem Bein aufgekommen bin, ist es weggeknickt. Bei der Landung habe ich dann relativ schnell gemerkt, das etwas kaputt ist. Gerade, weil ich die Verletzung schon einmal hatte“, erklärt der Lendringser, für den es bereits der zweite Kreuzbandriss ist.
„Der Schmerz war noch das kleinste Problem. Ich war einfach nur sehr traurig, weil ich direkt gemerkt habe, dass es wieder so weit war. Ich konnte es gar nicht fassen, dass es wieder passiert ist“, erklärt Jannis Butzek sichtlich bewegt.
Saison vorzeitig beendet
Das Verletzungspech liegt bei Jannis Butzek irgendwo auch in der Familie. „Ich bin sehr enttäuscht. Mein Vater und mein Bruder hatten auch zwei Kreuzbandrisse. Ich hatte bis zuletzt gehofft, dass es bei mir nicht auch so weit kommt“, schildert der gebürtige Mendener die Lage aus seiner Sicht. Doch aufgeben kommt für ihn nicht in Frage. Jannis Butzek arbeitet an einer schnellstmöglichen Rückkehr und hat die nächsten Schritte bereits in die Wege geleitet. Er kümmert sich jetzt darum, bald einen OP-Termin zu bekommen. „Ich muss dann gucken, wie danach alles funktioniert“, erläutert Butzek, der damit rechnet, dass es neun bis zehn Monate dauern wird, bis er wieder richtig fit ist. Die aktuelle Saison 2022/2023 ist damit für ihn bereits vorzeitig beendet. Danach müsse man schauen, wie es weitergeht.
Das ist für ihn doppelt bitter. Denn die aktuelle Spielzeit ist für die DJK-Handballer bislang gut verlaufen. „Die Mannschaft hat sich super entwickelt. Das war schon in der Vorbereitung zu spüren. Wir haben im Derby gegen die Wölfe zwar keine gute Leistung gezeigt, uns aber in den vergangenen Partien in der Abwehr und im Angriff stark verbessert. Wie sind sehr zufrieden damit, wo wir stehen“, findet Butzek. Auch die Teamkollegen des jungen Sportlers waren bestürzt als sie von der Diagnose hörten. Jannis Butzek hat sehr viele aufmunternde Worte von ihnen erhalten. „Alle waren sehr enttäuscht, weil sie auch die Geschichte in meiner Familie kennen. Alle haben mir ihre Hilfe angeboten. Auch der komplette Verein steht hinter mir. Das ist ein gutes Gefühl.“
Als Zuschauer in der Halle
Das ist für Jannis Butzek aber keine große Überraschung. Denn das „Wir-Gefühl“ ist bei der DJK Bösperde stark ausgeprägt. Und in seiner Mannschaft verstehen sich alle Spieler sehr gut miteinander. Obwohl die Verletzung von Jannis Butzek für alle ein Schock war, geht es trotzdem für die DJK Bösperde mit dem Spielbetrieb weiter. Am Samstag empfängt das Team von Trainer Hendrik Ernst in der heimischen Sporthalle an der Bahnhofstraße in Bösperde den ASC Dortmund. Jannis Butzek wird dort seine Teamkollegen unterstützen.
„Ich bin natürlich in der Halle – auch wenn ich auf Krücken laufe. Ich glaube, dass das ein schwieriges Spiel wird. Allerdings sind wir aktuell gut in Form und haben definitiv die Möglichkeit den ASC zu schlagen. Wir haben mit denen auch noch eine Rechnung aus der vergangenen Saison offen, in der wir beide spielen gegen sie verloren haben. Ich hoffe, dass wir dann irgendwann gegen Warstein ein spannendes Spiel haben werden“, erklärt Butzek, der hofft, dass die DJK Bösperde bis zum Duell mit dem aktuellen Spitzenreiter verlustpunktfrei bleibt. Für ihn bleibt erst einmal die Zuschauerrolle. Doch er wird hart für sein Comeback arbeiten.