Gummersbach. Den Jahresauftakt haben sich die heimischen Vorzeige-Handballer anders vorgestellt. Beim VfL Gummersbach II wird die Wurfquote ein Problem.

Drei Wochen nach Heiligabend erleben die Drittliga-Handballer der SG Menden Sauerland zu ihrem Jahresauftakt beim VfL Gummersbach II eine schöne Bescherung - im negativen Sinn.

Auch der letzte Wurf landete im Mendener Tor. Zwei Sekunden vor dem Ende bekam der Gummersbacher Florian Schmidt am eigenen Kreis den Ball. Sein Wurf in Richtung des Mendener Tores - die SG hatte bei eigenen Ballbesitz den Torhüter zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers ersetzt - bedeutete das 37:24 (17:11) aus Gummersbacher Sicht.

„Sowas darf nicht passieren. 37 Tore in einem Spiel zu kassieren ist einfach nicht akzeptabel“, wurde Ingo Stary, Trainer der SG Menden Sauerland nach dem Spiel mehr als deutlich. Der Frust des Trainers ist für jeden Mendener Fan unter den 80 Zuschauern in der abgetrennten Schwalbe-Arena nachvollziehbar. Denn über 60 Minuten sahen sie einen Klassenunterschied. „Gummersbach ist eine im Eins-gegen-Eins sehr gut ausgebildete Mannschaft, die achtmal pro Woche trainiert. Wir trainieren gerade mal viermal“, zeigte Stary auf, wo die großen Unterschiede zwischen den Vereinen liegen. Und das obwohl die Gummersbacher nur zwei Feldspieler auf der Bank und damit deutlich weniger Wechseloptionen hatten als die Wölfe.

18 Fehlwürfe kosten SG Menden Sauerland Punktgewinn

Auch interessant

„Wir haben uns vorgenommen, die Rückraumschützen früh zu attackieren, aber dann die Lücken zu schließen und rechtzeitig auszuhelfen, wenn Zweikämpfe verloren wurden“, analysierte der Wölfe-Trainer die erste Halbzeit, die noch recht gut aus Sicht der Mendener begann. Bis zum 4:4 (8.) durch Dominic Jung war es ein ausgeglichenes Spiel, dann häuften sich die Fehler auf Seiten der Gäste zunehmend.

Die Wurfquote ließ stark nach und war eines der Hauptprobleme. 18 Fehlwürfe innerhalb der 60 Minuten sind deutlich zu viele, um als Sieger infrage zu kommen. „In der ersten Halbzeit bekommen wir 17 Gegentore. Das ist einfach viel zu viel. Die Vorwärtsbewegung war zwar da, aber die Kompaktheit hat einfach gefehlt“, resümierte Ingo Stary.

Die Enttäuschung ist groß bei den Spielern der SG Menden Sauerland nach dem Spiel.
Die Enttäuschung ist groß bei den Spielern der SG Menden Sauerland nach dem Spiel. © Tim Cordes

Desaströse zweite Halbzeit

Besser sollte es dann in der zweiten Halbzeit werden, doch auch hier ließen die Gummersbacher, die deutlich weniger Fehler in ihrem Spiel machten, wenig zu. Nach 45 Minuten betrug nach dem Treffer von Felix Maier der Vorsprung erstmals neun Tore und die Partie war längst entschieden.

Die Wölfe mühten sich, das Ergebnis noch zu korrigieren, doch die Fehlerquote war einfach zu hoch. Auf das 18:28 aus Wölfe-Sicht konnten die Mendener Handballer noch einmal reagieren, verkürzten durch drei Treffer von Nils Flor, Markus Schmitz und Max Hinzpeter noch auf 21:28, bevor der VfL noch einmal die Kräfte mobilisierte und vier Minuten vor dem Ende erstmals mit elf Toren in Führung lag. Die Frustration bei den Wölfen war hoch, was sich wieder in einigen Zeitstrafen in der Schlussphase widerspiegelte. Max Kleins Rote Karte 40 Sekunden vor Schluss, hatte jedoch nur noch statistischen Wert.

Ingo Stary wird deutlich

Auf Ingo Stary wartet weiterhin viel Arbeit, um die Wölfe wieder in die Spur zu bringen. „24 Tore zu werfen ist einfach viel zu wenig, gerade auswärts. Wir haben zu viel liegen gelassen, zu viele freie Würfe vergeben. Und wenn die nicht drin sind, dann kann man so ein Spiel auch nicht gewinnen“, betont Stary.