Menden. Für das deutsche Team beginnt am Freitagabend das Turnier mit der Partie gegen Weißrussland. Vier Mendener Experten geben ihre Prognosen ab.
In den vergangenen Jahren war es stets so, dass im Januar der Handball in den Blickwinkel des nationalen Interesses geriet. Ob Europameisterschaft oder Weltmeisterschaft – die Öffentlichkeit interessierte sich für die deutsche Nationalmannschaft. Am Donnerstag hat in Ungarn die Europameisterschaft der Männer begonnen. Doch in diesem Jahr alles ein wenig anders – denn Corona nimmt auch seinen Einfluss auf das Turnier in Ungarn.
Prognosen über das Abschneiden der deutschen Mannschaften fallen schwer. Zumal das Team von Trainer Alfred Gislasson mit vielen jungen Spielern das Turnier in Angriff nimmt. So scheint Nationalspieler Timo Kastening von der MT Melsungen es auf den Punkt gebracht zu haben. „Alles ist möglich. Auch ein frühes Ausscheiden“, so der Außenspieler, der in seiner Jugend auch schon mal bester Spieler des Sauerlandcups der SG Menden Sauerland war.
So würde zum Beispiel Stefan Giacuzzo – einst selbst ein formidabler Handballtorwart – dem Team ein weites Vordringen ins Turnier wünschen. „Die Mannschaft hätte es verdient. Da sind einige sehr interessante Spieler dabei. Aber ich hatte noch nie so wenig Erwartungen vor einem Turnier. Es muss schon vieles gut laufen, die Zwischenrunde sollte aber schon erreicht werden“, sagt der Hönnestädter.
Ebenfalls recht vorsichtig ist Dominik Flor, Spieler der Drittliga-Mannschaft der SG und Trainer der Zweiten der Wölfe. „Das istschwierig einzuschätzen. Das Testspiel gegen Frankreich war ja recht vielversprechend. Die Mischung der Mannschaft mit jungen Spielern und einigen erfahrenen Akteuren scheint zu stimmen. Ich hoffe nur, dass Corona nicht so einen großen Einfluss auf das Turnier nimmt.“
Sehr nüchtern geht Robert Ammelt vom TV Westfalia Halingen an die Europameisterschaft. „Ich glaube, ich werde sehr wenig von dieser Europameisterschaft verfolgen. Denn mir gefällt es nicht, wie das zu Corona-Zeiten gehandhabt wird. Dann fehlen ja auch noch einige Spieler – es sind nicht die Besten dabei. Und wenn ich dann daran denke, dass in Ungarn vor vollen Tribünen gespielt wird. Das passt alles nicht“, sagt der Halinger.
Max Wergen von der DJK Bösperde hofft dagegen auf ein Turnier mit guten Sport. „Ich wünsche mir, dass es ein Turnier gibt, bei dem Corona nicht den entscheidenden Einfluss hat. Handball ist ja ein Spiel, bei dem der Kopf mitspielt und frei sein sollte. Ich hoffe, dass unsere Mannschaft zeigen kann, dass wir nicht nur die stärkste Liga haben, sondern dass sie auch mitspielen kann.“