Menden. Das große Ziel ist weg, die Motivation ist beim WP-Silvesterläufer jedoch ungebrochen.

Die Nachricht kam nicht überraschend, sorgte aber dennoch für ein wenig Enttäuschung: Der Silvesterlauf von Werl nach Soest kann auch in diesem Jahr nicht als Präsenzlauf stattfinden. Zum zweiten Mal hintereinander musste Organisator Ingo Schaffranka die Veranstaltung absagen. Die Absage hat auch Fabian Henze getroffen, dessen Ziel es eigentlich war, am Silvesterlauf teilzunehmen. Entmutigen lässt er sich jedoch nicht.

„Ich hatte mir eigentlich keine großen Gedanken über eine Absage gemacht, weil ich dachte, dass die Veranstaltung recht sicher wäre. Es findet draußen statt und ein Massenstart hätte sich ja durch einen Start in mehreren Schüben verhindern lassen. Die Absage kam ja dann schon sehr plötzlich. Es ist schade, weil wir so einen tollen Abschluss gehabt hätten“, war Henze ein wenig enttäuscht.

Ziel bleibt bestehen

Dennoch hält der Beckumer an seinem Vorhaben fest. „Ich werde am Silvestertag die 15 Kilometer laufen“, verspricht Henze, der vom Laufvirus befallen wurde. „Fabian ist sehr ehrgeizig und trainingsfleißig. Er arbeitet unsere Trainingspläne sehr gewissenhaft ab und macht gute Fortschritte“, lobt Trainer Hans-Jürgen Kasselmann (Marathonclub Menden) seinen Schützling, der drei- bis viermal pro Woche die Laufschuhe schnürt. Das Training hat diesen einen Zweck: Am letzten Tag des Jahres in der Lage zu sein, die 15 Kilometer zu laufen.

Die Fortschritte, die Henze in seinem Training macht, sind groß. „Als ich das erste Mal Kontakt zu Fabian hatte und seine damaligen Werte gesehen habe, habe ich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Jetzt sieht es anders aus. Fabian ist Teil einer Bewegung geworden, die hingeht zum strukturiertem Lauf. Er hat das bislang beispielhaft durchgezogen und die Läufe sehr gut in seinen Alltag integriert“, freut sich Kasselmann über die Fortschritte.

Wehwehchen nach intensivem Training

Wann und wo er am Silvestertag die 15 Kilometer laufen möchte, steht noch nicht fest und wird kurzfristig festgelegt. In den vergangenen Wochen musste er dem Training ein wenig Tribut zollen. „Ich habe dann gemerkt, dass ich ein paar Wehwehchen hatte, das Programm der vergangenen Wochen war recht stramm“, betont Henze. Auch eine Blutspende hatte Auswirkungen aufs Training. „Da war nicht so gut. Als ich zum Training gegangen bin und angefangen habe zu Laufen war das ein Gefühl, als würde jemand hinter mir stehen und mich die ganze Zeit festhalten“, erklärt Henze das ungute Gefühl in dieser Situation.

Doch dieser kleine Rückschlag soll ihn nicht bremsen. Bis zum entscheidenden Tag stehen noch weitere Herausforderungen für den Familienvater auf dem Plan. „Wir werden noch einen 5000-Meter-Lauf auf Tempo machen und ich hoffe auch, dass ich Fabian überreden kann, am 12. Dezember beim Nikolauslauf in Hamm mitzumachen. Der findet unter 2G-Regeln auf der Bahn im Stadion statt. So kann der Veranstalter sicherstellen, dass nur Teilnehmer und Zuschauer anwesend sind, die die Vorgaben erfüllen“, erklärt Kasselmann. Der Lauf wäre eine kleine Generalprobe für das Finale am Silvestertag.

Die Strecke laufen möchte Fabian Henze auch aus persönlichen Ehrgeiz heraus. „Ich möchte den Test für mich persönlich haben, ob ich es schaffe, die Strecke zu laufen und das auch in der Zeit, die ich mir vorstelle“, sagt Henze, den die Vorbereitung schon großen Spaß macht. Im kommenden Jahr hofft er soweit zu sein, dass er sich an einen Marathon herantrauen kann. „Ich werde mit dem Laufen sicher keine Trophäen gewinnen, aber es macht mir großen Spaß. Das schöne beim gemeinsamen Training ist, dass man viele alte Weggefährten trifft, die früher Handball oder Fußball gespielt haben und sich nun auch dem Laufen verschrieben haben“, betont Henze.