Menden. Im vierten Teil der Serie „Von 0 auf 15“ spricht die Familie von Laufanfänger Fabian Henze über seine Pläne beim Silvesterlauf zu starten.
Es sind nur noch knapp zwei Monate – dann geht Fabian Henze, der beim Marathon-Club Menden trainiert, beim Silvesterlauf von Werl nach Soest erstmalig an den Start. Die Lokalsportredaktion der Westfalenpost Menden begleitet ihn dabei auf seinem Weg. Zur Erinnerung: Fabian Henze war früher als Handballer und Trainer beim TV Halingen aktiv. Nach zwei Kreuzbandrissen hat er dann seine Handball-Laufbahn beendet. Seit März diesen Jahres hat er den Laufsport als neue Leidenschaft für sich entdeckt. Unter MCM-Chef Hans-Jürgen Kasselmann trainiert er nun seit knapp sieben Monaten. Der Lebenswandel von Fabian Henze ist natürlich auch ein Thema in seiner Familie. Die Sportredaktion traf ihn, seine Ehefrau Carina und die beiden Söhne Mats und Mika in ihrem Wohnhaus in Balve-Beckum zum Gespräch.
Der Lebenswandel vom Handballer zum Läufer war auch für seine Ehefrau Carina Henze eine Umstellung, trotzdem ist das Thema Sport in der Familie immer allgegenwärtig gewesen. „Eigentlich kenne ich das schon, dass Fabian viel unterwegs ist, weil er auch schon zu Handballerzeiten viel beim Training war. Und wenn ich ehrlich bin, dann habe ich ihn auch schon zu Beginn unserer Beziehung so kennengelernt. Unter der Woche war er früher schon häufig weg“, sagt Carina Henze, die selbst Fußballerin beim SV Oesbern war.
Laufen ist familienfreundlich
Trotzdem betont sie, dass der Laufsport, was die Pläne in der Familie angeht, familienfreundlicher ist. „Früher war es mir noch egal, dass er häufig am Sonntag bei Handballspielen war, denn dann hatte ich meine eigenen Spiele. Aber ähnlich wie bei Fabian hat auch bei mir ein Kreuzband zum Ende meiner Laufbahn geführt.“ 2012 hat das Paar dann geheiratet. 2014 kam dann auch Sohn Mats zur Welt und machte aus den dreien eine kleine Familie. Seit dem Zeitpunkt sind die Prioritäten im Hause Henze anders verteilt. „Ich bin natürlich froh, wenn Fabian zuhause ist. Deshalb kann ich schon sagen, dass mir der Wandel vom Handballtrainer zum Läufer schon besser gefällt. Denn so ist Fabian vielleicht einmal für eine Stunde laufen, beim Handball früher ging da schon fast ein ganzer Tag für drauf“, erklärt Carina Henze. Und auch das Laufen an sich hat aus Sicht von Carina Henze einen positiven Einfluss auf ihren Ehemann. „Er fühlt sich auf jeden Fall viel wohler in seinem eigenen Körper, er hat ja in den vergangenen Monaten auch ordentlich an Gewicht verloren“, sagt sie mit einem Augenzwinkern.
Trotzdem weiß sie auch, dass ihr Ehemann nichts von seinem sportlichen Ehrgeiz verloren hat. „Wenn Fabian seinen Trainingsplan von Hans-Jürgen Kasselmann bekommt, dann ist Fabian schon sehr akribisch. Wir waren vor kurzem mit unseren Kindern im Urlaub an der Ostsee. Da war es Fabian schon sehr wichtig, dass seine Laufklamotten auf jeden Fall dabei sind. Er versucht da schon dran zu bleiben. Das wiederum finde ich aber auch sehr gut“, erklärt Carina Henze. „Ich habe mir morgens früh den Wecker gestellt, bin losgelaufen und war um halb 8 wieder zuhause und hatte Brötchen dabei, da war die Welt natürlich in Ordnung. Denn wenn ich mitten am Tag im Urlaub laufen gehe, kann ich ja nicht Zeit mit meiner Familie verbringen und das ist ja auch blöd. Von daher haben wir das gut geregelt“, erklärt Fabian Henze.
Gute Arbeitszeiten
Dass er am 31. Dezember am Silvesterlauf teilnimmt, stößt bei seiner Ehefrau auf Unterstützung. „Das soll er gerne machen. Ich finde, dass das schon eine tolle Leistung ist, innerhalb eines Jahres sich so in Form zu bringen, dass man da 15 Kilometer durchsteht. Und wenn dann noch eine Zeit dabei herauskommt, mit der er zufrieden ist, ist das doch schön“, findet Carina Henze. Sie ist auch der Meinung, dass trotz des Lebenswandels ihres Gatten die Familie nicht zu kurz kommt. „Er trainiert dreimal in der Woche. Dienstags Abends geht Fabian dann beim Marathon-Club Menden zum Training. Das ist noch absolut im Rahmen. Wenn er viermal in der Woche laufen gehen würde, fände ich das schon zu viel, aber so ist das absolut in Ordnung.“ Ein positiver Nebeneffekt sind Fabian Henzes Arbeitszeiten. Denn meistens ist er schon um 15 Uhr zuhause. „Viele kommen ja erst gegen 18 Uhr nach Hause. Von daher ist es schön, dass Fabian schon nachmittags da ist. Dann kann er abends auch laufen gehen“, erklärt Carina Henze.
Und Fabian Henze selbst? Der sieht sich auf Kurs. „Das Training läuft gut und wir sind absolut im Plan. Ich bin guter Dinge, dass es beim Silvesterlauf keine bösen Überraschungen geben wird“, sagt er. In zwei Monaten wird sich zeigen, ob er Recht behält...