Menden. In einer Videokonferenz hat der Handballverband Westfalen die Landesligisten über Pläne informiert. Die Fußball-Bundesliga soll kein Vorbild sein.
Die Saisonplanung der Handballer bleibt eine Reise ins Ungewisse, das wurde am Mittwochabend deutlich, als der Handballverband Westfalen die Vereine der Landesliga-Staffeln zur Videokonferenz einlud. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse:
Saisonstart
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Zwei Szenarien hat Andreas Tiemann, Staffelleiter der Landesliga 4 und im Handballverband Westfalen zuständig für den Spielbetrieb, den Vereinen an die Hand gegeben. In der ersten Variante startet die Saison am 4. Oktober, bei Variante zwei am 1. November mit reduzierter Mannschaftsstärke in den einzelnen Staffeln. Alle Planungen sind dabei unter Vorbehalt, da immer noch nicht abzusehen ist, wie sich die Situation weiterentwickelt.
„Was nicht passieren darf ist, dass wir tagsüber mit Maske zur Arbeit gehen und dann abends ohne Maske Vollkontaktsport betreiben. Letztlich ist es ja so, dass der Job wichtig ist und wir sichergehen müssen, dass wir uns nicht anstecken. Kein Arbeitgeber wird es gut finden, wenn man ihm sagt, dass man krankgeschrieben wird, weil man sich bei seinem Hobby infiziert hat“, gibt Joshua Schefers, Herrenwart der DJK Bösperde und Teilnehmer der Konferenz, zu bedenken.
Staffeleinteilungen
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Wie sich die Staffeln einteilen werden, hängt letztlich vom Starttermin ab. Bei einem Start am 4. Oktober planen die Funktionäre mit fünf Landesligastaffeln, also einer zusätzlichen Staffel im Vergleich zu sonst. Sollte der Saisonstart erst am 1. November stattfinden können, würde sich die Anzahl der Staffeln auf sechs erhöhen. „Der Verband plant mit einer Staffelstärke von 12 bis 13 Mannschaften“, erklärt Schefers.
Modus
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Läuft alles optimal, dann wird eine normale Runde mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Bei einem Start am 1. November könnte das zeitlich jedoch recht eng werden. „Dann müsste durchgespielt werden und es gibt keinen Spielraum für Verlegungen“, berichtet Schefers. Je später der Saisonstart rückt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Einfachrunde ohne Rückspiele.
„Das hat bei einigen Vereinen Bedenken ausgelöst, weil die Gefahr besteht, dass eine Mannschaft immer Auswärtsspiele austragen muss, die besonders weite Fahrten erfordern, während andere Vereine immer in ihrer Nähe spielen“, fasst Schefers die Bedenken einiger Vereine zusammen.
Zuschauer
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In einer Sache sind sich alle Vereine einig. Geisterspiele soll es im Handball nicht geben. „Ohne Zuschauer brauchen wir unseren Sport nicht betreiben“, betonte Andreas Tiemann in der Konferenz und erteilte damit Spielen vor leeren Hallen eine Absage. Für die Vereine hätten diese Spiele auch existenzbedrohende Folgen. „Andreas Tiemann hat auch gesagt, dass er in diesem Falle viele Insolvenzen und Abmeldungen befürchten würde. Allein schon deshalb sei das keine Alternative“, erklärt Schefers.
Schiedsrichter
Ein Thema waren auch die Schiedsrichter, die häufig altersbedingt zur Risikogruppe gehören und ihnen durch die Vielzahl der Spieltage ein straffes Programm an zu leitenden Partien droht. „Die Saison wird kürzer, die Spiele bleiben aber und das ist für die Schiedsrichter undankbar“, befürchtet Schefers.