Hagen. Bei dem umkämpften Derby-Sieg von Phoenix Hagen gegen Bochum stand abseits des Sportlichen eine Technik-Panne im Vordergrund. Die Hintergründe:
Packendes Derby, laute Halle und eine nicht funktionierende Uhr: Wer am Sonntagabend das Spiel zwischen dem Basketballzweitligisten Phoenix Hagen und den VfL Sparkassenstars Bochum in der ausverkauften Ischelandhalle verfolgt hat, der bekam ein Spiel geboten, das vor allem aus Sicht der blau-gelben Feuervögel bis zum letzten Viertel eine Augenweide war. Doch das Derby lief hinter den Kulissen alles andere als problemfrei ab.
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Das Spiel wurde unter technischen Vorzeichen angepfiffen, die für alle Beteiligten eine Einschränkung darstellten: Die Uhr war am Sonntag überhaupt nicht in gewohnter Form einsatzfähig. Am Anschreibetisch bedeutete die Technik-Panne, die vor Spielbeginn aufgefallen war, viel Arbeit und Stress. Für Trainerteams, Staff und Spieler wurde der übliche Blick auf die Uhr, der in Sportarten wie Basketball immerhin auch das Spielgeschehen mitunter stark beeinflussen kann, durchaus erschwert.
Die acht Sekunden zum Überqueren der Mittellinie, die restliche Spielzeit im laufenden Viertel, all das war für Spieler nicht mehr an gewohnter Stelle nachvollziehbar. Wie Phoenix-Pressesprecher Jörg Bähren erläutert, ist das für die Spieler aber weniger schlimm, als man im ersten Moment denken könnte: „Du hast als Spieler eine innere Uhr, auf die du dich verlassen kannst. Und wenn du es mal nicht mitkriegst, dann merkst du immer noch durch Rufe aus dem Publikum, dass die Zeit knapp wird, oder eben durch Mitspieler.“ Mit anderen Worten: Dass die Spieler des Derbys nun nicht am Korb und in den Ecken die entsprechende Zeit ablesen konnten, sondern auf einer kleineren Anzeige am Anschreibetisch, habe aus Spielersicht keine allzu große Rolle gespielt.
Phoenix Hagen: Kraftakt am Anschreibetisch
Fotostrecke: Phoenix Hagen gewinnt Derby gegen Bochum
Für die Zuschauer bedeutete die Technikpanne jedenfalls eine kleine Einschränkung: Denn aus manchen Winkeln der Halle blieb man ob der Infos zur Zeit ebenfalls teilweise ratlos und konnte sich entweder allein auf das Geschehen auf dem Platz konzentrieren, oder zum Beispiel den Internet-Liveticker der 2. Basketball-Bundesliga ProA auf seinem Smartphone öffnen, um die gewünschten Infos vor Ort zu bekommen. Bähren versicherte: „Unser Hallensprecher hat aber auch so gut es geht versucht, die Zeiten zwischendurch durchzusagen und das Ganze abzufedern. Ich denke, dass das gemessen an den Umständen sehr gut gelungen ist.“
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Fans müssten sich langfristig jedenfalls keine Sorgen machen: „Die Anlage wird mit unserem Technik-Dienstleister gecheckt und zum nächsten Heimspiel können wir dann zum normalen Betrieb übergehen. Dass es allgemein bei Technik mal Aussetzer gibt, kommt leider vor. Das hat es diese Saison sowohl in der BBL als auch in der ProA schon gegeben“, erklärt der Phoenix-Sprecher. „Für so etwas haben wir eine Backup-Lösung. Und am Sonntag konnten wir damit nach wenigen Minuten Verzögerung starten. Wir sind froh, dass es so funktioniert hat“, berichtet er weiter.
Phoenix-Headcoach Chris Harris äußerte sich indes direkt am Sonntag über die Umstände: „Wenn ich mit etwas zufrieden bin, dann mit der Leistung am Kampfgerichtstisch. Was die geleistet haben, trotz des Drucks und der Spannung und technischen Verhältnissen wie in der Oberliga, das rechne ich denen hoch an, wie sie das gemeistert haben. Wahnsinn, dass wir überhaupt ein Spiel austragen konnten“, befand Harris im Interview bei Sportdeutschland TV.