Hagen. Vor dem Derby hat Phoenix-Chef Martin Schmidt ein „klärendes Gespräch“ mit seinem Bochumer Pendant geführt. Es ging um ein absolutes Reizthema:
Phoenix Hagen und die VfL Sparkassenstars Bochum sind zwei ziemlich unterschiedliche Vereine: Am Sonntag treffen beide Teams in der 2. Basketball-Bundesliga ProA aufeinander. Und die Vorgeschichte ist nach dem Ticket-Eklat aus dem Hinspiel in Bochum durchaus brisant: Wie aus einer Berichterstattung der WAZ hervorgeht, haben sich die beiden Vereinschefs vor dem Derby in Hagen getroffen und ausgetauscht. Im Mittelpunkt stand eben jener Disput über das fragwürdige Bochumer Ticketing, den man nun aus dem Weg räumen wollte.
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Auf Nachfrage äußert sich Phoenix-Chef Martin Schmidt kurz vor dem Wochenende zum Treffen, das in dieser Woche stattgefunden hat: „Wir haben uns sachlich über das vergangene Derby sowie die in Zukunft kommenden Spiele zwischen Phoenix und Bochum ausgetauscht. Beide Klubs freuen sich, dass zwei starke Programme auf so engem Raum in der ProA vertreten sind, wodurch vor allem die Liga nur profitieren kann“, schildert Schmidt den Inhalt des Treffens mit Bochums Chef Tobias Steinert.
Versöhnliche Worte
„Ich gehe davon aus, dass sich alle Beteiligten - auf und abseits des Parketts - auf eine stimmungsvolle wie sportlich hochklassige Partie in der Ischelandhalle freuen können“, sagt der Phoenix-Chef weiter - und findet damit also tendenziell versöhnliche Worte zum Verhältnis mit Bochum. Zur Frage, wie sich Bochum bei künftig Derbys mit dem Ticketing verhalten werde, äußert sich VfL-Pressesprecher Alexander Mihm: „Wir können dazu nichts Konkretes sagen, weil wir nicht so weit im Voraus planen. Außerdem kann sich bis dahin auch viel ändern, zum Beispiel in Sachen Sicherheitsvorkehrungen.“
Rein sportlich ist das Duell der beiden „Pott“-Klubs durchaus mit Spannung zu erwarten. Denn die Ausgangslage ist sehr interessant: Phoenix spielte eine starke Hinrunde und geht als Tabellendritter auf dem Papier durchaus als Favorit ins Derby in der ausverkauften Ischelandhalle. Ansonsten sprechen aber gleich mehrere Fakten für eine offene Partie: Da wäre das Hinspiel, bei dem die Sparkassenstars Phoenix mit 109:91 ziemlich kalt erwischt hatten.
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Seitdem lief beim Vorletzten aus Bochum zwar kaum noch etwas zusammen. Aber die einzigen beiden übrigen Saisonsiege sicherte sich der VfL außerdem gegen den Tabellenzweiten, die Römerstrom Gladiators Trier, und gegen Bozic Estriche Knights Kirchheim, den Tabellenfünften der ProA. Man kann sagen: Ein angeschlagener, aber kaum ausrechenbarer Favoriten-Schreck gastiert am Sonntag um 17 Uhr in der Ischelandhalle.
Favoriten-Schreck mit Dreier-Vorliebe
Hinzu kommt die Tatsache, dass Bochum eine äußerst starke Dreierquote (rund 35 Prozent gehen durchs Netz) aufweist und ein enormes Tempo an den Tag legt. Die Spielweise ist riskanter: Denn sie versuchen ihre Gegner auf diese Art und Weise kaputt zu schießen und zu zermürben. Ein Spiel, das völlig konträr zur Hagener Philosophie ist: Das Team von Coach Chris Harris bevorzugt ein körperbetontes Defensivspiel, setzt auf Leidenschaft und Kampf. Offensiv sind die Akteure allerdings auf kürzere Distanz am Korb gefährlich.
Für Fans, die sich keine Karte gesichert haben, geht jedenfalls seit Donnerstag nichts mehr. Die Abendkasse ist für den Verkauf geschlossen, aber steht für die Abholung reservierter Karten zur Verfügung. Das versicherte die Ehrenamtliche Monika Wewerka, die gemeinsam mit ihrem Team am Sonntagabend aber nicht nur vorbestellte Karten herausgeben wird: „Außerdem verkaufen wir auch die heißbegehrten Feuerlöscher“, sagt Wewerka.
Fürs Derby mit vielen denkwürdigen Vorzeichen ist alles angerichtet.