Ludwigshafen. Handball-Zweitligist Eintracht Hagen erarbeitet sich gegen die Ludwigshafen einen verdienten 31:24-Sieg. Doch es drohen die nächsten Ausfälle.

Mit schlechten Vorzeichen wissen die Zweitliga-Handballer von Eintracht Hagen inzwischen umzugehen. Aber als Niko Bratzke im Abschlusstraining vor der Partie gegen die Eulen Ludwigshafen umknickte und Daniel Andrejew sich am Morgen der Abreise krank meldete, war die Laune bei Trainer Stefan Neff und seinem Team getrübt.

Doch dank einer überragenden Mannschaftsleistung, aus der der erbittertet kämpfende Tilman Pröhl, Torwart Mats Grzesinski mit 15 Paradenin der zweiten Halbzeit und Tim Stefan mit neun Toren, herausstachen, holten die Hagener in Rheinland-Pfalz einen verdienten 31:24 (14:13)-Sieg.

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Dabei verschlief die Eintracht die Anfangsphase und lag schnell mit 2:5 (8.) zurück. Ein weiterer Schockmoment für die Hagener folgte in der neunten Spielminute: Während eines Angriffs ging Pouya Norouzi zu Boden und fasste sich an den Knöchel. Gestützt von Tim Stefan humpelte er im Anschluss vom Feld und wurde hinter der Bank lange vonPhysiotherapeutin Sarah Mahncke behandelt. „Es war nicht der eh schon angeschlagene Fuß, sondern der andere“, berichtete Neff nach der Partie. Wie lange der iranische Nationalspieler ausfallen wird, ist noch unklar.

Stefan übernimmt Verantwortung

Doch seine Rolle im linken Rückraum übernahm an diesem Spieltag ein anderer Eintracht-Akteur: Tim Stefan avancierte zum besten Hagener Torschützen. Und das obwohl der Rückraumspieler nach einer Handverletzung in der Woche kaum trainieren konnte. „Ich hatte schon zu dem Zeitpunkt in der Partie ein gutes Gefühl“, glaubte Neff trotz des Rückstands an seine Mannschaft.

Mit einem Freiwurf über die Mauer der Eulen hinweg gelang Philipp Vorlicek wenig später der 8:8-Ausgleich (19.). Ab diesem Moment waren die Hagener voll im Spiel. Und die mitgereisten grün-gelben Fans dankten es ihnen mit guter Stimmung. Bis zur Halbzeit entwickelte sich eine ausgeglichene Partie in Ludwigshafen, nur mit einem knappen Vorsprung von 14:13 gingen die Hagener in die Kabine.

Mehr Paraden als in der gesamten ersten Hälfte

Doch als in der zweiten Hälfte Mats Grzesinski den Platz im Eintracht-Tor einnahm, schien es schon fast wie eine Vorentscheidung. 15 (!) Paraden wird der 21-Jährige bis zum Ende des Spiels zusammen haben, schon in den ersten zehn Minuten auf dem Feld pariert er mehr Würfe als beide Torhüter im ersten Durchgang zusammen. Dem erstligaerfahrenen Eulen-Spieler Julius Meyer-Siewert gelang zwar in der 47. Minute noch einmal der Ausgleich zum 21:21, doch Sorgen machte sich auf der Eintracht-Bank niemand mehr. Zu dominant wirkten die Gäste, die sich auf alle Spieler verlassen konnten.

Auch Luca Klein, der nach langer Verletzungspause in den letzten zwölf Minuten der Partie wieder wichtige Schlüsselstellen im Spiel übernahm, trug seinen Teil zum am Ende verdienten Sieg bei.

„Ich kann der ganzen Mannschaft gar nicht genug Wertschätzung entgegen bringen, vor allem Tilman Pröhl. Was er leistet, ist wirklich der absolute Wahnsinn“, fand Neff kaum Worte für seinen Kreisläufer und ergänzte: „Das zeigt aber wieder einmal, wie diese Mannschaft funktioniert und wie sehr sie sich auch alle vertrauen.“

Eintracht Hagen: Mahncke (3 Paraden), Grzesinski (15 Paraden); Bürgin (2), Bednar, Norouzi, Queckenstedt (1), Pröhl (2), Schmidt (7/4), Klein (1), Vorlicek (6), Kister, Panisic, Mestrum.

Beste Torschützen Ludwigshafen: Sagler (6), Meyer-Siebert (5), Hofmann (5/3).

Schiedsrichter: Andre Kolb, Markus Kauth.