Herdecke/Wetter. Es wird spannend bei den Top75-Sportassen. Heute gibt es etwa Fußball-Legenden und Deutschlands schnellste Frau. Das sind die Plätze 15 bis 6:

Es geht in die Top 10, nur die ersten fünf Plätze sind noch offen. Zwei Fußball-Legenden aus den Siebzigern sind in der vorletzten Folge der Top75-Sportler in Herdecke und Wetter ebenso vertreten wie weitere Ruder- und Kanu-Asse oder Deutschlands schnellste Frau. Das sind die Plätze 15 bis 6:

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Neuzugänge beim VfL Bochum zur Saison 1972/73: Mit den späteren VfL-Ikonen Michael Lameck (links) und  Hermann Gerland (rechts) startet der Herdecker Peter Dewinski (Mitte) in die Bundesliga.
Neuzugänge beim VfL Bochum zur Saison 1972/73: Mit den späteren VfL-Ikonen Michael Lameck (links) und Hermann Gerland (rechts) startet der Herdecker Peter Dewinski (Mitte) in die Bundesliga. © imago/Horstmüller | imago sportfotodienst

15.Peter „Bobby“ Dewinski (Fußball). Mit fünf Jahren fing Peter Dewinski bei der TSG Herdecke mit dem Fußball an. 17 Jahre später, im Jahr 1972, verpflichtete der VfL Bochum den Abwehrspieler - von der Bezirksliga direkt in die Bundesliga. In Bochum bestritt der heute 71-jährige Herdecker 26 Pflichtspiele, bevor er ab 1976 in der 2. Liga beim Bonner SC und den Würzburger Kickers spielte.

Bekannt war Dewinski überall als „Bobby“, den Spitznamen bekam er früh nach Englands Weltmeistern Bobby Moore oder Bobby Charlton. „Selbst der damalige Bürgermeister Hugo Knauer hat mich nur mit Bobby angesprochen. Ich glaube, der wusste gar nicht, dass ich Peter heiße“, erklärte Dewinski einmal. Nach der Profi-Karriere sprang er bei der Uwe-Seeler-Traditionself ein. Und traf in Göteborg direkt seine Namensgeber - Bobby Moore und Bobby Charlton.

Andreas Bech, Ruderer aus Wetter
Andreas Bech, Ruderer aus Wetter © WP

14. Andreas Bech (Rudern). Größter Erfolg des Wetteraner Ruderers Andreas Bech (52) war der Gewinn des Weltmeisterschaftstitels im Leichtgewichts-Achter 1996.

Zur Saison 2002 wechselte Bech, der für den Ruderverein Bochum von 1920 startete, zurück zum Riemenrudern.

Nach WM-Plätzen fünf und vier war er Teil der deutschen Mannschaft für die Olympischen Spiele 2004 in Athen.

Dort startete er im leichten Vierer ohne Steuermann, qualifizierte sich für das Halbfinale, verpasste aber den Endlauf und belegte am Ende den elften Platz.

Danach beendete Bech seine Karriere.

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Dreimal Weltmeisterin und Worldgames-Siegerin wurde Stefanie Terstegge vom KC Wetter.
Dreimal Weltmeisterin und Worldgames-Siegerin wurde Stefanie Terstegge vom KC Wetter. © Lars Heidrich

13. Stefanie Terstegge (Kanupolo). Stefanie Terstegge (geborene Esser) vom Kanuclub Wetter gehörte zu den herausragenden Kanupolo-Spielerinnen weltweit, gewann mit der Damennationalmannschaft dreimal die Weltmeisterschaften, zudem die World Games in Kolumbien.

Und wurde vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.

Für den Berliner Verein Kanusportvereinigung Havelbrüder spielte die heute 37-Jährige viele Jahre in der Bundesliga, aktuell ist sie sehr erfolgreich als Trainerin im Jugendbereich bei ihrem Stammklub KC Wetter und im NRW-Verband aktiv.

Nadine Schmutzler vom RC Westfalen Herdecke
Nadine Schmutzler vom RC Westfalen Herdecke © WP | nitsche

12. Nadine Schmutzler (Rudern). Nadine Schmutzler (37) vom RC „Westfalen“ Herdecke wurde in zwei Booten Vize-Weltmeisterin und sicherte sich einen Stammplatz im Achter, der 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking Rang acht belegte.

Vier Jahre später verpasste sie die Spiele in London knapp, sah sich da als „Opfer falscher Entscheidungen“ ausgebootet.

Später mit dem Crefelder RC gewann die Herdeckerin die Ruder-Bundesliga und die erste europäische Champions League.

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2012 gewinnt Dirk Schrade in London,Olympia-Gold.
2012 gewinnt Dirk Schrade in London,Olympia-Gold. © dpa | Franck Robichon

11. Dirk Schrade (Reiten). Als Wetteraner wird Dirk Schrade (43) zwar nicht unbedingt wahrgenommen, seinen größten Erfolg schaffte der Vielseitigkeits-Reiter jedoch als Mitglied des RV Volmarstein: 2012 wurde der aus Schwaben stammende Schrade in London mit der deutschen Equipe Olympiasieger.

Da war er gut drei Jahre Mitglied in Volmarstein, betrieb einen Hof in Hasslinghausen.

Und Klubchef Heinrich-Georg Hassenbürger betonte: „Dirk ist sehr ins Vereinsleben integriert.“ Seit 2017 ist Schrade in Schleswig-Holstein beheimatet.

10.Egwin „Ede“ Wolf (Fußball). Wie Bobby Dewinski verließ auch Egwin Wolf (70), der beim FC Ende mit dem Fußball angefangen hatte, 1972 die TSG Herdecke in Richtung Profifußball. Bei Borussia Dortmund spielte er zunächst zweitklassig, am Bundesliga-Aufstieg des BVB 1976 war der Herdecker maßgeblich als Siegtorschütze beim 1:0 im Relegations-Hinspiel beim 1. FC Nürnberg. In der Bundesliga bestritt Wolf noch 40 Spiele, ehe er ab 1978 beim FC Chiasso in der Schweiz und dann - mit BVB-Kollege Willi Lippens - bei Dallas Tornado in den USA kickte. 1981 zog Wolf mit Frau und Tochter aus Texas zurück nach Herdecke, trainierte einige heimische Klubs.

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Der letzte internationale Erfolg: 2007 gewinnt Sina Schielke beim Europacup in München das B-Finale.
Der letzte internationale Erfolg: 2007 gewinnt Sina Schielke beim Europacup in München das B-Finale. © Imago

9. Sina Schielke (Leichtathletik). Als schnellste Frau Deutschlands durfte Sina Schielke (40) über etliche Jahre gelten - und wurde von den Medien als „Glamour Girl“ der deutschen Leichtathletik bezeichnet. Die Sprinterin mit Wurzeln beim TSV Herdecke wurde früh dreifache Junioren-Europameisterin, verzichtete 2000 auf einen ersten Olympia-Staffelstart zugunsten der Junioren-WM, bei der sie Silber hinter der späteren Olympiasiegerin Veronica Campbell-Brown über 200 m gewann.

In der Folge erlitt sie zahlreiche Verletzungen, verpasste alle fünf Freiluft-Weltmeisterschaften ihrer Karriere. Bei der Heim-Europameisterschaft 2002 in München gewann sie mit der 4x100-m-Staffel Silber. Auch vor Olympia 2004 in Athen plagte sie eine Verletzung, in Einzel und Staffel schied sie im Vorlauf aus. „Ich bin froh, dass ich zumindest einmal bei Olympischen Spielen dabei sein durfte“, sagte sie später.

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Pia Laus verabschiedet 2005 ihr Olympiapferd
Pia Laus verabschiedet 2005 ihr Olympiapferd "Renoir" beim Reitturnier des RV Volmarstein. © WP | Heinz Hendel

8. Pia Laus-Schneider (Reiten). Dressurreiterin Pia Laus-Schneider (52) vom RV Volmarstein nahm gleich dreimal an Olympischen Spielen teil. Dabei startete die Tochter einer deutschen Mutter und eines italienischen Vaters zunächst für Deutschland und wurde Europameisterin der Jungen Reiter, ab 1990 aber für Italien. Und war 1992 in Barcelona (7. Platz mit „Adrett“), 1996 in Atlanta (34. Platz mit „Liebenberg“) und 2000 in Sydney (14. Platz mit „Renoir“) bei Olympia dabei.„Keine Frage, das ist das größte Sportereignis in der Karriere“, erklärte sie vor einigen Jahren:. Mittlerweile lebt sie mit Ehemann Ralf Schneider und drei Kindern in Mecklenburg-Vorpommern.

Kanute Kai Spenner paddelt 2017 zu WM-Bronze
Kanute Kai Spenner paddelt 2017 zu WM-Bronze © WP | Ute Freise

7. Kai Spenner(Kanu). Ins Goldene Buch der Stadt Herdecke konnte sich Kai Spenner 2017 eintragen, nachdem der Kanute bei den Weltmeisterschaften in Racice/Tschechien im Kajak-Vierer die Bronzemedaille gewonnen hatte. „Es war großartig. Die Mühen der vergangenen Jahre haben sich gelohnt“, sagte der heute 31-Jährige.

Es war der größte Erfolg des Athleten vom Herdecker Kanuclub, der für die KG Essen startete. Von 2011 bis 2017 gewann Spenner sieben Mal bei deutschen Meisterschaften, belegte vordere Plätze bei vier weiteren Europa- und Weltmeisterschaften und wurde 2012 gemeinsam mit Zweier-Partner Max Rendschmidt U23-Europameister.

2016 verpasste er Olympia nur ganz knapp.

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Jürgen Hecht wird 1992 Ruder-Weltmeister
Jürgen Hecht wird 1992 Ruder-Weltmeister © WP

6. Jürgen Hecht (Rudern). Für den RC Mark Wetter startete Jürgen Hecht (52), der besonders im Achter große Erfolge feierte. Nach Gold- und Silbermedaillen bei U23-Weltmeisterschaften schaffte der Wetteraner 1991 den Sprung in den Deutschland-Achter, mit dem er den Titel bei den Weltmeisterschaften in Wien gewann.

1994 bei der WM in Indianapolis/USA konnte er als Vierter diesen Erfolg nicht wiederholen.

Dafür startete er 1998 beim legendären Ruder-Klassiker zwischen Oxford und Cambridge auf der Londoner Themse - und bekannte: „Das Boat Race ist für einen Ruderer das Größte.“