Herdecke/Wetter. Folge sechs der Top75 der größten Sport-Asse bietet aktuelle Sportlerinnen ebenso wie Handball- oder Fußballlegenden. Die Plätze 25 bis 16:

Die Spannung steigt, bei den Top75 der größten Sport-Asse in Herdecke und Wetter geht es auf die Zielgerade. In Folge sechs unserer Serie sind mit Läuferin Patricia de Graat und Taekwondo-Kämpferin Anna-Lena Frömming zwei Sportlerinnen, die noch mitten in ihrer Karriere sind, ebenso vertreten wie etwa zwei Herdecker Handball-Legenden. Das sind die Plätze 25 bis 16:

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Christian Sondernspielt Faustball für Deutschland
Christian Sondernspielt Faustball für Deutschland © WP | WP-BILD,

25. Christian Sondern (Faustball). Bei der TGH Wetter hat Christian Sondern mit dem Faustball begonnen und im Regionalliga-Basketballteam gespielt.

Im Faustball machte er als Abwehrspieler Karriere, gewann von 1996 bis 2002 mit den Titelsammlern des TSV Hagen 1860 zahlreiche nationale und internationale Titel.

Nach dem Hagener Bundesliga-Abstieg ging er zu Westfalia Hamm, wurde auch hier zweimal deutscher Meister, und dann als Spielertrainer zum norddeutschen TSV Essel. 2011 kehrte Sondern zum TSV 1860 zurück, half beim Bundesliga-Aufstieg und spielt seither im Senioren-Team.

Sonja Petri wird 1985 Weltmeisterin
Sonja Petri wird 1985 Weltmeisterin © RC Westfalen herdecke | RC Westfalen Herdecke

24. Sonja Petri (Rudern). Die Erfolgsstatistik des Ruderclubs „Westfalen“ Herdecke ist lang, bei Weltmeisterschaften führt diese Sonja Petri an.

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1982 gewann sie als Erste im Verein schon bei der Junioren-WM in Sofia Silber im Doppelvierer, drei Jahre später gab es für sie die Goldmedaille im Leichtgewichts-Vierer ohne Steuerfrau im belgischen Hazewinkel.

Zwei weitere WM-Medaillen sowie etliche nationale Titel kamen für die Herdeckerin dazu.

2020 kehrt Patricia de Graat nach langer Verletzungspause auf die Bahn zurück
2020 kehrt Patricia de Graat nach langer Verletzungspause auf die Bahn zurück © imago images/Beautiful Sports

23. Patricia de Graat (Leichtathletik). Die 1500 Meter sind die Lieblingsstrecke von Patricia de Graat, deren Weg vom Stammverein TSV Herdecke früh zur Talentschmiede LG Olympia Dortmund führte.

2015 wurde die Herdeckerin in Jena deutsche U18-Meisterin über die 1500 m, brachte auch in der Folge stets Medaillen von nationalen Titelkämpfen mit. Und startete international bei den U20-Europameisterschaften 2017 im italienischen Grosseto wie bei einem Hallen-Länderkampf.

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Nach längerer Verletzungspause läuft die 23-Jährige, die in Dortmund zudem als Athleten-Sprecherin fungiert, auch bei den Frauen in der nationalen Spitze mit.

Für Karl-Heinz Paukstadt schloss sich als Trainer der HSG Herdecke/Ende der Kreis. 
Für Karl-Heinz Paukstadt schloss sich als Trainer der HSG Herdecke/Ende der Kreis.  © Jens Pommerenke / AirPictures.de

22. Karl-Heinz Paukstadt (Handball). Bei der TSG Handball Herdecke gehörte Karl-Heinz Paukstadt, den alle nur „Kalla“ nennen, zum legendären Team der Siebziger, das dreimal in Folge aufstieg bis in die dritthöchste Klasse.

„Kalla war ein überragender Handballer mit einer enormen Schussgewalt im linken Arm“, erinnert sich der damalige TSG-Teamkollege Klaus Köhler. Paukstadt wechselte zu TuSEM Essen, stieg in die Bundesliga auf - entschied sich aber gegen eine Karriere im Oberhaus. „Ich war dann Profi und hätte nach Essen ziehen müssen“, erklärte Paukstadt.

So kehrte er zurück nach Herdecke, zunächst als Spieler, feierte dann als Co-Trainer unter Heiner Möller in der Saison 1993/94 den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Als Trainer war in Hohenlimburg, Schwelm, Menden und Hagen aktiv, kehrte im Sommer 2020 für eine letzte Saison zur HSG Herdecke/Ende zurück. Und wurde dort jüngst verabschiedet.

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Auf dem Harkortsee hat die spätere Weltmeisterin Tanja Manegold mit Kanupolo begonnen.
Auf dem Harkortsee hat die spätere Weltmeisterin Tanja Manegold mit Kanupolo begonnen. © WP | Papesch,Christian

21. Tanja Manegold(Kanupolo). Beim Kanuclub Wetter hat Tanja Manegold mit dem Kanusport begonnen, 2006 schaffte sie den Sprung ins Nationalteam und gewann den Weltmeistertitel in Amsterdam.

Es folgten 2007 der Europameister-Titel sowie danach noch zwei Vize-Weltmeisterschaften und Rang zwei bei den World Games. Mit Heimatverein KC Wetter und dem KC NW Berlin wurde die Wetteranerin deutsche Meisterin.

2013 beendete sie ihre Karriere, bietet heute Yoga-Kurse an. „Wenn man das auf einem sehr hohen Niveau gespielt hat, ist es schwierig, auf einem niedrigeren Niveau weiterzumachen“, sagt sie: „Deshalb habe ich einen Cut gemacht.“

Im Team der TSG Herdecke, das 1971 gegen die Bundesliga-Mannschaft des FC Schalke 04  spielte, war Peter Wongrowitz (Vierter von rechts) der Jüngste.
Im Team der TSG Herdecke, das 1971 gegen die Bundesliga-Mannschaft des FC Schalke 04 spielte, war Peter Wongrowitz (Vierter von rechts) der Jüngste. © Chronik TSG Herdecke | Chronik TSG Herdecke

20. Peter Wongrowitz (Fußball). Er war der Jüngste im Team, als die Fußballer der TSG Herdecke Anfang der Siebziger den FC Schalke 04 mit Libuda, Nigbur und Fischer auf dem Bleichstein empfing. Und Peter Wongrowitz wechselte danach - wie zuvor „Ede“ Wolf - zu Borussia Dortmund. Noch erfolgreicher als als Spieler war der heute 70-Jährige als Trainer, beim BVB wurde er wurde etwa dreimal Deutscher Meister mit der Jugend, war danach Oberliga-Trainer bei KFC Uerdingen und 1. FC Kaan-Marienborn. Jüngst stieg er als Jugendtrainer beim TuS Ennepetal ein. „Der Fußball lässt einen nicht los“, sagte der Herdecker, der zudem auf Sylt Fußball-Camps leitet.

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Auch in der Abwehr war Alexander Maystreno, (links) bei Handball-Zweitligist TSG Herdecke eine feste Größe.
Auch in der Abwehr war Alexander Maystreno, (links) bei Handball-Zweitligist TSG Herdecke eine feste Größe. © imago sportfotodienst

19. Alexander Maystrenko (Handball). Nach 40 Länderspielen für Russland kam Alexander „Sascha“ Maystrenko 1994 zur gerade in die 2. Bundesliga aufgestiegenen TSG Handball Herdecke.

Und wurde über die gesamte Zweitligazeit bis zum freiwilligen Ausstieg im Jahr 2001 der prägende Akteur des zwischenzeitlich um den Erstliga-Aufstieg mitspielenden Herdecker Teams. Auch nach dem finanziell bedingten Rückzug in die Oberliga blieb der Spielgestalter der TSG - auch als Spielertrainer - bis 2005 treu, bevor er zur TSG Schüren ging.

Der Region blieb er treu, fungierte danach als Trainer bei Eintracht Hagen, HSG Wetter/Grundschöttel und HSG Hohenlimburg.

19 Stationen als Fußball-Profi, hier bei Lok Leipzig, verzeichnet Heiner Backhaus.
19 Stationen als Fußball-Profi, hier bei Lok Leipzig, verzeichnet Heiner Backhaus. © imago sportfotodienst

18. Heiner Backhaus (Fußball). Seine fußballerischen Wurzeln hat Heiner Backhaus beim TuS Wengern, in der Jugend von Schalke 04 und Werder Bremen startete er seine Profikarriere. Die führte ihn zu 19 Vereinen in vier unterschiedlichen Ländern, er wurde in Malta Meister und in Zypern Pokalsieger, stieg mit Hannover 96 in die Bundesliga auf.

„Ich war Profi aus voller Leidenschaft und habe immer alles auf dem Platz gegeben“, erklärt der 39-Jährige, der mittlerweile als Trainer erfolgreich ist und aktuell Rot-Weiß Koblenz in der Regionalliga Südwest betreut.

Der Heimat im Ruhrgebiet bleibt Backhaus, der noch Familie in Wengern und Herdecke hat, sehr verbunden: „Einen Traum habe ich schon. Und der wäre, irgendwann für Schalke 04 arbeiten zu können.“

Anna-Lena Frömming (rechts) beim Olympia-Qualifikationsturnier 2016 in Istanbul.
Anna-Lena Frömming (rechts) beim Olympia-Qualifikationsturnier 2016 in Istanbul. © WP

17. Anna-Lena Frömming (Taekwondo). Schon 2013, mit 18 Jahren und zwei Jahre nach dem Gewinn der Jugend-Europameisterschaft, gewann Anna-Lena Frömming bei der Weltmeisterschaft in Puebla/Mexiko überraschend die Bronzemedaille. Seitdem gehört die 26-jährige Herdeckerin, die ihre Ausbildung beim TuS Ende erhielt, zur internationalen Taekwondo-Elite.

National dominiert sie mit 13 deutschen Meisterschaften ihre Gewichtsklassen, 2016 verpasste sie die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro nur wegen einer höchst umstrittenen Kampfrichter-Entscheidung bei der Qualifikation.

Die Hoffnung auf einen Olympia-Start hat die Sportsoldatin, gerade erst auf Weltranglisten-Platz sieben geklettert, noch nicht aufgegeben: „Langfristig ist Olympia immer ein Ziel“, sagt sie, „es kommt auf die nächsten beiden Jahre an.“

16 Jahre spielt Sven Spenner für die KG Wanderfalke Essen, ehe er zum Kanu-Club Wetter zurückkehrt.
16 Jahre spielt Sven Spenner für die KG Wanderfalke Essen, ehe er zum Kanu-Club Wetter zurückkehrt. © WAZ FotoPool | Michael Gohl

16. Sven Spenner(Kanupolo) In der Jugend des Kanu-Clubs Wetter legte Sven Spenner die Grundlagen für seine Karriere als Kanupolo-Nationalspieler mit vielen Titeln bis zum World-Games-Sieg 2013 und dem Silbernen Lorbeerblatt durch den Bundespräsidenten Joachim Gauck.

Auch Europameister, Vize-Weltmeister wurde der gebürtige Herdecker, der Ende 2019 von der KG Wanderfalke Essen nach 16 Jahren an den Harkortsee zurückgekehrt ist. Und seit diesem Jahr führt Spenner seinen Stammverein KC Wetter als 1. Vorsitzender an: führt. „In Wetter war es, obwohl ich so lange weg war, vom ersten Tag an wieder so, als wäre ich nie weg gewesen. Hier gibt es eine ganz besondere Gemeinschaft.“