Hagen. Über eine Fusion wird in Haspe nachgedacht. Vor allem der Hasper SV hat das mehrfach versucht, gerne mit dem großen Rivalen von einst.

Es ist eine Nachricht, die im gesamten Fußballkreis weit über Hagen hinaus für Aufmerksamkeit sorgt. Dass im Ortsteil Haspe die Vereine HSV und SG Blau-Weiß über eine Fusion nachdenken, interessiert im benachbarten Volmarstein ebenso wie im ferneren Gennebreck. Und sorgt bei manchem Fußballfreund gerade bei einem der beiden beteiligten Klub für mehrere Déjà-vus: Der Hasper SV und seine Fusionspläne, das ist ein Thema für sich.

Jugendabteilung oder Altherren lehnen ab

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Wer den Lokalsport in Hagen über mehr als zwei Jahrzehnte begleitet hat, war bei mehreren Vereinsversammlungen des HSV und möglicher Partner, auf denen über Fusionen intensiv diskutiert wurde. Und wo die ambitionierten Pläne der jeweiligen Klubverantwortlichen - manchmal in der Anfangsphase, manchmal schon im fortgeschrittenen Stadium - wieder zerredet und abgelehnt wurden. Mal waren es Jugendvertreter, mal die Altherren-Abteilung, die sich das Zusammengehen mit einem anderen Verein nun gar nicht vorstellen konnten. Ganz egal, ob der Niedergang des eigenen Klubs - der einstige Oberligist Hasper SV wird in der nächsten Saison am vorläufigen Tiefpunkt Kreisliga B ankommen - ein Bündeln der Kräfte mit Nachbarklubs sinnvoll erscheinen ließ.

Hasper SV und SSV Hagen wollten mehrfach fusionieren

Am häufigsten stand dabei eine Fusion der beiden großen Traditionsklubs der Stadt auf der Tagesordnung. SSV Hagen und Hasper SV - über Jahrzehnte die Rivalen um die Position des Platzhirschs im Hagener Fußball - sollten zum Großstadt-Klub zusammengehen. Mindestens dreimal wurde Anlauf zu einer Fusion genommen, der „HSV/SSV“ oder „SSV/HSV Hagen“ sollte die Regionalliga in den Blick nehmen. Auch die Vereinsfarben „Rot-Blau-Weiß“ und das Wappen des neuen Großklubs waren festgelegt, als vor zehn Jahren auch der letzte Fusionsversuch an der ablehnenden Mehrheit der HSV-Mitglieder scheiterte.

SF Geweke und Fortuna Hagen als mögliche Partner

Allein wollte man beim kriselnden HSV dennoch nicht bleiben, man suchte nun nur Partner im Ortsteil. Mit den Sportfreunden Geweke hatte es Jahre zuvor bereits nicht geklappt, der zwischenzeitlich in der Bezirksliga aktive Verein löste sich später auf. Also geriet im Hagener Westen der SV Fortuna Hagen in den Blick. Doch auch zu dieser Fusion kam es nicht, Ende 2015 beendete der HSV die Gespräche. Vor allem, weil die damalige Fortuna-Führung einen Komplett-Umzug des neuen Klubs auf den Klutert-Aschenplatz forderte. Ein aus heutiger Sicht bizarrer Vorschlag.

Nach einem Jahrzehnt nun also der nächste Versuch mit Blau-Weiß Haspe. Sinnvoll wäre eine Fusion zweifellos, aber das galt auch schon bei den bisherigen Anläufen. . .