Wetter. Königsblauen Besuch gab es auf dem Sportplatz in Volmarstein bisher noch nicht. Warum Schalke 04 nun an der Köhlerwaldstraße kickt.

Es soll ein vielleicht einmaliger Höhepunkt in ihrer Fußball-Karriere werden, geplant war es nicht. Dass die D1-Junioren von SuS Volmarstein am Dienstag Abend ein Freundschaftsspiel bestreiten, um sich auf die Rückserie der Kreisliga A vorzubereiten, ist nicht ungewöhnlich. Der Name des Gegners schon: Um 18.15 Uhr gastiert der FC Schalke 04 auf dem Kunstrasen an der Volmarsteiner Köhlerwaldstraße, konkret die U15-Mädchen der Königsblauen. „Für die Kinder ist das ein Highlight“, ist SuS-Trainer Markus Ebenfeld überzeugt: „Nehmt das Spiel als Erlebnis, habe ich ihnen gesagt, danach könnt ihr Geschichten erzählen.“

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Schalker Trainer meldet sich auf Anfrage aus Volmarstein

Dass die Fußballmädchen aus Schalke statt wie zuletzt am letzten Sonntag im Gelsenkirchener Parkstadion - der Kunstrasen in der Weltmeisterschafts-Arena von 1974 ist ihr Heimspielplatz - an der Köhlerwaldstraße in Wetter-Volmarstein antreten, ist eher zufällig entstanden. „Ich bin einer WhatsApp-Gruppe mit Trainerkollegen aus ganz NRW“, berichtet Markus Ebenfeld, „dort habe ich die Anfrage gestellt, wer Lust auf ein Freundschaftsspiel hat. Da hat sich der Schalker Trainer gemeldet.“ Ein Coach namens Heiko, es dürfte sich um den Schalker Mädchen-Coach Heiko Küpper handeln. Schnell wurde die Partie abgemacht, am Dienstag trifft man sich in Volmarstein.

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Volmarstein hat schon gegen Wattenscheid 09 gespielt

Für den SuS-Jahrgang 2012, den Ebenfeld bereits seit 2019 betreut, ist es nicht die erste Partie gegen namhafte Kontrahenten jenseits des heimischen Kreises. Im Herbst traf man etwa auf den Nachwuchs von Ex-Bundesligist SG Wattenscheid 09, musste sich nach dem einzigen Treffer von Ahmad Alhassani mit 1:6 geschlagen geben. Und bevor es gegen die älteren Schalker Mädchen geht, treten die jungen Volmarsteiner am Samstag bei der 1. Spvg. Solingen-Wald 03 an. Und die geplante Partie gegen den TSC Eintracht Dortmund fiel nur wegen des wetterbedingt gesperrten Platzes aus. „Dass man über den Tellerrand hinausblickt, finde ich wichtig“, erklärt der Coach, warum er mit den Volmarsteiner häufig jenseits des Ennepe-Ruhr-Kreises Erfahrungen sammelt: „Wenn wir nur im Kreis blieben, spielt man zum 17. Mal gegen ein Team, das man schon kennt.“

Das tun die Volmarsteiner dann wieder in der am 9. Februar mit der Partie beim Hasper SV beginnenden Kreisliga-A-Rückserie. Für die höchste Liga auf Kreisebene hatten sich die SuS-Kicker im Herbst qualifiziert, als zweites Ruhrtal-Team neben der TSG Herdecke. „Das war ganz klar unser Ziel“, sagt Markus Ebenfeld, der seit einigen Jahren ein Trainer-Team mit den Co-Trainern Daniel Seifarth und Matthis Rohen bildet: „Als Altjahrgang hatten wir schon den Anspruch, in der Kreisliga A zu spielen.“ Dort belegt man nun Rang neun. Sein 2019 gebildetes Jugendteam spielt bereits lange weitgehend unverändert zusammen. „Im Kern sind viele Kinder dabei geblieben“, sagt er, mit Mia Sophie Lorent hat es eine Spielerin in die Mädchen-Kreisauswahl und zum Nachwuchs des VfL Bochum geschafft. Ebenfeld: „Sie trainiert aber noch bei uns mit, weil sie an der Mannschaft hängt.“ Mit Doppelspielrecht kann sie auch noch für ihren Heimatklub auflaufen.

Im Notfall mit der Schneeschippe auf den Platz

Für ihr ehemaliges Team geht es nach dem eigenen Hallenturnier in der Sporthalle Oberwengern, bei dem man hinter SC Obersprockhövel, Dortmunder Löwen und JSG Kornharpen/​Bergen auf Platz vier landete, nun endlich nach draußen. Seit Donnerstag ist der Kunstrasen an der Volmarsteiner Köhlerwaldstraße wieder freigegeben, auch wenn er noch nicht komplett vom Schnee befreit ist. Doch angesichts milderer Temperaturen, die angesagt wird, soll das bis zum Duell mit den U15-Mädchen des FC Schalke 04 der Fall sein. Wenn nicht, ist eine zusätzliche Trainingseinheit geplant, denn das Duell mit Königsblau wollen sich die Volmarsteiner Jungkicker auf keinen Fall entgehen lassen. Markus Ebenfeld: „Wenn noch Schnee liegen sollte, müssen wir am Tag vorher mit der Schneeschippe ran.“

„Dass man über den Tellerrand hinausblickt, finde ich wichtig. Wenn wir nur im Kreis bleiben, spielt man zum 17. Mal gegen ein Team, das man schon kennt.“

Markus Ebenfeld
Trainer SuS Volmarstein D1