Wetter. Auf Trainersuche war die HSG Wetter/Grundschöttel in den letzten Jahren häufig. Warum man schnell erneut einen neuen Chefcoach benötigt
Der höchsten Niederlage seit dem Amtsantritt folgte überraschend der Trainer-Rückzug. Am Tag nach der 15:29-Schlappe gegen Spitzenreiter TuS Volmetal stellte Chefcoach Heino Rickmann bei den Frauen der HSG Wetter/Grundschöttel in der Handball-Verbandsliga sein Amt zur Verfügung. „Das hatte aber nichts mit dem Spiel und der Niederlage zu tun“, betonte der HSG-Vorsitzende Ken Baltruschat, der nun kurzfristig einen Nachfolger suchen muss: „Es waren keine sportlichen Gründe, sondern private.“ Das bestätigte auch Rickmann auf Nachfrage: „Das hat nichts mit Sieg oder Niederlage, mit dem Sport oder der Mannschaft zu tun. Nach 54 Jahren im Handball ist es jetzt der richtige Zeitpunkt.“
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Rickmann schaffte mit HSG Wetter/Grundschöttel Klassenerhalt
Im Sommer 2023 hatte der vom ETSV Witten gekommene Heino Rickmann die Frauen-Mannschaft der HSG Wetter/Grundschöttel übernommen, die damals nur dank des Rückzuges der SG TuRa/Halden-Herbeck in der Landesliga geblieben war. Zuvor hatte Andreas Fieberg als Interimscoach nach der Trennung von Michael Wieczorek im Februar versucht, den Klassenerhalt noch zu schaffen, was sportlich nicht gelang. Rickmann sagte unabhängig von der Liga zu, schaffte dann mit dem HSG-Team in der Landesliga in einem dramatischen Saisonfinale Rang sechs, der soeben den Ligaerhalt bedeutete. Und damit nach der Ligenreform den Sprung in die Verbandsliga. „Mit Heino Rickmann wird immer der Nichtabstieg in einer schwierigen Spielzeit 2023/2024 verbunden bleiben und die damit erstmalig verbundene Zugehörigkeit in der Verbandsliga“, betonte Baltruschat.
Nur beim TV Arnsberg gelingt Sieg
In die aktuelle Spielzeit war die HSG fast unverändert gegangen - lediglich Jana Liebelt, Ann-Kristin Löffler (ETSV Witten III) und Verena Löffler (Trainerin der HSG-Herren) gingen - und hatte sich Rang sechs zum Ziel gesetzt. Mit einem 26:24-Sieg beim TV Arnsberg startete man gut, danach holte man in fünf Spielen aber nur noch beim Heim-26:26 gegen den TuS Ferndorf einen weiteren Punkt - und belegt aktuell mit 3:9 Punkten gemeinsam mit Ferndorf den vorletzten Platz. Also auf einem der in dieser Saison drei Abstiegsplätze. Zudem verließen mit Celina Hausmann und Melina Berkenkopf zwei Spielerinnen den HSG-Kader, schlossen sich Oberligist ETSV Witten an.
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„Vom Potenzial her ist es gut möglich drinzubleiben“, sagt Ken Baltruschat, „etwa das Derby gegen die HSG Hohenlimburg hätten wir nicht verlieren müssen.“ Die klare Niederlage gegen den verlustpunktfreien Spitzenreiter TuS Volmetal dagegen sei nicht unerwartet, zumal mit Sahri Bugal und Laura Ascherfeld zwei wichtige Spielerinnen erkrankt fehlten und auch Nina Gerhartz angeschlagen war. „Das ist bei dem kleinen Kader nicht zu kompensieren“, sagte der HSG-Klubchef: „Volmetal hatte einfach mehr Qualität als wir.“
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Drei Wochen Zeit bis zum nächsten Verbandsliga-Spiel
Da die HSG-Leitung von Rickmanns Rückzug überrascht worden sei, stehe aktuell kein Damentrainer für die erste Damenmannschaft zur Verfügung. „Die Suche nach einer Lösung für das klassenhöchste Team der HSG Wetter/Grundschöttel hat nun oberste Priorität“, erklärte Baltruschat, drei Wochen sind es bis zum nächsten Verbandsliga-Spiel. Am 7. Dezember erwartet man den wie Volmetal verlustpunktfreien Tabellendritten ATV Dorstfeld, danach warten bis Weihnachten kaum weniger schwierige Aufgaben beim Zeiten VfL Gladbeck (15. Dezember) und gegen den Vierten ASC Dortmund II (21. Dezember).
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Große Auswahl bei der Suche nach einem neuen Cheftrainer habe man nicht, räumte Baltruschat ein: „Und bei unserer Herrenmannschaft haben wir leidvoll erfahren, dass dier Trainersuche nicht einfach ist.“ Nach der Trennung vom langjährigen Coach Adam Klein - mittlerweile bei Verbandesligist Letmather TV - im Sommer 2023 wurde der HSG-Vorstand extern nicht fündig, so dass ebenfalls Fieberg das Kreisliga-Team für eine Saison übernahm, ehe vor der aktuellen Spielzeit Verena Löffler übernahm. Eine Möglichkeit wäre, dass der bisherige Co-Trainer Arne Klawonn - bisher zuständig für das Torhüterinnen-Training und als Urlaubsvertretung Rickmanns - übernimmt. „Wir werden das Ohr auch an der Mannnschaft haben“, sagte Baltruschat, „aber ein Wunschkonzert wird es angesichts unserer Möglichkeiten nicht.“
HSG Wetter/Grundschöttel - TuS Volmetal 15:29 (6:12)
HSG Wetter/Grundschöttel: Yvonne Kleinert, Jessica Fuchs; Nina Gerhartz 3/1, Melanie Kobus (1), Anastasia Peitz, Olympia Michalczyk, Nina Winterhoff (1), Alina Streicher (1), Larissa-Sophie Bonk (1), Nele Wittstock (8/4), Lena Ascherfeld.