Bochum. Zwei Spielerinnen verlassen HSG Wetter, eine übt Kritik am Coach. In Riemke kommt Verbandsligist mit der Griffhilfe Harz nicht zurecht.
Der Handball-Frauen der HSG Wetter/Grundschöttel verloren das Duell bei Favorit SV Teutonia Bochum-Riemke II mit 22:25. Das Team von Trainer Heino Rickmann unterlag vor allem deshalb, weil es nicht mit dem Harz zurechtkam.
Auch interessant
„Wir mussten uns erst an das Harz gewöhnen. Es ist zwar bekannt, dass es in der Halle genutzt wird. Aber die ganze Halle war verschmiert. Das kann nicht im Sinne des Erfinders sein. Dadurch haben sich unglaublich viele Pass- und Spielfehler ergeben“, schildert der HSG-Trainer. Die Gegnerinnen nutzten diesen Vorteil und zogen bereits in der ersten Halbzeit davon (16:11), zwischenzeitlich hatte die HSG danach acht Tore Rückstand. Doch es gab auch Phasen, in denen die Bochumerinnen nicht trafen, zu Beginn etwa zwischen Minute zwei und sieben. Das erlaubte Hilfsmittel war auch für sie nicht immer ein Vorteil.
Nele Wittstock übernimmt Verantwortung
Rickmann sieht Harz generell als Problem: „Wäre kein Harz im Spiel gewesen, wäre das Spiel wahrscheinlich grob gesagt 34:32 ausgegangen. Mit Harz funktionieren Spielkonzeptionen nicht so gut.“ Dennoch lobte er Nina Winterhoff und Spielmacherin Nina Gerhartz, die ordentlich Regie führten. Zudem parierte Torhüterin Yvonne Kleinert gut. Gerhartz kam diesmal „nur“ auf einen Treffer. Sie wurde teilweise durch vorgezogene Deckung aus dem Spiel genommen, teilweise haderte auch sie mit dem Harz. Daher bekam sie bei einem Siebenmeter nur wenig Druck hinter den Ball, der in der Folge nicht ins Ziel fand. Die junge, wurfgewaltige Nele Wittstock trat fortan erstmals für die Strafwürfe an – und verwandelte alle vier Versuche.
Auch interessant
Das war in der Schlussphase wichtig, als Wetter doch noch durch einige Tore herankam, nachdem es sich auf das Harz einstellen konnte. Doch obwohl die Gegnerinnen in den letzten sieben Minuten kein einziges Mal mehr trafen, reichte es nicht. Wittstock war übrigens die Einzige im gesamten Spiel, die eine Zeitstrafe erhielt, da die Schiedsrichter laut Rickmann sehr viel durchgehen ließen. Stichwort junge Spielerinnen: Celina Hausmann und Melina Berkenkopf stehen nicht mehr im HSG-Kader. Hausmann war im ersten Spiel noch dabei, Berkenkopf in den ersten beiden. Sie haben sich nun Oberligist ETSV Witten angeschlossen.
Berkenkopf spricht harte Worte nach Wechsel
Gegenüber der WAZ Witten erklärte Berkenkopf ihre Entscheidung so: „Weil ich in Wetter zuletzt unter diesem Trainer den Spaß am Handball verloren hatte.“ Harte Worte in Richtung Rickmann, der dies nicht kommentieren möchte. Personell ausgedünnt sei der Kader dadurch nicht. Rickmann: „Wir sind sehr gut aufgestellt und haben gegen Riemke trotz der Niederlage homogen, als geschlossene Mannschaft ein sehr gutes Spiel gemacht.“
So haben sie gespielt
SV Teutonia Bochum-Riemke – HSG Wetter/Grundschöttel 25:22 (16:11)
HSG: Kleinert; Gerhartz (1), Kobus (1), Peitz (2), Michalczyk (1), Winterhoff (3), Streicher, Bonk (1), Wittstock (7/4), Lena Ascherfeld (1), Laura Ascherfeld (1), Löhausen (4).
Nächstes Spiel: HSG Wetter/Grundschöttel – TuS Ferndorf (Samstag, 5. Oktober, 17:30 Uhr).